Der nächste Tag verlief nur schleppend und begann auch schon viel zu früh, da wir das Hotel heute verlassen mussten.
Zwar war ich in der Nacht schon immer wieder aufgewacht und war auch morgens schon wach, ohne einschlafen zu können, aber trotzdem bevorzugte ich das Kuscheln im warmen Bett vor dem restlichen Tag.
Es war einiges geplant und ich hatte eigentlich gar keine Motivation und Lust nur eins dieser Dinge zu erledigen, doch da musste ich durch.Nach einem knappen Frühstück, bei dem ich so gut wie nichts gegessen hatte, stand das warscheinlich traurigste Ereignis des Tages an. Lunas Beerdigung.
Die Tierärztin hatte alles für uns organisiert und so mussten wir nur noch ein wenig Papierkram zustimmen.
Das übernahm größtenteils Tyson, da ich dafür nicht in der richtigen Verfassung war.
Den ganzen Tag über lieferte ich mir einen Kampf mit den Tränen, den ich nicht immer für mich entscheiden konnte, aber auf dem Friedhof war es definitiv am schlimmsten.
Während wir vor Lunas Grab standen, war es unmöglich meine Tränen zurück zu halten, da meine Trauer einfach noch zu groß war und meine Gedanken mich verschlungen.
Dass Tyson beim Grab tröstend einen Arm um mich legte, machte das ganze auch nicht wirklich besser.
Gefühlte Ewigkeiten standen wir auf dem Friedhof und meine Gedanken kreisten nur um Luna.
Ich war in meiner Traurigkeit versunken und immer die selben Vorwürfe und Wünsche kamen mir in den Kopf.
Allerdings mussten wir dann doch irgendwann gehen, da wir ja auch noch ein neues Hotel suchen mussten.
Uns war es beiden eigentlich egal wohin es ging, hauptsache weg von hier.
Ich hoffte der Abstand zu diesem Ort würde mir etwas helfen alles zu verarbeiten, auch wenn das warscheinlich noch länger dauern würde.
Während der darauffolgenden ca zwei stündigen Autofahrt konnte ich den Kopf jedenfalls nicht frei bekommen und blickte nur traurig aus dem Fenster in die weite und düstere Gegend.
Es hatte im Nachmittag angefangen zu regnen und somit unterstrich das Wetter noch einmal meine Gefühlslage.
Zum Glück war Tyson besser beisammen und konnte fahren.Im neuen Hotel angekommen, hatte Tyson schnell ein Zimmer, das auch das letze freie hier war, gebucht und nachdem ich meine Taschen abgelegt hatte, schmiss ich mich erstmal aufs Bett.
Ich schaute mich im kleinen Zimmer und bemerkte, dass wir nur ein Doppelbett hatten, anstatt zwei wie sonst.
Naja da hatte ich eigentlich nichts dagegen, so ist es leichter bei Tyson zu schlafen und das würde ich auch brauchen, wenn ich etwas Schlaf bekommen wollte.
Ich wüsste echt nicht wie ich das ohne ihn überstehen sollte und war ihm echt dankbar, dass er mir so liebevoll beistand.
Natürlich durfte man dabei auch nicht vergessen, dass er ja selber traurig war, auch wenn er trotzdem besser drauf war als ich.
Doch jetzt einfach auf dem Bett zu faulenzen war mir noch nicht gegönnt, denn wir hatten beschlossen, jetzt Großvater und Francesco anzurufen, um ihren von dem tragischen Vorfall zu berichten.
Gesagt, getan.
Die beiden waren erstmal geschockt und meinten dann, wie leid es ihnen tun würde und dass sie ebenfalls traurig darüber seien.
Allerdings mussten wir dann auch relativ schnell wieder auflegen, da sie zu irgendeinem Kegel Abend gehen wollten, bei dem sie sich mit zwei netten Ladys verabredet hatten.
Irgendwie fand ich das in der Situation echt unpassend, oder war ich da zu penibel?
Sollte man denn in so einer Situation nicht so traurig sein wie ich es war?
Aber ich hatte Luna doch so gerne gehabt, durfte ich dann nicht trauern?
Sollte ich trotzdem jetzt nach außen stark sein?
Tyson war auch stark, obwohl ich mir sicher war, er war tief in sich drin traurig.
Ich fasste für mich den Beschluss, dass ich versuchte nicht mehr so durchzugängen und stark zu sein, auch wenn ich meine Trauer aktzeptierte.
Bestimmt fand es Tyson auch besser mit mir Freude zu haben, anstatt dass ich ihn vollheulte.
Ja so versuch ichs Mal...Den Rest des Tages verbrachte ich mit Tyson im Hotelzimmer und wir unterhielten uns ein wenig, wie es jetzt genau weiter gehen sollte auf unserer Reise.
Dabei war ich tatsächlich relativ gut abgelenkt von Luna und musste nicht so viel an Luna denken.Abends meldete sich dann mein Magen auch Mal wieder, woraufhin wir uns etwas aufs Zimmer bestellten.
Beim Essen merkte ich erst, wie hungrig ich eigentlich gewesen war, schließlich hatte ich den letzten Tag ja eigentlich nichts gegessen.Der Tag war auf mehreren Ebenen anstrengend gewesen und so lag ich wenig später auch schon im Bett.
Zwar war ich schon besser drauf als am Vortag, aber als ich so alleine im Bett lag, konnte ich dann doch nicht einschlafen.
Natürlich brauchte Tyson wieder Stunden im Badezimmer und ich musste hier alleine liegen.
Was auch immer er so lange machte.
Oder wollte er vielleicht gar nicht mehr mit mir kuscheln und wartete bis ich einschlief?
Hatte es ihm vielleicht nicht gefallen mit mir in einem Bett zu schlafen?
Ich dachte wir könnten nochmal kuscheln, wenn wir jetzt eh schon in einem Bett schliefen.
Aber ich wollte doch eigentlich auch stark sein, also sollte ich eigentlich versuchen alleine zu schlafen.
Ich schloss erneut meine Augen und versuchte einzuschlafen, aber zwecklos.
Einige Zeit später, ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet und eine schlaflose Nacht eingeplant, kam Tyson dann auch Mal und zu meiner großen Erleichterung, spürte ich kurz darauf auch schon zwei starke Hände, die mich zu ihm hin zogen.
Mit einem Lächeln auf den Lippen ließ ich meine Augen einfach geschlossen und genoss die von ihm ausgehende Wärme.
Er hatte einen Arm um mich gelegt und sich so von hinten an mich gekuschelt, was ich irgendwie echt süß fand.
Tyson schaffte es tatsächlich immerwieder, mich irgendwie glücklich zu machen, alleine schon durch seine bloße Nähe und mich aus meinem traurigen und schlaflosen Zustand ins komplette Gegenteil zu versetzen.
Das war wirklich etwas besonderes.
Ein leises und liebevolles "Träum was süßes Stella“ war das letzte was ich wahrnahm, bevor ich dann einschlief.
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Roadtrip mit einem Badboy
Romance~Roadtrip mit einem Badboy~ Stella Marks war das schüchterne Mädchen von nebenan und hatte keine Freunde an ihrer Schule. Ihr Vater war gestorben und ihre drogenabhängige Mutter interessierte sich nicht für sie. Die einzige Stütze in ihrem Leben war...