Kapitel 9: Endlich wieder Musik in meinen Ohren

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Tut mir so leid, das ihr so lange auf das neue Kapitel warten musstet, aber bei mir ist einiges los. Deswegen: Versprechen kann ich nicht, wann Kapitel 10 kommen wird. Seid mir nicht böse. Auf Kommentare freue ich mich, wie immer. *Kekse hinstellt* :3

Kapitel 9: Endlich wieder Musik in meinen Ohren

Nun war sie wieder auf mich fixiert. Hatte sie die Hoffnung, das ich weiter darüber sprechen würde? Möglicherweise, denn sie sah mich mit einem Blick an, den ich nicht wirklich deuten konnte. War es Anspannung oder doch eher Zuversicht?

Ich war deprimiert. Ich wäre jetzt gerne alleine. Ganz alleine. >Hätte ich doch nur meine Kopfhörer hier, dann könnte ich jetzt Musik hören.< Ich starrte an die Decke und stellte mir vor, wie Elina jetzt zur Tür rein kam. Ich blendete alles um mich herum aus. Überraschend tippte mir jemand auf die Schulter. Ich zuckte zusammen. "Erschreck mich doch nicht so!" Sie lachte. Es war Elina.

"Ich hab dir was mitgebracht. Im übrigen hat dein Onkel mir einen Zettel für dich mitgegeben." Mit diesen Worten kramte sie in ihrer Handtasche rum und holte blaue Kopfhörer raus. "Kannst du Gedanken lesen? Wenn ja, höre auf damit! Das ist gruselig", kicherte ich. "Hier ist der Zettel. Ich hab ihn nicht gelesen, keine Sorge." Lotta fing an zu husten. "Alles Okay?", fragte ich sie. "Ja, es geht schon. Danke." Elina drehte sich um und beäugte sie. "Wer ist sie?", fragte sie bestürzt. "Sie ist zwar nicht neu, aber kam vorhin mit auf mein Zimmer, damit wir nicht mehr alleine sind." Elina's Blick zufolge, konnte ich erkennen, das sie davon nicht ganz so Begeistert war.

Ich nahm den Zettel in die Hand und überflog die Sätze.

"Liebe Mirella,

ich wollte dir nur sagen, dass es mir leid tut, wie ich in letzter Zeit zu dir war. Ich hab dir vieles Verschwiegen, aus dem Grund, dir nicht noch mehr weh zu tun. Ich bin ein Egoist, ich weiß das selber. Das ich dich so viele Jahre ignoriert habe, kann ich nicht wieder gut machen. Aber ich kann es besser machen. Ich selber kämpfe immer noch mit dem Tod deiner Mutter, meiner kleinen Schwester, obwohl es schon so viele Jahre her ist. Du bist meine Nichte und auch, wenn ich es dir noch nie persönlich gesagt habe: Ich hab' dich Lieb.

Gruß, Andreas"

Ich lachte auf. "Du kannst mich mal", zischte ich leise. Ich zerknüllte den Brief und warf ihn zur Seite. Ich hatte wieder das Bedürfnis, alleine zu sein. "Ich muss jetzt wieder los, Mi. Meine Mutter wartet unten im Auto." Sie drückte mich kurz zur Verabschiedung und ich gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. Mit dem Satz: "Wir sehen uns", verschwand sie aus der Tür. Ich stopfte mir meine Köpfhörer in die Ohren und steckte das ende in mein Handy. Ich scrollte in meiner Wiedergabenliste rum und fand ein Lied, das ich sofort auf Play drückte.

"I won't just survive, Oh you will see me thrive.." fing es an. >Ich liebte dieses Lied<, schoss es mir durch den Kopf. Ich sang gedanklich weiter mit. Ich hörte das Lied in Dauerschleife, wodurch ich nicht mit bekam, das es schon spät Abends war. Zeit für die Visite. Sofort wurde mich bewusst, das ein Arzt im Zimmer sein musste. Ich schlug meine Augen auf und blinzelte in das Gesicht meines behandelnen Arztes. "Hoffentlich ist es ein gutes Lied." Ich drückte auf die Pausentaste und hoffte, das ich mich jetzt nicht all zu sehr blamiert hatte.


BEENDET! Eines Tages - Frederik Seehauser - Klinik am SüdringWo Geschichten leben. Entdecke jetzt