Kapitel 26: Bleib Stark
"Sie haben doch keine Ahnung .." Er setzte sich auf den runden Stuhl, der hinter ihm stand. "Dann erklär es mir." Nein, ich wollte einfach nicht reden. Ich wollte einfach im Bett liegen und weinen. "Hör mal, ich weiß nicht, was vorgefallen ist, aber dich mit deiner Besten Freundin vorhin im Bett umarmend vorzufinden, weinend, hat selbst mir das Herz gebrochen. Ich weiß nicht, wie es ist, jemanden zu verlieren, der einem Nahe stand oder wie es ist, so sehr zu vermissen, dass es weh tut. Es dauert seine Zeit, bis man es verstehen kann."
Seine Worte versetzten meinem Herzen einen Stich. Ich begann zu weinen. "Ich möchte bitte wieder ins Bett. Einfach nur da liegen und weinen.." Herr Seehauser zog mein T-Shirt wieder runter und nahm mich auf den Arm. Ich schlang meinen rechten Arm um seinen Nacken. Mir war es egal, ich wollte nur ins Bett. Ich habe nicht gedacht, dass meine Zeit hier noch schlechter wird. Ich habe gedacht, nachdem ich endlich mit Andreas die Aussprache hatte, dass es bergauf geht und nicht andersherum. Und dann kam die Nachricht von Angel's Tod. Der Arzt legte mich so langsam wie möglich in mein Bett und deckte mich zu. "Wenn du reden möchtest, du weißt ja, ich bin da."
Er war immer da. Egal wie früh oder spät es war. Immer. Schläft er überhaupt mal oder braucht er keinen Schlaf? Und egal, wie ich zu ihm war, er bot immer seine Hilfe an. Und je mehr ich weinte und über Angel nachdachte, umso müder wurde ich. Ich war einfach ausgelaugt und kaputt. Verzweifelt und traurig.
Irgendwann wurde ich kurz wach. Ich sah auf das leere Bett neben mir, dass mit einer durchsichtigen Plane abgedeckt war und musste an Lotta denken. Sie liegt jetzt in ihrem eigenen Bett und ich bin hier alleine. Ich hoffe wirklich, dass ich das Zimmer nicht mit einem Jungen teilen muss. Kurz danach schlief ich wieder ein.
In der Nacht wachte ich noch einmal auf. Nicht, weil ich schlecht träumte, sondern weil ich zur Toilette musste. "Das schaffe ich schon alleine", flüsterte ich. Ich setzte mich auf, rutschte auf die Bettkante und stand auf. Mich durchfuhr ein Schmerz, als ich aufstand, aber ich ignorierte ihn. Im Badezimmer schaltete ich das Licht ein und schloss die Tür. Als ich meine Hose runter ziehen wollte, wurden meine Knie wieder weich und ich brach einfach in mich zusammen. Da lag ich nun, auf den kalten Fliesen des Badezimmers.
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BEENDET! Eines Tages - Frederik Seehauser - Klinik am Südring
FanfictionMirella ist ein hübsches und junges Mädchen. Sie besucht zusammen mit ihrer besten Freundin die 9. Klasse einer Realschule in Köln. Dem braunhaarigen Mädchen plagen viele Gedanken und auch gegen das Mobbing ihrer Mitschüler kommt sie nicht mehr an...