Kapitel 20: Peinlich

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Es ist Freeee(ddy)itag und es gibt ein neues Kapitel! Viel Spaß beim Lesen und vergisst nicht, mir zu sagen, wie ihr das Kapitel findet! :)

Kapitel 20: Peinlich

"Soll ich eine Schwester holen?", fragte der Arzt und schaute mich mal wieder über seine Brille hinweg an. "Dann ist es wahrscheinlich zu spät", grinste ich ihn an und raffte mich auf. "Na gut, dann helfe ich eben." >Bitte was?< Nachdem ich auf der Bettkante saß, hievte er mich in den Rollstuhl. Lotta grinste mich die ganze Zeit an. >Was will sie mir denn damit sagen?< Im Badezimmer angekommen, schob er den Rollstuhl, in dem ich saß, hinein. "Sie wissen schon, dass ich nicht von alleine aufstehen kann, oder?" Er lachte kurz auf. "Dessen bin ich mir bewusst." Er stellte sich vor mich, umklammerte mich und hievte mich hoch. "Ähm.." Irgendwie war mir diese Sitaution mehr als Peinlich, aber was macht man nicht alles, nur um auf die Toilette zu kommen?

"Du musst mir das nicht verdeutlichen, Mirella. Ich helfe nur und ich verspreche dir, meine Augen zu zumachen." Gott, das war noch peinlicher. "Du musst dich schon festhalten", äußerte er sich. Er bückte sich runter und ich hielt mich an seiner Schulter fest. Nachdem er seine Augen schloss, zog er meine Hose samt Slip runter und half mir, mich auf die Toilette zu setzen. Er drehte sich um. "Sag bescheid, wenn du fertig bist." Mit dem Satz ging er vor die Tür und schloss sie. "Gott, Mi.. hättest du nicht einfach nach einem Katheter verlangen können?", sagte ich so leise wie möglich. Ich hätte jetzt gerne meinen Kopf gegen die Wand gehauen, weil ich noch nie so bescheuert war, wie in diesem Moment.

Mehr als erleichtert rief ich ihm zu. "Ich bin fertig." Der Arzt kam rein und stellte sich wieder vor mir. Er hob mich hoch und ich hielt mich wieder an seiner Schulter fest.

>Wehe, er macht seine Augen nicht zu..< "Versprochen ist versprochen." Ich hatte irgendwie Angst, dass er meine Gedanken lesen konnte. Er schloss seine Augen, bückte sich und zog mich wieder an. Dann half er mir wieder in den Rollstuhl.

An meinem Bett angekommen, ging es wieder von vorne los. Er hievte mich aufs Bett, half mir, mich hin zu legen und stellte das Kopfende höher, sodass es aber noch für mich angenehm war. "Auch wenn mir das gerade Peinlich war, Danke, dass Sie mir geholfen haben." Ich merkte, wie mir warm wurde vor Scham. "Was man nicht alles für seine Schützlinge macht", zwinkerte er mir zu. "Es ist ja sonst anscheinend alles gut bei euch. Mirella, .." Er drehte sich kurz zu Lotta und schaute dann wieder zu mir. "Wann und Wo triffst du dich mit deinem Onkel?" - "Um 14 Uhr im Park hier", gab ich ihm zu wissen. "Das ist ja nicht mehr so lange, bis dahin. Wie gesagt, ich helfe dir, wenn du Hilfe brauchst. Du wirst sicherlich mit dem Rollstuhl hinfahren, oder?" Er hob eine Augenbraue und ich nickte. "Hatte nicht vor hinzukrabbeln", lachte ich. "Wenn ich dich begleiten soll, musst du es sagen."

Irgendwie überkam mich das Gefühl, dass ihn das mehr mitnimmt, als mich. Ich nickte erneut und bedankte mich erneut für seine Hilfe. "Ich komme sicherlich noch darauf zurück." Ein kurzes lächeln huschte über sein Gesicht. "Klingel einfach, wenn was sein sollte." Er nickte Lotta zu und ging. "Mein sechster Sinn sagt mir, dass es ihm wichtig ist, dabei zu sein." Das wüsste ich auch gerne. "Das Gefühl habe ich auch."

Beim Mittagessen bekam ich nicht wirklich was runter. Ich war einfach viel zu aufgeregt vor dem Gespräch. Ich machte mir Gedanken drum, was ich sagen soll, aber kam zu keinem sinnvollen Satz. >Vielleicht macht er auch den Anfang?<

Eine halbe Stunde vor dem Treffen, fragte ich Lotta löcher in den Bauch. "Mi, ganz ruhig. Es wird alles gut werden, glaub mir." - "Das glaube ich nicht. Ich weiß nicht, was ich sagen oder generell, wie ich mich ihm gegenüber Verhalten soll." Das rothaarige Mädchen fing an zu grinsen. "Fehlt nur noch, dass du Herrn Seehauser fragst, ob er für dich reden kann." Ey, das war nicht nett. "Praktisch gesehen, keine so schlechte Idee, aber das muss ich wohl selber machen." Ich rollte mit den Augen. Je eher sich das Treffen näherte, umso nervöser wurde ich. "Ich glaube, ich frage den Arzt, ob er mich begleiten kann. Ich bin so nervös, ich glaube ich falle sonst in Ohnmacht." Lotta lachte. "Das will ich sehen."

Ich drückte den roten Knopf. Kurz darauf kam Schwester Stephanie. "Sagen Sie nichts, ich möchte gerne Herrn Seehauser sprechen, wenn das möglich ist." Die Schwester nickte. "Ich sage ihm bescheid." Sie lächelte mich an und ging.

Ich habe das Kapitel nicht überarbeitet. Falls ihr Schreibfehler findet, dürft ihr sie behalten. ;)

BEENDET! Eines Tages - Frederik Seehauser - Klinik am SüdringWo Geschichten leben. Entdecke jetzt