Kapitel 56: Zusammen Frühstücken

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Hey ihr lieben, heute ist der letzte Freitag in diesem Jahr. An Silvester wird es zwei Kapitel geben, aber ich wünsche euch jetzt erstmal viel Spaß beim lesen. xx

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Kapitel 56: Zusammen Frühstücken

Kurz darauf kam er wieder. Er klopfte an der Badezimmertür. Ich öffnete sie einen Spalt, stand aber dahinter, sodass er mich nicht sehen konnte. Ich sah nur seinen weißen Arztkittel und seine Hand, in der er zwei Handtücher hielt. "Danke", sagte ich und nahm sie ihm ab. Ich schloss die Tür und trocknete mich ab. Mit dem anderen Handtuch wickelte ich mir meine Haare ein, damit sie trocknen konnten. Ich zog mir neue Unterwäsche an, eine graue Jogginghose und ein schwarzes T-Shirt, auf dem ein kurzer Spruch drauf stand. Ich mochte es.

Ich schaute noch, ob die Dusche sauber war und saß dann wieder auf meinem Bett. "Was haben Sie denn da?" Er legte den Zettel auf die Bettdecke, so dass ich ihn lesen konnte. "Oh, Danke." Es waren 23 neue Fragen. Ich legte den Zettel zur Seite. "Ich beantworte sie später", meinte ich und nahm wieder das Glas Wasser in die Hand und trank es komplett aus. Als ich das Glas wieder abstellte, sah ich einen Kugelschreiber, der fast so aussah, wie seiner. Dann nahm ich mir das Brötchen, belegte es mit Käse und biss rein. Er nahm sich das andere Brötchen. "Zusammen Frühstücken ist auch mal was neues, oder wann fängt die Schicht an?" Er kaute schnell zu ende. "Um 9 Uhr." Ich schaute auf die Uhr meines Handys. 07:31 Uhr. Er starrte mich an.

"Was schauen Sie mich denn so an?", fragte ich und biss wieder vom Brötchen ab. Er grinste mich an. "Ich sehe es halt selten, wenn jemand ein Handtuch auf dem Kopf hat." Ich musste schmunzeln. Heißt also doch, dass er niemanden hat, der Zuhause auf ihn wartet. "So so", grinste ich. Er zog eine Augenbraue hoch. "Lassen wir das." >Redet er deswegen so gerne mit mir?< "Darf ich denn nach dem Frühstück etwas raus gehen? Ich würde gerne frische Luft schnappen und dann kann ich auch die Fragen beantworten." Er stellte die Tasse auf die Ablage, aus der er gerade seinen Kaffee getrunken hatte. "Ja, natürlich. Bewegung schadet der Wunde nicht", zwinkerte er. "Gut, falls Sie mich dann suchen, ich werde auf der Bank sitzen. Eigentlich so wie immer." Er nickte.

Wir Frühstückten noch zu Ende, dann nahm er das Tablett in die Hand und verabschiedete sich. "Bis Später." - "Bis Später", wiederholte ich. Ich nahm den Zettel und den Stift von der Ablage, schnappte mir noch die Wasserflasche und zog mir meine Schuhe an. Dann ging ich aus dem Zimmer und ging Richtung Fahrstuhl. Mit diesem fuhr ich nach unten und ging aus dem Eingang der Klinik raus. Es war noch angenehm kühl draußen. An der Bank angekommen, setzte ich mich gemütlich hin und schaute mir die Fragen genauer an. "Gott sei dank hat er mir einen Block mitgegeben", sagte ich leise. So fing ich an, die Fragen zu beantworten.

Als ich die neunte Frage beantwortet hatte, machte ich eine kurze Pause und sah zum See, in dem sich zwei Enten gegeneinander aufspielten. "Oh man, Enten", rollte ich mit den Augen. Am anderen Ende des See's ging ein älteres Ehepaar spazieren, Hand in Hand. Zu meiner linken Seite ging ein Mädchen auf dem Weg entlang, dass lautstark telefonierte. Den Stift legte ich kurz zur Seite und nahm die Wasserflasche zur Hand. Als ich mein Trinken wieder links neben mich auf den Boden stellte, setzte sich das Mädchen zu mir auf die Bank. >Hier hat man am Morgen auch keine Ruhe, oder?< Ich konzentrierte mich wieder auf die Fragen.


BEENDET! Eines Tages - Frederik Seehauser - Klinik am SüdringWo Geschichten leben. Entdecke jetzt