Kapitel 47: Unbekannter Mann

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Es tut mir so leid, dass das nächste Kapitel jetzt erst Online kommt, aber ich weiß gerade echt nicht, wo mir der Kopf steht. Mein Gehirn = Sieb. :D I'm Sorry!

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Kapitel 47: Unbekannter Mann

Am Nachmittag drückte ich den roten Knopf und Schwester Charlotte betrat das Zimmer. "Kann ich was für dich tun?", fragte sie mich. "Ich würde gerne ein bisschen raus gehen und frische Luft schnappen, darf ich?" Sie stand neben meinem Bett und räusperte sich. "Das kann ich dir nicht erlauben, aber frag doch deinen behandelnden Arzt mal." Ich nickte. "Das mach ich, wo ist er denn?" Sie zuckte mit den Schultern. "Ich denke, er ist in der Notaufnahme." Da kann ich ihn doch jetzt nicht raus holen, weil ich ihn was fragen will. "Was ist denn, wenn ich auf meine Verantwortung raus gehe? Mit Rollstuhl?" - "Na gut, ich bringe dich in den Park und hole dich in einer Stunde wieder ab, verstanden?" Ich nickte. "Verstanden", lächelte ich.

Im Park angekommen, setzte Charlotte die Bremsen am Rollstuhl an. "Eine Stunde", sagte sie abermals und ging wieder zurück. Ich zog die Jacke aus, denn es waren mindestens 30 Grad. Ich war ja schon froh, dass ich im Schatten, neben der Bank saß. Ich kramte mein Handy aus der Tasche und machte das Internet an. 227 Nachrichten bei Whatsapp und 12 bei Facebook. "Wow, hab ich jetzt nicht mit gerechnet." Ich scrollte durch Facebook und antwortete auf einige Nachrichten und tippte dann auf das Whatsappsymbol. Allein 24 Nachrichten waren von Lotta. Und auch von Elina waren welche dabei. Ich las mir alle Nachrichten durch und antwortete auf jede einzelne von ihnen, bis sich jemand neben mich auf die Bank setzte und mich schief ansah.

Ich schielte kurz nach rechts und konzentrierte mich dann wieder auf mein Handy. "Entschuldige bitte, wenn ich dich einfach so anquatsche, aber es tut mir leid." Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung. Er hatte braune kurze Haare und einen Bart. Sein Hemd war in einem braunton gehalten und seine Hose hatte kleine löcher. "Wer sind Sie?" Er strich sich seinen Bart glatt und fing an zu erzählen. "Ich bin der Busfahrer, der dich angefahren hat."

Meine Augen wurden größer und ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. "Woher wissen Sie, wo ich bin?" Er drehte sich mit seiner linken Schulter in meine Richtung. "Ich weiß es nicht mehr genau. Ich will mich nur bei dir Entschuldigen. Ich wollte das nicht."

Es muss ihn überwindung kosten, sich bei mir zu entschuldigen. "Mir tut es leid, dass ich ohne zu gucken, über die Straße gelaufen bin." Irgendwie war es mir nicht geheuer, dass er wusste, wo ich war. Er war ein Fremder für mich, doch ich hatte das Gefühl, dass ich mehr von ihm wusste, als er annahm.

Ich merkte, wie schwer es ihm fiel, diese Worte zu sagen und er war aufgeregt. Seine Hände zittern und seine unterlippe zuckte, so als ob er kurz davor wäre, zu weinen. "Es ist Okay, Sie brauchen sich vor mir nicht rechtfertigen." Ich lächelte ihn an. "Wirklich nicht." Er holte tief luft. "Es tut mir trotzdem leid. Ich hoffe, du wirst keine bleibenden Schäden davon tragen."

Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein, ich hatte nur ein paar Knochenbrüche und Prellungen mit Hämatomen, die wieder fast verheilt sind." Er sah mich nur an. "Ich möchte dir ein Geschenk machen, egal was es ist, sag es mir." - "Es ist Okay. Sie brauchen mir nichts schenken." - "Es würde mir dann aber leichter fallen, zu glauben, dass alles Ok ist." Ich stand aus dem Rollstuhl auf und streckte meine Hand nach ihm aus. Er ergriff meine Hand und ich zog ihn hoch in meine Arme. "Es ist Okay", sagte ich leise.

Als er sich verabschiedete, hörte ich jemanden hinter mir. "Na, ist schön hier draußen, oder?" Ich drehte mich um und sah in das Gesicht des Assistenzarztes. Er setzte sich auf die Bank und faltete seine Hände ineinander. Ich setzte mich wieder in den Rollstuhl und schaute ihn an. "Ja", sagte ich knapp. "Wer war das eben?" Man, war er neugierig. "Niemand." Ich hoffte, dass er nicht weiter nach fragte. "Das war aber viel niemand." Sein Blick war immer noch auf den kleinen See gerichtet, der vor uns lag. "Können Sie bitte aufhören, so neugierig zu sein?" Der Arzt lachte kurz. "Ich bin von Natur aus so, aber wenn es mich nichts angehen sollte, dann sag es gleich." Ich zog meine linke Augenbraue hoch. "Gut, dann sage ich jetzt hiermit, dass Ihnen das nichts angeht." Mit meiner Antwort stand ich aus dem Rollstuhl wieder auf und ging.


BEENDET! Eines Tages - Frederik Seehauser - Klinik am SüdringWo Geschichten leben. Entdecke jetzt