Kapitel 36: Arzt und Patientin

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Es tut mir wirklich leid, dass letzte Woche kein Kapitel kam. Ich hoffe, ihr hattet schöne Weihnachten? Was habt ihr denn für Geschenke bekommen? Mein Weihnachten lief ganz Ok, ich war am Weihnachtag bei meinem Bruder eingeladen und habe meinen Neffen kennen gelernt. Der kleine ist heute 5 Wochen und 3 Tage alt und ich bin richtig verliebt! ♥ So, jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen. :)

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Kapitel 36: Arzt und Patientin

Ich saß einige Zeit so, ohne mich nur einen Zentimeter bewegt zu haben. "Wann hattest du denn vor, zu essen? Scheint dir ja nicht so wichtig zu sein", brachte der Arzt hervor. Mein Blick wandte sich in seine Richtung. Na super. Ich hob den Deckel meines Abendbrotes hoch und sah zu meinem erstaunen auch einen geschnittenen Apfel dort liegen. Ich nahm das erste Stück und stopfte es mir in den Mund. Wieder schaute ich zum Arzt und grinste mit geschlossenem Mund und kaute genüsslich weiter. "Guten Appetit", kam es von Aiana. Ich schluckte den Apfel hinunter. "Wünsche ich dir auch", entgegnete ich ihr. "Du wirst mir auf ewig ein Rätsel bleiben, Mi." Da war es schon wieder. "Wer hat Sie denn dazu eingeladen, mich beim Spitznamen zu nennen?" Er wurde rot. "Äh, ich - ich dachte, das wäre Ok für dich?" Ich grinste ihn an. "Schon Ok, Frederik."

Er lachte. "Ausnahme, weil du es bist." Ich stopfte mir das nächste Apfelstück in den Mund und grinste in mich hinein. "Euch muss man nicht verstehen, oder?" Aiana hatte uns zugehört. "Nein, muss man nicht", lachte ich. Herr Seehauser setzte sich auf den Stuhl am Tisch und beobachtete uns beiden Mädchen. "Wie geht's dir eigentlich?" Ich schnappte mir das nächste Stück vom Tablett und biss ab. "Besser, der Arm tut nicht mehr so dolle weh und ich habe definitiv meinen Rausch von der OP ausgeschlafen." Während wir uns unterhielten, schielte ich einmal kurz zum Arzt rüber. Er hatte das linke Bein auf das rechte überschlagen und schaute abwechselnd zu uns rüber.

"Das habe ich gemerkt, du hast ja wirklich nur geschlafen", lächelte ich zu ihr rüber. Das braunhaarige Mädchen kicherte und biss von ihrem Brot ab. "War das eigentlich deine Mutter, die nach der OP hier mit im Zimmer war?" Ich war schon wieder Neugierig geworden. Sie nickte. "Ja, das war meine Mutter." - "Sie hat eine unglaubliche ruhige und Warme Stimme. Ich bin davon eingeschlafen, als sie mit dir redete." Aiana lachte kurz auf. "Ja, das geht mir immer so. Als sie mir damals Geschichten vorlas, schlief ich sofort ein." Ich grinste. "Stelle mir das total schön vor", träumte ich vor mir hin. "Na, so habe ich nie etwas von der Geschichte mitbekommen." Jetzt lachten wir beide und auch der Arzt grinste, während er leicht seinen Kopf schüttelte.

"Ich lass euch dann mal alleine." Er stand auf und sah mich an. "Wir sehen uns morgen früh." Damit war er aus der Tür verschwunden. >Hoffentlich sitzt er morgen nicht wieder direkt an meinem Bett, wie die letzten zwei Tage..< "Ich denke, er sitzt schon so früh bei dir, weil er sich immer noch Sorgen um dich macht." Kurz hörte ich auf zu kauen. "Wie meinst du das?" Ich schluckte das Stück Apfel runter und beäugte sie. "Naja", fing sie an, legte das Brot zurück auf den Teller und sprach weiter. "Ich mag vielleicht nicht so aussehen, aber jeder Blinde würde das merken, dass er dich gerne hat. Eher auf einer Art von Arzt-Patientin, weißt du." Ich sagte nichts. "Du weißt ganz genau, was ich meine." Sie nahm das Brot wieder in die Hand und aß genüsslich weiter. "Äh, eigentlich nicht, nein."

"Mirella, welcher Arzt kümmert sich denn bitte so Fürsorglich um einen Pantienten, so wie er es bei dir macht?" Ich zuckte mit den Schultern. Das ging relativ ohne Schmerzen. "Keiner?", behauptete ich. "Die Kandidatin hat 100 Punkte!" Sie lachte. "Aber wieso sagt er dann zu mir, dass er es nicht weiß?" Sie schaute mich an. "Ich weiß es nicht, vielleicht hat er das Gefühl, dass er das machen muss." - "Das sagte er ja." Jetzt war sie es, die mit den Schultern zuckte. "Irgendwann wird er es dir sagen." Dafür war aber nicht mehr viel Zeit. "Ich werde wahrscheinlich in Elf Tagen entlassen. Dann muss er sich aber beeilen." Aiana lachte. "Ja, das sollte er."

Nach dem Abendbrot versuchten meine Bettnachbarin und ich zu schlafen. Aiana schlief als erste ein. Kurz danach auch ich.


BEENDET! Eines Tages - Frederik Seehauser - Klinik am SüdringWo Geschichten leben. Entdecke jetzt