Kapitel 21: Treffen

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Hallo meine Lieben, mein Kapitel heute kommt etwas spät, bitte entschuldigt. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und ich freue mich wie immer über Kritik, Kommentare o.ä. :)

Kapitel 21: Treffen

"Du machst ernst, oder?" Ich schaute zu ihr rüber. "Sicher mache ich ernst."

Kurze Zeit später kam der Assistenzarzt in unser Zimmer und stellte sich vor mein Bett. "Sie haben gesagt, Sie würden mich begleiten.." Er nickte. "Das habe ich." - "Naja, ich würde Sie eher darum bitten, mich zu begleiten. Ich weiß sonst nicht, was ich sagen soll oder wie ich mich Verhalten soll, ich hab so viele Fragen und .." Er unterbrach mich. "Mirella, ganz ruhig. Ich werde dich begleiten und in deiner nähe bleiben und wenn wirklich Hilfe erforderlich ist, dann bin ich da." >Das gibt mir wenigstens Hoffnung. Und ich bin nicht alleine.<

Herr Seehauser half mir in den Rollstuhl. "Ich glaube, ich muss noch mal auf die Toilette." Ich wurde immer nervöser und ich merkte selber schon, dass ich zitterte. "Ein letztes mal", sagte der Arzt zu mir und half mir ein zweites mal zur Toilette.

Wieder im Rollstuhl - Lotta wünschte mir viel Glück - schob Herr Seehauser mich richtung Aufzug. "Ich danke Ihnen jetzt schon, auch als Seelische Beihilfe." Unten angekommen, schob er mich in Richtung Ausgang der Klinik und auf dem Weg zum Park. Es war so schön, die Sonne auf meiner Haut zu spüren. Der Wind, der meine Haare zerzauste und dazu auch noch den wundervollen Geruch von Wärme und Blumen. Die lästigen Pollen, die mich zum niesen brachten, ignorierte ich. Ich wollte endlich die Aussprache mit meinem Onkel.

Ich sagte auf dem Weg zur Bank kein Wort. Und auch der Arzt sagte nichts. Ich sah von weitem schon, dass er noch nicht da war. Ich hoffte so sehr, dass er kommen würde. Herr Seehauser hielt direkt neben der Bank, setzte die Bremsen am Rollstuhl an und setzte sich neben mich. Er richtete seine Brille und faltete dann seine Hände ineinander. >Irgendwie macht er das sehr oft.<

Mein Blick blieb eine kurze Zeit auf den Händen des Arztes hängen, bis ich jemand hinter mir hörte. Es war mein Onkel. Ich zuckte kurz zusammen und drehte meinen Kopf nach links, um ihn an zusehen. "Hallo", kam es von ihm. "Hallo, Andreas", begrüßte ich ihn ebenfalls. Herr Seehauser stand auf, gab ihm die Hand, als er sich vorstellte, zwinkerte mir zu und ging. Ich schaute ihm noch kurz hinterher und fixierte mich wieder auf meinen Onkel.

Ich schaute ihn an und sah in seinen Augen, das er genauso aufgeregt war, wie ich. "Hier ist das Kästchen, das ich dir mit bringen sollte." Ich starrte es an. "Danke", sagte ich und nahm es an mich. "Wie geht es dir? Wird es besser?" Ich nickte. "Mir geht es ganz gut. Aber ja, es wird besser." Ich lächelte ich an. "Ich hoffe, dir geht es auch gut?" Er lächelte kurz und erzählte mir, dass es in der Arbeit zur Zeit sehr gut läuft, sich dennoch trotzdem viele Gedanken machte. "Ich muss ehrlich sein, ich habe auch nachgedacht. Dazu hat man im Krankenhaus wirklich viel Zeit. Unter anderem auch, was ich sagen soll, obwohl ich nicht genau weiß, was." In meinem Kopf schwirrten wieder viele Fragen rum. "Mirella, es tut mir so leid, dass ich dich, seitdem du bei mir bist, dich so schlecht behandelt habe. Ich kam Anfangs nicht damit klar, das du nun bei mir bist. Ich wusste nicht .." - Er stoppte mitten im Satz und schluckte. Er hatte Tränen in den Augenwinkeln und ich wollte nicht, dass er weinte.

".. wie ich mit der Situation klar kommen soll und dazu kam auch noch der Tod deiner Mutter .. der Tod deines Vaters .." - "Für mich war es genauso. Es war irgendwie wie ein Neuanfang, aber in einem völlig Fremden Land. Einer neuer Sprache und auch einer neuen Umgebung. Ich kannte dich nicht und ich wusste nicht mal, dass ich einen Onkel in Deutschland habe." Mein Onkel drehte sich zur rechten Seite um. Ich hörte, dass er weinte. "Dreh dich bitte nicht weg." Meine Hand fuhr zu seiner Schulter.


BEENDET! Eines Tages - Frederik Seehauser - Klinik am SüdringWo Geschichten leben. Entdecke jetzt