Kapitel 70: Magenkrämpfe

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Ich habe heute Geburtstag und wie soll es auch anders sein: It's Fridaaaay. 🎉
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Kapitel 70: Magenkrämpfe

Ich saß mit offenem Mund auf der Liege, abgelenkt vom Schmerz in meinem Fuß. Ich hatte das Gefühl, dass ich ihm Unrecht getan habe, ich war dennoch Sauer auf ihn, denn das, was Charlotte mir gerade sagte, hatte ich nicht mit bekommen. Das was ich mit bekam, war, dass er sagte, dass es etwas gibt, was er mir gerne sagen würde, er aber nicht konnte. Ich meine, was war so schlimm daran, mir das nicht zu sagen? Hatte er Angst?

Ich war so in Gedanken vertieft, das ich nicht einmal mit bekam, dass er die Betäubung schon gesetzt hatte. "Was ist so schlimm daran, dass du mir das nicht sagen kannst?" Er konzertrierte sich auf meinen Fuß. "Ich würde das gerne wissen, Frederik." Er drückte mit seinem Finger in meinen Fuß. "Merkst du das?" - "Nein." Okay, er ignorierte das, was ich sagte.

Ich hatte ein komisches Gefühl, als er den Ast aus meinem Fuß holte. Ich hielt mir die Hand vor der Mund, weil ich dachte, ich müsse mich Übergeben. Er schnappte sich eine Nierenschale von der Arbeitsplatte und drückte sie mir in die Hand, anschließend übergab ich mich. Ich hasste dieses Gefühl, aber ich bin selber Schuld. Ich hätte ja nicht raus gehen müssen. Wäre aber wohl auch passiert, wenn ich unter dem Baum sitzen geblieben wäre. Er säuberte die Wunde, klebte ein steriles Pflaster drauf und wickelte meinen Fuß in eine Mullbinde. Dann stand er auf. "Ich bin gleich wieder da." Mein Fuß fing wieder an zu pochen und jetzt war mir wirklich schlecht.

Er kam mit einem Rollstuhl wieder. Ich sagte nichts, als er mich im Rollstuhl auf mein Zimmer brachte. Im Bett legte ich mich auf die rechte Seite. Er holte eine weitere Decke aus dem Schrank und stopfte sie unter mein linken Fuß. "Falls was sein solle, du weißt, wo du mich findest." Ich nickte ihm nur zu, dann ging er. Mein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es bereits 22:36 Uhr war. Irgendwann schlief ich ein.

Mitten in der Nacht wachte ich auf. Mein Magen machte gerade alles, nur nicht das, was er sollte. Ich rutschte auf die Bettkante und humpelte so schnell wie möglich ins Badezimmer. Ich schaffte es gerade noch, mich über der Toilette zu übergeben.

Zurück an meinem Bett, setzte ich mich auf die Kante und betätigte den roten Knopf. Daraufhin kam Schwester Kiki ins Zimmer rein. "Ist alles gut? Was ist los?" Sie setzte sich zu mir. "Ich hab Bauchweh und ich hab mich gerade übergeben. Könnte ich vielleicht eine Wärmflasche haben?" Sie bejahte meine Frage. "Du legst dich jetzt wieder hin und ich mache dir die Wärmflasche warm." Sie deckte mich zu und ging. Ich hielt mir meinen Bauch. Es waren mehr als Bauchschmerzen, es waren Krämpfe. Mein Fuß pochte und es nervte mich.

Es dauerte, bis sie wieder kam, aber sie war nicht alleine. Sie legte mir die Wärmflasche auf den Bauch und deckte mich wieder zu. "Wenn du noch was braucht, der rote Knopf." Ich bedankte mich bei ihr. "Was ist los, Mi?" Jetzt nennt er mich wieder bei meinem Spitznamen? "Krämpfe", meinte ich leise. Ich zog die Knie an und hielt die Wärmflasche mit der linken Hand fest. "Was macht dir Sorgen?" Frederik setzte sich auf die Bettkante und sah mich an. "Ich möchte nur wissen, was du mir sagen möchtest. Wieso hast du so Angst, mir das zu sagen? Du konntest es doch auch zu Charlotte sagen."

"Es ist nicht, weil ich Angst habe. Es ist, weil ich vieles hätte besser machen können. Du bist eine der wenigen, mit der ich mich gerne unterhalte. Du bist auch die einzige, die so lange auf meiner Station geblieben ist und ich irgendwie, .. ich weiß nicht, wie ich das sagen soll." Er machte eine Pause. "Ich meine, du bist mir Wichtig geworden in den letzten Wochen und es wird sehr ungewohnt sein. Ich sehe dich jeden Tag. Ich möchte dich aber nicht vom Schlafen abhalten, versuch es wenigstens." Er stand auf und stand schon vor der Tür. "Und das war jetzt so schwer?" Er nickte nur kurz und ging.

BEENDET! Eines Tages - Frederik Seehauser - Klinik am SüdringWo Geschichten leben. Entdecke jetzt