Kapitel 15: Sommerferien

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Hey meine lieben, ich hab euch ein neues Kapitel mitgebracht. Hoffe, es gefällt euch. Lehnt euch zurück, geht in den Garten und setzt euch in den Schatten und vergesst das Wasser zum trinken nicht! *Lasst euch Kekse da*

Kapitel 15: Sommerferien

Die Stunden vergingen viel zu langsam. Ich hoffte inständig, das der Arzt meinen Onkel inzwischen schon angerufen hatte. In der Zeit, in der ich mit Lotta wartete, war Elina schon längst gegangen. "Ich treffe mich gleich noch mit Kimo", war ihre Entschuldigung.

Hätte ich sie fragen sollen, ob sie ihren Freund mal mitnehmen könnte, damit ich ihn mal kennen lerne? Das war eigentlich gar nicht so falsch und ich würde sie das nächste mal fragen, wenn sie zu Besuch da wäre.

"Ich wünschte, ich könnte auch wieder nach draußen." Meine Stimme klang ein wenig Wehmütig.

Die Sonne auf meiner Haut spüren und ausgiebig Shoppen gehen. Oder noch besser: Mit Elina zusammen ausreiten, zum See und baden gehen und den warmen Wind um meine Ohren sausen lassen. Schließlich waren Sommerferien - und ich saß hier in der Klinik fest. Es waren jetzt fast drei Wochen, in denen ich hier in diesem Bett liege. Ich konnte ja nicht mal laufen und selbst zum Duschen brauchte ich Hilfe. Wenn ich darüber nach dachte, wurde mir bewusst, dass ich wohl noch mehr als zwei Wochen hier sein werde. Zum Glück waren die Hämatome schon fast weg und meine Rippen taten auch nicht mehr so doll weh, wie am Anfang. Vielleicht lag es auch an den Schmerzmedikamenten, die ich durch die Infusionen bekam?

"Ich auch", offenbarte Lotta. Ich schaute sie an. Sie sah von ihrem Buch auf und schaute mich ebenfalls mit diesem Wehmütigen Blick an. "Du kannst aber wenigstens noch mit dem Rollstuhl raus", erwiderte ich ihr. "Aber ohne jemand anderen an der Seite, .. da kann ich auch direkt hier im Bett liegen bleiben." Sie rollte mit den Augen und las weiter in ihrem Buch. "Was für ein Buch ließt du da eigentlich?", wollte ich wissen. Sie zeigte mir das Cover. "Die Bücherdiebin", entgegnete sie. "Ich liebe dieses Buch!", strahlte ich auf einmal. "Es ist so super schön geschrieben und ich weiß noch, das ich es innerhalb einer Woche verschlungen habe." Sie grinste. "Ich bin erst auf Seite 202, aber ich muss sagen, das ich nicht aufhören kann, es zu lesen."

Plötzlich vernahm ich Hilfeschreie vom Flur einer Frau und beachtete Lotta gar nicht mehr. Ich hörte, wie nach einer Debbie  gerufen wurde und lauschte weiter den Stimmen nach, bis Herr Seehauser das Zimmer betrat. "Hallo, ich wollte dir nur mitteilen, das ich deinen Onkel leider nicht erreicht habe, aber ich ihm auf den Anrufbeantworter etwas hinterlassen habe." Er lächelte schroff, zwinkerte mich an und war gerade wieder drauf und dran, das Zimmer zu verlassen. "Ähh, Danke..", entgegnete ich ihm noch, da fiel die Tür hinter ihm zu.

Was war das denn jetzt? War das alles? Was hat er ihm denn auf den Anrufbeantworter gesprochen? >Muss man hier echt alles alleine machen?<, dachte ich kurz und raffte mich auf. "Was hast du vor?" Lotta schaute mich mit einem bösen Blick an. "Aufstehen, was denkst du denn?" Ihr Blick verdunkelte sich. "Du machst gar nichts!" Lotta's Stimme war aufgebracht. "Lotta, entweder hilfst du mir jetzt oder .." Sie unterbrach mich. "Oder was?" Oh, ich glaube sie ist Sauer auf mich.

"Ich will doch nur wissen, was er meinem Onkel auf den Anrufbeantworter gequatscht hat", brummte ich ihr zu. Sie zuckte mit den Schultern. "Mach was du willst. Aber heule mir danach nicht die Ohren voll, ich habe dich gewarnt." Sie nahm wieder ihr Buch in die Hand und las weiter. Tat so, als ob nichts wäre. >Schon klar.< Ich versuchte, aus meinem Bett zu klettern, mit der Hoffnung, dass ich von alleine ohne Stütze laufen konnte. Herr Seehauser war bestimmt schon gar nicht mehr auf Station. >Ach egal<, hallte es in meinem Kopf.

Das nächste Kapitel ist mein liebstes Kapitel und ich freue mich schon wie ein kleines Kind, es veröffentlichen zu dürfen.

BEENDET! Eines Tages - Frederik Seehauser - Klinik am SüdringWo Geschichten leben. Entdecke jetzt