Kapitel 34: Noch 11 Tage!

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Ich bin wieder da! Mir geht es schon wieder besser, aber mein Alltag ist immer noch nicht der Alte, aber ich gebe mir Mühe. Und da ich jetzt nicht möchte, dass ihr weiter lesen müsst, was ich hier fabriziere, geht es jetzt mit Kapitel 34 weiter. Viel Spaß :)


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Kapitel 34: Noch 11 Tage!

In der Nacht wachte ich kurz auf. >Ich soll es nicht alleine machen.< Ich drückte den roten Knopf und kurz darauf kam Schwester Kiki zu mir. "Brauchst du etwas?", wollte sie wissen. "Ich müsste mal zur Toilette." Sie lächelte vor sich hin und half mir ins Badezimmer. Zehn Minuten später lag ich wieder im Bett und schlief wieder ein.

Am nächsten Tag schlief ich wieder etwas länger. Als ich wach wurde, schaute ich auf die Uhr meines Handys. 08:42 Uhr. Neben mir nahm ich jemanden wahr. Ich blickte ihn an. Was macht er denn schon wieder hier? "Was .. was machen Sie denn schon wieder hier?", meinte ich verschlafen und rieb mir die Augen. "Ich weiß nicht. Ich hatte wie gestern das Bedürfnis, einfach hier zu sitzen." Findet er es toll, mich beim schlafen zu beobachten? Ich setzte mich auf und klemmte mir meine Haare hinter die Ohren. Neben ihm auf dem Tisch stand mein Frühstück. "Hast du Hunger?" Ich hoffte, dass es nicht noch einmal vor kommt, dass er einfach hier sitzt, während ich schlief.

Ich schüttelte den Kopf. "Nein, noch nicht." Er nickte. "Wie geht es dir?" Fühlt sich an wie in einem Verhör. "Ganz Okay. Wieso fragen Sie?" - "Reine Neugierde." Ahja, reine Neugierde. Schon komisch, denn er fragte mich sonst immer nur in der Visite, wie es mir ging. "Ich, .. ich wollte mich bei Ihnen entschuldigen." Er hob eine Augenbraue. "Naja, wegen gestern. Ich wollte Sie nicht so aus dem Zimmer schmeißen. Könnte mich immer noch dafür Ohrfeigen." Er lachte. "Mach dir keine Gedanken darum, es ist schon in Ordnung." Ich war sauer. Er stand auf. "Jetzt wollen Sie gehen?" Er nickte. "Wieso? Ich meine, ich weiß nie, wie lange Sie hier gesessen haben, nachdem ich wach werde." Ich sah, dass er überlegte. "Nun ja", fing er an und setzte sich wieder in den Stuhl. "Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, wieso ich das mache. Es ist nicht, weil ich dich gerne beobachte oder sowas, es ist eher das Gefühl, dass ich das machen muss." Hat er keine anderen Pantienten, wo er das machen kann?

Mir war das unangenehm. Mehr als das. "Ich bin froh, in mindestens 11 Tagen hier raus zu kommen. Hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend sein kann, in einem Krankenhaus zu liegen." Man hörte mir meine Wut an. "Entschuldige bitte.." Er stand wieder auf und verließ den Raum. Ich sah ihm noch hinterher. Jetzt könnte ich mich wirklich Ohrfeigen. Hab ich ihn gerade schon wieder aus dem Zimmer geschmissen, ohne es gewollt zu haben? Ich haute mir mit den flachen Hand auf die Stirn. Ich bin so Blöd!

Ich sah auf Aiana's Bett. Es war schon wieder leer. Entlassen wurde sie definitiv nicht, sie wurde ja erst Operiert. Vielleicht wurde sie verlegt? Ach quatsch, sonst wäre ihr Bett neu bezogen worden und es wäre eine Plane drüber gespannt. Ich schielte zu meinem Frühstück rüber. Irgendwie hatte ich schon Hunger, aber irgendwie auch nicht. Ich nahm das Brot in die Hand und biss einmal ab. Dann legte ich es wieder auf den Teller.

Den ganzen Vormittag dachte ich nach. Irgendwann kurz vor Zehn Uhr kam Aiana wieder und legte sich ins Bett und schlief ein. Ich würde auch gerne noch einmal einschlafen.

>Am besten elf Tage durch schlafen, das wär's.< Oh man. Gegen halb zwei Mittags kam Lotta mich besuchen. Wir redeten über die neue Bettnachbarin, die weiterhin schlief. Ich fragte sie, wie es ihr geht und was sie die letzten Tage seit der Entlassung gemacht hat. Ich wiederrum erzählte ihr davon, was Herr Seehauser machte. Das er die letzten zwei Tage morgens neben meinem Bett saß und mich beobachtete. "Willst du, dass ich mal mit ihm rede?" Ich machte große Augen. "Nein, bloß nicht. Das muss ich alleine klären. Er meinte, er weiß selber nicht, wieso er das tut. Aber es muss ja einen Grund geben." Lotta nickte. "Muss es."

Wir redeten noch eine Weile, bis sie sich von mir verabschiedete. "Lass dich nicht ärgern, es dauert nicht mehr lange, bis auch du Entlassen wirst." Sie umarmte mich, lächelte und ging. Oh, freute ich mich darauf, endlich wieder in meinem Bett zu liegen, ganz zuschweigen davon, alleine laufen zu dürfen.


BEENDET! Eines Tages - Frederik Seehauser - Klinik am SüdringWo Geschichten leben. Entdecke jetzt