Kapitel 12: Guter Tag oder schlechter Tag?

1.6K 63 0
                                    

Danke für 2k mal gelesen. Freut mich wirklich sehr, das meine FF doch so gut ankommt. Hätte das nie gedacht. Vor allem, weil es meine erste von KaS ist. Und für jemanden ist es bestimmt jetzt toll zu lesen: Es werden mehr als 50 Kapitel geben. :)

Kapitel 12: Guter Tag oder schlechter Tag?

Während sie mir noch viele Fragen stellte, antwortete ich auf jede einzelne von ihr. Sie scheint doch sehr Nett zu sein. So kommt es mir jeden Falls vor. "Was hast du so für Hobbys? Also ich Stricke ja total gerne, auch wenn man es mir nicht so ansehen mag." Ich grinste. "Echt? Ich bin für sowas nicht gemacht. Ich zeichne lieber oder Singe gerne." Sie hörte mir gespannt zu. "Oh, wenn ich anfange zu Singen, dann Explodieren wahrscheinlich alle Ohren im Umrkeis von 50 Kilomentern", lachte sie.

"Und wie sieht es mit Freunden aus?" Meine Mundwinkel zogen sich nach unten und ich schaute auf meine Bettdecke, die in einem schlichten rosaton gehalten war. "Ich habe nicht viele Freunde. Um es genau zu sagen, nur eine Freundin." Sie überschlug ihr rechtes Bein auf das linke und faltete ihre Hände eineinander. "Beste Freundin?", fragte sie. Ich nickte. "Ja, sie heißt Elina und sie geht in meine Klasse."

"Dann hast du ja jemanden, mit dem du sicherlich gut reden kannst, oder?" Ich malte mit meinem Zeigefinger der rechten Hand kreise auf die Decke. "Ja, aber ich hab das Gefühl, dass sie jetzt nicht mehr so viel Zeit haben wird." Frau Rabe zog ihre linke Augenbraue hoch. "Wieso?", fragte sie. "Naja, sie hat jetzt seit kurzem einen Freund und wir machen sonst alles zusammen. Bald sind Sommerferien und wir wollten eigentlich zusammen wegfahren. Ob das jetzt noch so ist, weiß ich nicht." Die Dame nickte. "Nur, weil sie jetzt einen Freund hat, bedeutet das doch nicht, das sie keine Zeit mehr für ihre Beste Freundin finden wird ..", begann sie.

"Ich war auch mal in dieser Situation." Ich schaute sie an. "Und was haben Sie dann gemacht?" Sie fing wieder an zu lächeln. "Ich habe es ihr einfach gesagt." In meinen Gedanken sammelten sich gerade so viele Fragen. "Was haben Sie ihr gesagt?", wollte ich wissen. "Na, das ich mich für sie freute. Das sie jemanden gefunden hat, der sie so nimmt, wie sie war. Das ich jedoch immer noch ein Teil ihres Lebens sein möchte und so viele Erinnerungen sammeln wollte, wie es möglich war." Ich lächelte sie ebenfalls an. "Wir haben so viel Mist gebaut damals, was man eben so als 15 Jährige macht." Ich nickte. "Elina und ich haben auch schon viel Mist gebaut, aber diese Erinnerungen kann uns keiner mehr nehmen."

Frau Rabe und ich unterhielten uns, bis es Mittagessen gab. Ich muss sagen, dass sie irgendwie gar nicht wie eine Psychologin rüber kommt. Sie erzälte aus ihrem Leben und fragte mich nicht einmal, ob ich andere Probleme habe. Ich hab auch meinen Onkel nicht ein einziges mal erwähnt, weil es für mich nicht von Nutzen war. Auch fragte sie mich nicht nach meinen schlimmen Träumen, denn wenn Herr Seehauser sie bat, mit mir zu reden, dann musste er doch auch meine Albträume erwähnt haben? Vielleicht war es für jetzt nicht wichtig und vielleicht wird sie sich ja noch einmal mit mir Unterhalten wollen?


BEENDET! Eines Tages - Frederik Seehauser - Klinik am SüdringWo Geschichten leben. Entdecke jetzt