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'Bitte ? Isla, wolltest du das nicht ? Es tut mir Leid,ich wollte nur etwas Abwechslung in unsere Beziehung bringen...'

In mir brannte bei diesem Satz eine Sicherung durch. Abwechslung... Haha, hatte er doch mit Brooke oder?! 
Und dann hat er auch noch die Dreistigkeit, so zu tun als ob alles in Ordnung wäre ! Und dann auch noch zu versuchen, hier irgendwelche dreckigen Spielchen zu spielen. 

Mir wurde alles zu viel, zum zweiten Mal an diesem Abend.

'Ethan ist das eigentlich dein scheiß Ernst ?!  Du tust noch so, als sei nichts passiert ?! Versuchst auch noch, mich hier zu irgendwas zu bewegen, obwohl du die letzten Wochen quasi keine Minute Zeit hattest, um zu telefonieren ?!' 

'Isla ich weiß, unser Kontakt war die letzte Zeit nicht so groß, aber ich hatte viel zu tun und-' setzte er an.

'Viel zu tun ?! DU HATTEST VIEL ZU TUN ?! Meine beste Freundin zu vögeln ?! War das so zeitaufwenig ?!' schrie ich mittlerweile. Die Wut auf alles und jeden hatte mich vollkommen gepackt. Ich schnappte mir ein Kissen vom Bett und werfe es mit voller Wucht gegen die Wand, doch es wird auch dadurch nicht besser.

'Woher...?' stammelte er nachdem er kurz schwieg.

'Woher ich das weiß ? Rate mal, wer mich grade aufgelöst angerufen hat ? Genau. Aber wenigstens hatte sie sogar noch den Anstand, mir alles zu gestehen. Aber du ? Tust so, als wäre nichts passiert ?! Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein ! Ethan du wusstest immer, das mit Treue und Vertrauen die wichtigsten Werte überhaupt sind. Aber du hast sie maßlos zerstört. Ich weiß gar nicht, was ich noch sagen soll, außer das du ein unglaubliches Arschloch bist und ich dich nie wieder sehen will!' 

Ethan schwieg.

'Wenn ich zurück in Kanada bin, bist du aus der Wohnung draußen. Ich will dich nie wieder sehen' Tränen schossen mir in die Augen. Tränen der Wut, der Trauer, ich hatte keine Ahnung.

'Isla, warte...' setzte er wieder an.

'Nein Ethan. Ich will nichts mehr von dir hören. Ich hoffe du bekommst, was du verdienst' 

Dann lag ich auf und  starrte auf den Nachttisch, auf dem zwei Fotos standen. Eins mit meiner Familie, und ein weiteres mit Ethan.

Wir sahen so glücklich aus, er hatte seinen Arm um mich gelegt und ich meine Hand auf seine Brust.

Wutentbrannt schnappte ich mir den Rahmen und warf ich ebenfalls gegen die Wand, wo er in viele kleine Scherben zersprang.
Ich schrie. Es musste raus, die Wut, die sich während der letzten zwei Stunden angestaut hatte, musste einfach raus. Ich schrie keine Worte, ich schrie einfach nur meinen Hass auf die ganze Welt hinaus.

Ich trat gegen die Wand, mir war egal, wenn ich etwas kaputt machte. Ich schmiss alles umher, meine Decke, das zweite Kissen, meine Schuhe. Ich wollte nicht mehr. Ich wollte zu meiner Familie, die einzigen Menschen, auf die Verlass war. Ich wolle den Geruch von Zimtschnecken und von Mum und Dad. Doch das einzige, was mich umgab war Ethan. Sein Geruch, seine Stimme, sein Gesicht schwebten in meinem Kopf umher.Plötzlich schlangen sich zwei starke Arme um mich und pressten sich an mich. 

Am Geruch erkannte ich Shawn. Die Frage, wie er herein gekommen war, war im Moment irrelevant,  ich war noch viel zu ohnmächtig von der Wut, die mich erfüllte.

Ich schrie und brüllte und schlug und wehrte mich gegen seine starken Arme, die mich hielten. Ich traf seine Brust, seine Wange, seine Arme. Doch er hielt stand, solange wie ich mich nicht beruhigen ließ.

Irgendwann  verließen mich meine Kräfte und ich ließ mich erschöpft und stumm weinend auf den Boden sinken, er folgte mir und ließ mich nicht los. 

'Sssssscht, alles okay Isla, es wird alles gut' murmelte er und schlang seine Arme noch fester um mich. Ich wollte ihm so gerne Glauben schenken, aber irgendwie wusste ich nicht wie. Mein ganzes Leben geriet aus den Fugen.

Es tat weh, so unglaublich weh zu wissen, das man nicht genug ist für den Menschen der alles für einen war, und dann noch durch die beste Freundin ersetzt zu werden. Meine Welt war zusammen gebrochen.

Shawn hielt mich die ganze Zeit, die ich brauchte um mich etwas zu beruhigen. Er strich mir immer wieder beruhigend über den Rücken und murmelte Worte in mein Ohr.

Meine Tränen versiegten und Shawn hob mich sanft hoch in mein Bett.

'Glaubst du, du kannst schlafen ?' flüsterte er leise.

Ich nickte, traute mich aber nicht ihm in die Augen zu sehen. Er hatte mich grade komplett panisch erlebt, ich will nicht wissen, was er nun von mir dachte. 

'Gute Nacht, Isla, wenn was ist, ruf mich' Er wandte sich ab, doch ich hielt ihn auf. Ich konnte jetzt nicht mit meinem Scherbenhaufen von Leben allein sein.

'Shawn?' 

Er drehte sich um und ich spürte seine fragenden Blick auf mir.

'Lass mich jetzt nicht allein' bat ich ihn nervös, ich konnte verstehen, wenn er mich nun zurückwies.

'Natürlich, ich lege mich einfach hier auf die Couch' er ging auf das Sofa zu und machte es sich bequem. Ich war ihm so unglaublich dankbar. Für alles.

Toxic (Shawn Mendes)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt