Gestern Abend noch bin ich zu meiner Wohnung gefahren und habe nach gesehen, ob Ethan auch wirklich alle seine Sachen mitgenommen hatte.
Und das hatte er. Er war weg.
Als ich da so allein in der Wohnung stand überkam mich schon eine Art traurige Melancholie. Ethan war mein erster richtiger Freund gewesen, wir hatten alles miteinander geteilt. Auch wenn Dad nie sein größter Fan gewesen ist, waren auch die gemeinsamen Stunden mit meiner Familie schön gewesen. In diesen 50 Quadratmetern, die für 2 Jahre unser zuhause gwesen sind, hingen so viele Erinnerungen. Kissenschlachten, Filmabende, Nächte, Lachen. Nicht alles mit Ethan war schlecht gewesen, aber auch lange nicht alles gut.
Einen kurzen Moment setzte ich mich auf die Couch und starrte in die Leere. Ließ die letzten Jahre Revue passieren.
Doch dann stand ich auf. Das war ich nicht mehr. Ich war nicht mehr die naive, gutgläubige Isla, die alles mit sich machen ließ. Ich war nicht mehr diese Wohnung.
Ich hatte mich verändert. Und das war auch gut so.
Noch in der Nacht hatte ich meinen Mietvertrag zum nächstmöglichem Termin gekündigt. Eine neue Wohnung brauchte ich erstmal nicht. Über den Urlaub blieb ich bei meinen Eltern und danach war ich eh eine Zeit lang wieder unterwegs. Europa rief nach Shawn.
Am nächsten Morgen fuhr die ganze Familie Brown zum Flughafen, um endlich ihre älteste Tochter Reena abzuholen.
Mum war die wohl aufgeregteste von uns, sie zitterte richtig und beruhigte sich erst, als Dad ihre Hand nahm. Die zeit verging, und endlich kam eine unverschämt braun gebrannte Reena um die Ecke. Mum ging einige Schritte vor, um ihre Erstgeborene in die Arme zu schließen.
'Endlich bist du hier. Endlich' murmelte und man hörte, dass sie weinen musste.
Reena flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr und löste sich nach einiger Zeit, um Dad zu umarmen. Der sagte nichts, mein Vater war kein Mann der großen Worte.
Maddy und ich nahmen unsere Schwester gleichzeitig zwischen uns.
'Schön, dass du wieder da bist' murmelte ich und Maddy nickte.
'Man habt ihr mir gefehlt' antwortete Reena.
Das vor uns nahm schon Reenas Taschen um sie in unsere Familienkutsche zu packen, dann kam er zurück.
'Los Mädchen, ihr könnt euch gleich noch weiter knuddeln, aber ich habe keine Parkschein gekauft und wehe ich muss wegen euch jetzt Strafe zahlen' forderte er uns auf.
Wir lachten. Typisch Dad. Aber wir kamen seiner Bitte nach und liefen schnell zum Auto.
Zuhause gab es, wer hätte es gedacht, Zimtschnecken.
Wir saßen, versammelte Mannschaft, um den Küchentisch und führten einfach typische Brown Familien Gespräche.
'Wo ist Ethan eigentlich, Isla ? Ich hab ihn schon länger nicht mehr gesehen' fragte meine Mutter mich plötzlich.
Ich verharrte in meiner Bewegung. Reena ebenfalls, wir beide sahen uns in die Augen.
'Ähm, also da gibt es noch was, was ich euch mitteilen muss...' deutete ich an.
'Und das wäre ?' ein Vater wurde hellhörig.
'Ethan und ich... Also, wir beide sind kein Paar mehr.'
Reena sah auf den Tisch, Maddy sah Mum an und Mum sah mich an. Dad starrte auf seine Kaffe, setzte die Tasse ganz langsam ab und sah nun auch mich an.
'Herzlichen Glückwunsch, ich wusste, du kommst zur Vernunft' grinste er plötzlich und Mum sah ihn böse an.
'Hör auf. Isla, Schatz, wieso das denn? Willst du darüber reden ?'
'Er hat mich betrogen, mit Brooke, und nein, ich will nicht darüber reden.' Man sah vor allem meinen Eltern an, dass sie was zu sagen hatten, aber sie hielten sich zurück. Ich wollte nicht, dass meine Wunden, die Shawn so schön verschlossen hatte, wieder aufgerissen werden.
'Wer möchte noch eine Zimtschnecke ?' wechselte Mum galant das Thema.
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Toxic (Shawn Mendes)
Fanfiction'Wir sollten nicht hier sein' flüsterte ich. 'Wir sollten das nicht tun' entgegnete er. Doch trotzdem taten wir es. Eine Geschichte über die Begegnung zweier Menschen. Zweier Menschen, die zusammen arbeiten. Zwei Menschen, die ihr eigenes Leben ha...