Augen auf. Wecker zeigt 10:24 Uhr. Umdrehen. Erschrecken.
Was macht Shawn hier in meinem Zimmer ?
Und wieso schaut er mich mit einer Mischung aus Besorgnis und Fürsorge an ?
Erinnerungen.
Brookes Anruf, Ethans Anruf, mein Aussetzer.
Shawn wie er mich beruhigt. Der Schmerz.'Guten Morgen, konntest du einigermaßen schlafen ?' begrüßte mich Shawn und sah mich nervös an.
'Ja, es ging, danke' lächelte ich nervös und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Seine Morgenstimme, tief, rauund verschlafen, ließ mich grinsen.
Ich stockte. Mein Gesicht fühlte ich sich komplett geschwollen an und meine Nase saß zu.
'Sorry ich komm sofort wieder' murmelte ich und floh ins anliegende Bad.
Wow, ganz ehrlich: Ich sah selten so scheiße aus. Meine Augen noch rot und aufgequollen, dunkle Schatten darunter, die sich mit meiner kalkbalkenweißen Haut bissen, meine Nase rot und meine Lippen spröde. Meine Haare verstrubbelt und strohig um meinen Kopf gewuselt.
Ich war auch sonst eine Erscheinung.Ich nahm meine Bürste, entwuselte meine Haare und band sie mir in einem Pferdeschwanz zusammen. Mein Gesicht wusch ich kurz mit kaltem Wasser, sodass sich meine Augen wenigstens etwas beruhigten. Dann cremte ich es ein und pflegte meine Lippen mit etwas Labello. Gott sie gedankt für die Erfindung einer BB-Creme, ich sah wenigstens teilweise annehmbar aus. Tief durchatmend trat ich wieder in mein Zimmer, wo jetzt plötzlich ein Wagen mit verschiedensten Frühstückssachen stand.
'Was zum ?' stammelte ich.
'Ich dachte mir, dass du jetzt vielleicht ungerne mit dem ganzen Team frühstücken willst, deshalb hab ich den Zimmerservice gerufen... Es sei denn, du möchtest doch nach unten, dann-'
'Nein. Nein, danke. Das ist wirklich lieb von dir' unterbrach ich ihn perplex. Wieso war er so lieb zu mir ? Ich muss ihn doch gestern Nacht völlig verstört haben.
Shawn sah mich unsicher an, als ich mich auf mein Bett setzte.
'Du darfst dich ruhig neben mich setzen...' lächelte ich. Wollte er das überhaupt ? Nachher hatte er Angst vor mir.
Doch Shawn stand direkt auf und ließ sich neben mir nieder. Mein Blick fiel auf seinen linken Oberarm, der von einem großem blauen Fleck geziert wurde. Oh Gott. Wie paralysiert starrte ich darauf. War ich das gewesen ?Ich kann mich noch daran erinnern, wie er mich hielt und ich um mich schlug.
'Shawn, war... War ich das ?' fragte ich mit zitternder Stimme und strich langsam über den Fleck, worauf er eine leichte Gänsehaut bekam.
'Ähm... Also'setzte er an, doch seine Antwort war klar.
'Oh Gott. Es, es tut mir so Leid... Ich wollte das nicht, wirklich. Du musst mir glauben' stammelte ich und mir schossen Tränen in die Augen. Ich hatte meinen Boss geschlagen !
'Isla, ganz ruhig, es ist okay, du hattest eine Panikattacke und bevor du dir noch etwas ernsteres zugezogen hättest, nehme ich lieber einen blauen Fleck in Kauf'
'Ich, also, ich muss dir das noch erklären' setzte ich an, doch Shawn nahm meine zitternde Hand in seine und drückte sie leicht.
'Du brauchst mir gar nichts zu erklären. Ich verlange nicht von dir, mir etwas zu erzählen, was dich so dermaßen aus der Bahn geworfen hat. Es geht mich nichts an und mir reicht es, für dich da zu sein, und zu sehen, dass es dir besser geht. Okay, Isla ?' Ich nickte. Er war so lieb, ich könnte ihn grad knutschen. Also metaphorisch gesehen.
'Was hältst du davon, wenn wir heute einfach einen chilligen Tag machen, ein paar Filme gucken und uns nachher eine Pizza bestellen?' lächelte er mich an.
'Ich will dir deine freie zeit nicht versauen, die du mit deinen Kollegen verbringen kannst' murmelte ich und senkte den Blick, ich würde nur ein schlechtes Gewissen haben, wenn er nun bei mir blieb.
'Die werde ich noch zu genüge bekommen, mach dir da mal keinen Kopf drum. Außerdem geht es dir nicht gut und ich freue mich, wenn ich dich ein bisschen ablenken kann.'
Ich nickte. Ich hatte ihn nicht verdient.
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Toxic (Shawn Mendes)
Fanfiction'Wir sollten nicht hier sein' flüsterte ich. 'Wir sollten das nicht tun' entgegnete er. Doch trotzdem taten wir es. Eine Geschichte über die Begegnung zweier Menschen. Zweier Menschen, die zusammen arbeiten. Zwei Menschen, die ihr eigenes Leben ha...