Toxic (Shawn Mendes)

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Das Konzert war wundervoll. Wirklich. Ich war noch nie auf einem so großem Konzert gewesen und die Masse, wie sie alle Shawns Songs mitsangen, wie sie seine Leidenschaft teilten und wie sie ihn unterstützen, es war atemberaubend. Ich konnte nun gut nachvollziehen, wieso Shawn so süchtig nach diesem Gefühl auf der Bühne war.

Es erschlägt dich in dem Moment, wo du realisierst, wie sehr diese Menschen das lieben, was du machst, dass das gut ankommt, dass du damit Menschen erreichst. Ich habe das oft auf Konzerten, wenn sie alle mitsingen. Mir bleibt dann die Luft weg und ich bin vollkommen hypnotisiert, auch wenn ich wegen der grellen Scheinwerfer meistens nicht soo viel sehen kann, Ich höre ihre Unterstützung, ich spüre ihre Unterstützung, und das ist alles für mich. 

Das hatte er mir mal auf einem unserer Fake-Dates erzählt. Ich hatte genickt, konnte aber natürlich nicht alles nachvollziehen. Jetzt wohl.

Bei dem Konzert bin ich nicht unentdeckt geblieben, ich hatte schon wohl bemerkt, wie die Gruppe junger Mädchen neben mir heimlich Fotos von mir geschossen hatte. Mehr als verstohlen in mich hinein lächeln konnte ich aber nicht. Eine der Teenager hatte sogar versucht, mit mir zu reden und ein Selfie zu machen, aber Jake, eigentlich ja Shawns Hauptbodyguard hatte sie nicht durch gelassen. Ich war echt froh, dass Shawn ihn mir für das Konzert 'überlassen' hatte, man fühlte sich wirklich sicher in seiner Nähe. 

Ich liege mittlerweile in meinem Hotelzimmer in Vancouver, wo wir morgen spielen werden. Vorhin waren wir noch mit der gesamten Crew etwas essen. Man, ich hätte nie gedacht wie viele Leute es braucht, damit so ein Konzert reibungslos abläuft, aber es war ja klar, dass Andrew nicht alles alleine leiten konnte. 

Ich atmete durch, ich war recht müde von dem anstrengendem Tag, trotzdem war er sehr schön gewesen. Ich schminkte mich ab, band meine Haare locker auf dem Kopf zusammen und zog mir bequeme Sachen an, bevor ich mich auf das große, weiche Bett fallen ließ. Dann rief ich Ethan an. Trotz unserer Differenzen vermisste ich ihn. Irgendwie. 

'Hey Baby' begrüßte ich ihn und lächelte bei dem Klang seiner Stimme.'

'Na Süße, wie war dein erster Tag auf der großen Tour ?' erkundigte er sich.

'Echt toll, zwar ziemlich anstrengend, aber ja, es war echt toll.'

'Das freut mich' Er schwieg und ich lauschte dem beruhigendem Klang seines Atems.

'Isla ?' Ich brummte etwas zurück.

'Ich weiß, es ist nur für die Promotion, aber könnt ihr nicht bald klar stellen, das zwischen Shawn und dir nichts läuft ? Es tut mir Leid, aber es ist wirklich hart, darüber zu stehen. Ich kann nicht mehr in den Supermarkt gehen, ohne dass dort irgendwelche Mädchen über Shawns neue Freundin diskutieren, ich kann nicht mehr mit Scott Burger essen gehen, ohne das in diesem Fernseher der neuste Klatsch über euch verbreitet wird. Ich würde dann am liebsten in die ganze Welt hinaus schreien, dass du meine Freundin bist. Ich meine, versetze dich doch mal in meine Lage: Stell dir vor, ich wäre ständig mit einer anderen in den Medien und du müsstest zusehen, könntest nichts dagegen tun' Ethan holte tief Luft. 

Ich war überrascht, wie schwer es ihm doch viel, aber ich konnte es verstehen. An seiner Stelle erginge es mir nicht anders. Auch wenn es mir Spaß machte, die Medien an der Nase herum zu führen, mein Privatleben hatte Vorrang. 

'Ethan, es tut mir Leid, dass du dich damit herum schlagen musst. Und natürlich kann ich es verstehen. Ich werde morgen direkt mit Andrew und Shawn reden, ja ?'

Er atmete erleichtert auf. 'Ja, ich danke dir Isla, ich liebe dich' 

'Ich liebe dich auch Ethan, du fehlst mir'

'Du mir auch' erwiderte er. Wir redten noch etwas über unseren Tag, dann schickte Ethan mich ins Bett.

Doch schlafen konnte ich nicht, zumindest nicht wirklich. Mir spukten die ganze Zeit Ethans Worte im Kopf herum. Ich wollte ihn nicht verletzen. 

Auch Shawn, er schlief im Zimmer nebenan, konnte wohl nicht schlafen, wie die leisen Gitarrenklänge vermuten ließen. Er begann zu singen und einige Momente dachte ich nach, doch dann erhob ich mich. 

Irgendwie wollte ich mit ihm reden.