Nachdem Maddy und ich Reena etwas Zeit gegeben haben, um sich wieder an die kanadische Luft zu gewöhnen, hatten wir am dritten Abend nach ihrer Heimkehr etwas für sie vorbereitet.
Ohne ihr Wissen, versteht sich.
EIn Jahr ohne Familie, ohne Freunde muss schwer gewesen sein, und weil Maddy und ich schon Reenas Abschiedsparty organisiert haben, hatten wir uns vorgenommen, auch ihre Willkommensparty zu veranstalten. Reena selber wäre das viel zu viel Aufmerksamkeit, selber einzuladen, also haben meine kleine Schwester und ich die Scheune unserer Tante leer geräumt, wie vor knapp einem Jahr auch schon. Wir haben Einladungen herum geschickt und Reena lebte im Unwissen. Es sollte keine exessive Party mit Saufgelage werden, eher ein schöner Abend mit anschließendem Lagerfeuer, Musik und etwas Bier. So wie die Party vor einem Jahr auch schon.
Reena haben wir gesagt, das wir gerne zu dritt durch die Bars ziehen wollen, sodass sie sich etwas schicker anzieht.
Um 8 stiegen wir zusammen in Maddys Auto, da die Scheune etwa 15 Minuten Fahrt außerhalb von Scarborough lag. Reenas ganzen Freunde und unsere Familie sind schon da und warten um dunkeln auf sie, um sie zu überraschen.
Wir wollten Reena nicht die Augenverbinden, also sagten wir, dass wir Alyssa, unsere Cousine, abholen wollten.
Wir fuhren auf den großen Hof und Maddy sah nach hinten, wo Reena auf der Rückbank saß.
'Holst du Alyssa?' Reena seufzte, stieg jedoch aus dem Auto und machte sich auf den Weg zum Wohnhaus, der an der Scheune vorbei führte. Maddy und ich sahen uns grinsend an. Das klappte ja wie am Schnürchen. Wir öffneten leise die Türen und liefen circa 10 Meter hinter unserer Schwester.
Plötzlich ging das Licht der Anlage an, die der DJ, den wir organisiert hatten, an und alle fast 50 Leute kamen aus der Halle gestürmt und riefen im Chor 'Happy Homecoming!'
Reena sprang erstmal vor Schreck einen Meter zurück, schlug sich dann jedoch die Hand vor den Mund und lachte. Ihre Augen glitzerten verdächtig, als sie ihren Blick zu Maddy und mir wand.Doch die ganzen Gäste stürmten schon auf meine Schwester zu, um sie willkommen zu heißen.
Es war wundervoll, Reena so glücklich zu sehen. Alle waren gekommen, ihre ehemaligen Arbeitskollegen, ihre alten Freunde aus der Schule, ihre andere Clique, unsere Nachbarn, ihre alte Volleyballmannschaft und unsere Familie.
Nach ein paar Minuten fing der DJ an, Musik zu spielen und die ersten Getränke wurden verteilt.
Alle tanzten, alle lachten, alle hatten Spaß. Aber die Hauptsache war, dass Reena Spaß hatte.
Doch ihr Willkommensgeschenk, dass Maddy und ich für die organisiert hatten, das kam noch. Immer diese Flieger, die Verspätung hatten, dabei sollen Deutsche doch so pünktlich sein.Vielleicht ahnt ihr es ja schon, aber Maddy und ich hatten Dan eingeladen, zur Party zu kommen und die Woche hier bei uns zu verbringen.
Reena war zwar erst 4 Tage von ihm getrennt, aber sie heulte Maddy und mir jeden Tag die Ohren voll, wie sehr sie ihn doch vermisst. Ich habe meine Schwester noch nie so verliebt gesehen.
Reena und Dan hatten sich darauf geeinigt, eine Fernbeziehung zu führen, erstmal. Die beiden waren sich bewusst, dass es hart war, aber sie wollten es so und ich war stolz auf meine Schwester, dass sie jemanden gefunden hat, der ihr auch über Tausende Kilometer und Kontinente hinweg noch wichtig ist.Wenn man grad vom Teufel spricht, Dans Taxi stand an der Auffahrt, also zog ich Maddy von der Tanzfläche, damit wir ihn abholen konnten. Währenddessen winkten wir Alyssa zu, die als Einzige auch in diesen Plan involviert war, damit sie Reena die Augen verband.
'Hi Dan' winkte ich ihm zu. Der Junge stand mit Koffer und Rosen in der Hand an der Straße wie bestellt und nicht abgeholt.
Er sah aus wie auf dem Foto. Groß, breite Schultern, markantes Kinn, blonde, wuschelige Haare und blaue Augen. Er sah zwar erschöpft aus, jedoch glänzten seine Augen voll Vorfreude.
'Isla, hi ich bin Dan. Und du musst dann Madison sein' stellte er sich vor und gab uns die Hand.
'Bitte nenn mich Maddy.' lachte meine kleine Schwester.
'Ich fand das voll cool, was ihr hier für Reena macht, danke auch für die Einladung'
'Du hast dir schon die richtige Familie ausgesucht, um einzuheiraten' grinste ich, worauf auch er sein strahlendes Lächeln entblößte. Wow, ich verstand, was Reena an ihm fand, obwohl ich eigentlich mehr auf brünette Männer stehe. Kurz schweiften meine Gedanken zu Shawn, der grad irgendwo in Argentinien ein Konzert gab, aber dann konzentrierte ich mich wieder auf das hier und jetzt.
Wir zeigten Dan, wo er seinen Koffer hinstellen konnte und betraten dann wieder die Halle, wo alle schon eine großen Kreis gebildet hatten und aufraunten, als Dan sich etwas nervös, mit Rosen hinter dem Rücken, gegenüber von Reena aufstellte. Meine Mum schlug sie die Hände vor den Mund, als sie begriff, wer das sein musste.
Reena stand nur etwas verunsichert lachend mit dem Rücken zu Dan im Kreis.
'Nimm die Augenbinde ab' rief Alyssa. Reena tat, was ihr gesagt wurde und sah uns dann verwirrt an.
'Dreh dich um' rief Maddy dann grinsend und Reena schwang herum.
Ihre Gesichtszüge entwichen ihr, sie sackte ein Stück zusammen, als könnte sie nicht begreifen, dass ihr Freund wirklich da war, und erst als Dan nervös lächelnd seine Arme ausbreitete, rannte sie auf einmal los und sprang ihm in die Arme. Nach einer Umarmung gab es dann auch endlich eine langen Kuss- und wir jubelten auf.
Danach lief die Party weiter, Reena und Dan unterhielten sich mit Mum und Dad, und ich lief ins Haus um kurz aufs Klo zu gehen. Wer mir dann aber gegenüber stand, war nicht zu glauben.
'Was machst du denn hier?' stieß ich hervor.
Naa, wer glaubt ihr steht Isla da gegenüber? <3
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Toxic (Shawn Mendes)
Fanfiction'Wir sollten nicht hier sein' flüsterte ich. 'Wir sollten das nicht tun' entgegnete er. Doch trotzdem taten wir es. Eine Geschichte über die Begegnung zweier Menschen. Zweier Menschen, die zusammen arbeiten. Zwei Menschen, die ihr eigenes Leben ha...