Toxic (Shawn Mendes)

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Lachend parkten wir die Fahrräder wieder hinter dem Hotel.

'Danke' keuchte ich.

'Wofür?' antwortete Shawn, während wir das Hotel wieder betraten.

'Für den schönen Tag, für den Spaß, den wir hatten, für die Stadtführung'

'Ach, dann muss ich dir aber auch danken' grinste er. Wir stiegen in den Aufzug und fuhren in die 5. Etage, wo wir kurz vor meiner Tür stehen blieben.

'Also'

'Also' fingen wir beide gleichzeitig an und lachten. Die Situation wurde komisch. Keiner wusste so recht was ersagen sollte.

'Gute Nacht' verabschiedete sich Shawn schließlich und lief zur nächsten Tür, die zu seinem Zimmer führte.

Ich lächelte ihm kurz zu und verschwand dann auch in meinem Zimmer. Der Tag war schön gewesen, wirklich. Wir hatten echt  viel Spaß zusammen, Shawn ist ein wirklich guter Freund für mich geworden.

Etwas erschöpft ließ ich mich aufs Bett fallen und schloss kurz die Augen. Dann stand ich auf und legte die nassen Sachen zum Trocknen auf den Badewannenrand, bevor ich mein quasi leeres Handy an das Ladekabel anschloss. 

Ich zog mir meinen Sport BH und eine bequeme Jogginghose an, dann pflätzte ich mich wieder auf das große, weiche Bett.

In so Momenten wie diesen war das Leben nahezu perfekt. In der Schule hatten wir öfter mal über die Gnade der Geburt geredet. Und wenn man sich das  mal vor Augen führt, wer man sonst noch eigentlich sein könnte, wo man sonst leben könnte oder das jeder Mensch, der auf diesem Planeten lebt, sein eigenes Leben hat und das Leben aus seinen Augen heraus sieht, so wie du es von deinen heraus siehst, ist das nicht wahrhaftig beeindruckend, aber auch einschüchternd ? 

Ich wurde aus den Gedanken gerissen, als mein Handy klingelte. Es war Brooke. Erfreut nahm ich den Anruf an, sie hatte sich schon länger nicht mehr gemeldet, beziehungsweise mit sich reden lassen. 

'Brooke' grinste ich in den Hörer.

Es war still am anderen Ende der Leitung.

'Booke?' fragte ich nach. Ich hörte nur ein leises Atmen, etwas unregelmäßig. Dann wurde dieses durch ein Schluchzen unterbrochen.

'Hey, Süße, was ist los ?' fragte ich sanft.

'Isla, es tut mir Leid' platzte sie heraus und das Schluchzen wurde heftiger.

'Wie? Was tut dir Leid?' fragte ich verwirrt. Konnte sie nicht mal Klartext reden ?

'Ich wollte das alles nicht... Ich habe nicht nachgedacht...' stammelte sie.

'Brooke. Was ist passiert ? Beruhige dich doch erst einmal' Doch Brooke faselte weiter.

'Ich war verletzt, er war enttäuscht und dann... Es tut mir so Leid, Isla, hasse mich jetzt bitte nicht' 

Ich hatte keinen blassen Schimmer, was sie da redete. 

'Ganz ruhig jetzt. Was ist passiert ? Geht es dir gut? Ist was mit Scott ?' Etwa eine halbe Minute lang war es totenstill am Ende der Leitung. Ich hörte nur das unregelmäßige Atmen meiner besten Freundin.

'Scott hat sich von mir getrennt, kurz bevor er nach Hawaii ist.' 

'Oh nein, Süße, warum hast du mir nichts erzählt ?' fragte ich geschockt. Sie und Scott waren immer so glücklich gewesen.

'Weil Ich... Weil ich einen riesen Fehler begangen habe, und ich muss dir einfach beichten, was ich getan habe, bevor du es anders mitbekommst.' weinte sie. Tief in mir drin ahnte ich etwas böses, aber ich wollte es nicht wahr haben.

'Erzähl mir was passiert ist' meinte ich leise.

'Ich... Ethan... Wir' stammelte sie und in mir zerbrach etwas.

'Ich habe mit Ethan geschlafen' sagte sie leise und ich ließ mein Handy sinken. Geschockt sah ich aus dem Fenster vor mir auf den eigentlich so wunderschönen Ausblick auf Los Angeles, aber jetzt schien er mir völlig gleichgültig. 

Ich vernahm noch Brookes leise Stimme aus meinem Handy, aber jedes Geräusch war mir gerade zu viel. Ich wollte nichts mehr hören, nichts mehr sehen und nichts mehr fühlen. Ich beendete wie von selbst den Anruf und blickte weiterhin geschockt aus dem Fenster, in die Ferne, wo irgendwo in Kanada gerade mein 'Freund' herum lief, der mir gerade alles genommen hatte, woran ich glaubte. Ebenso wir meine 'beste Freundin'.