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'Ja' meinte sie tonlos.

Wir schwiegen uns wieder eine Weile lang an, wieder wusste keiner was er sagen sollte, doch ich  wusste, dass ich etwas sagen musste. Aber wie ?
Ich konnte doch nicht direkt herausplatzen mit 'Andrew ist quasi Schuld an unserem Ende'?!
Aber wie sollte ich sonst beginnen ?

'Isla ich schulde dir eine Erklärung...' setzte ich an und suchte dann wieder nach den passenden Worten.

'Es ist nicht deine Schuld, was passiert ist. Ich weiß nicht, ich beginne jetzt einfach von vorne. 
Also ich weiß nicht, wir hatten ja diesen Kinobesuch zwischen uns stehen, der so blöd geendet ist, und ich weiß nicht, aber den Tag danach war ich so mies gelaunt, weil ich wusste, dass ich dich verärgert hatte, und ich saß mit meiner scheiß Stimmung in meiner Wohnung und Andrew hatte mir geschrieben, er wolle vorbei kommen, weil es etwas zu bereden gäbe. 
Ich hab ihm also gesagt er könne kommen und als er dann da war, hat er mir erklärt, dass er von uns wüsste. Er hätte uns erkannt, Isla. Andrew hat mich an unsere Grundsätze erinnert und an einen Vorfall, der vor ein paar Jahren passiert war, der so ähnlich begonnen hat wie wir. Andrew hat mir klar gemacht, dass ich dir nur schaden würde, Isla, du würdest von der Presse bis aufs kleinste Detail kaputt gemacht werden, von eifersüchtigen Fans gehatet, und ich konnte den Gedanken daran nicht ertragen, wie sie dich zerstören, Isla. Andrew hat mir quasi gesagt, ich solle das mit uns beenden, und es hat mir so weh getan und es hat mich so wütend gemacht, dass ich ausgerastet bin, als er gegangen ist. Ich war so hasserfüllt in diesem Moment, und als du kurz danach gekommen bist, habe ich die gar nicht erst bemerkt. Ich wollte dir nie wehtun, ich wollte nie, dass du traurig bist. Das einzige, was mir im Kopf vorging, war dein Bestes, Isla. Ich weiß, es hört sich blöd an, aber das ist die Wahrheit. Ich muss zugeben, der Zeitpunkt war nicht glücklich gewählt, und ich war so aufgebracht, aber du musst mir glauben, ich wollte nur dein Bestes.'

Ich atmete tief aus und sah zögerlich wieder in ihr Gesicht. Isla verzog keine Miene, aber ich konnte sehen, wie es dahinter arbeitete.

'Okay.
Shawn, ist dir mal in den Sinn gekommen, dass es immer noch meine Entscheidung gewesen wäre, bei dir zu bleiben ? Du hättest mich fragen können, hättest mit mir reden können. Du hast mir einfach eine Entscheidung, die bei mir gelegen hätte vorweggenommen.
Ich saß die letzten Wochen nur zuhause rum, versunken in Selbstmitleid und Hass, weil ich nicht wusste, was ich falsch gemacht hatte. Ich habe dir gesagt, das ich dich liebe, Shawn, und alles was ich zurück bekommen hatte war eine Abfuhr nach den schönsten Wochen meines Lebens.
Du hast mich so verletzt, Shawn. 
Und das du dich von Andrew so beeinflussen lässt, verwundert mich. Ich dachte, du hast an uns geglaubt, so wie ich es getan habe. Du bist 23, ein erwachsener Mann Shawn, glaubst du nicht, es ist langsam mal Zeit, auf das zu hören, was dein Herz dir sagt ? Ich hätte dich nie verlassen, egal ob die Presse mich auseinander gerupft hätte, oder ob ich dauergehatet würde. Mir wäre es egal gewesen Shawn, denn alles was ich gebraucht hätte warst du.'

Ich wusste, das sie Recht hatte, und es tat weh, das zu hören. Das was ich getan hatte, war nicht richtig gewesen, dass wusste ich, das habe ich immer gewusst, denn etwas, dass richtig sein soll, konnte sich nicht so falsch anfühlen.

'Isla ich weiß nicht, was ich machen soll, alles in mir sehnt sich nach dir, die letzten Wochen waren so trostlos und leer, mir hat die Lust an allem gefehlt. Du bist alles, was ich je wollte und alles, was ich je wollen werde, und ich weiß nicht, wie ich es wieder gut machen kann, aber es tut mir so unfassbar Leid, was ich dir angetan habe'

Sie schwieg.

Ich schwieg.

'Shawn, du solltest jetzt schlafen gehen' Ich nickte und stand auf, auch wenn noch längst nicht alles geklärt war, war dieses Gespräch ein Anfang gewesen.

Toxic (Shawn Mendes)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt