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Shawn hatte einen ganzen Schwung an Brötchen mitgebracht. Während er mir beim Frühstück gegenüber saß, hatte ich das Gefühl, er würde mich die ganze Zeit beobachten.

'Was guckst du so ?' nuschelte ich und hielt mir die Hand vor den Mund.

'Nichts' grinste er, 'Man spricht nicht mir offenem Mund'

Ich schluckte und streckte ihm die Zunge heraus.'Idiot'

Shawns Grinsen wurde noch breiter, während er sich eine Gabel Rührei in den Mund schob.

Wir räumten zusammen die Küche auf und konnten es nicht lassen, hin und wieder mal ein Küsschen auszutauschen. Als das Radio anfing Hey Soul Sister zu spielen, hielt mir der große Mann vor mir die Hand hin und begann, mit mir zu tanzen. Wir tanzten nicht nicht nach Schrittfolge, nach Schema oder nach Standard, wir tanzten, wie es uns grad passte. Shawn und ich sangen lauthals den Songtext mit und tanzten durch die Küche wie wir wollten. Frei und ungezwungen, jung und voller Lebenslust. Mir bedeutete dieser Moment so unglaublich viel, ich glaube Shawn wusste gar nicht, was ich für eine Bedeutung hinein lag. Aber er war grad nicht mein Boss oder der Weltstar Shawn Mendes. Er war der Junge mit den braunen Locken und braunen Augen, der gerne schwarze Jeans trug und Tomaten hasste. Er war der Junge, der eine Leidenschaft für die Musik hatte und alle Menschen mit Respekt und Herz behandelte. Er war der Junge, der mein Herz höher schlugen ließ. Diese Stärke machte mir zwar Angst, doch wie konnte man diesen Jungen nicht mögen ? 

Die letzten Töne des Liedes erklangen und ich lehnte mich erschöpft gegen Shawns starke Brust. Er legte seine Arme um mich und isch schloss die Augen. Sein Herz schlug schnell gegen seinen Brustkorb und sein Atem ging flach und schnell. Er drückte mir einen Kuss auf den Scheitel und ich genoss die Nähe zu ihm.

'Shawn ?' rief eine Frauenstimme plötzlich durch das Appartement und ich wich schnell einen Schritt zurück. Ich war aber nun nicht schizophren geworden, oder ?

'Nein nein nein nein' murmelte Shawn vor mir und ging in Richtung Wohnzimmer.

'Was machst du hier?' begrüßte er die Frau, die ich nicht sehen konnte.

'Hast du keine nettere Begrüßung für die Frau übrig, die dir das Leben schenkte ?' fragte sie. Man hörte das unterdrückte Lachen aus ihrer Stimme heraus. Das war also seine Mutter.

'Natürlich, hallo Mum' man hörte einen Moment Stille, dann, 'Also, was machst du hier ?'

'Du hast deine Jacke vorgestern bei uns vergessen und da dachte ich, kann ich die doch meinem Sohn persönlich bringen.'

'Danke'

'Sag mal, störe ich ?' 

'Nein nein' winkte Shawn schnell ab und ich unterdrückte ein Grinsen. 

'Naja, hast du vielleicht ein Glas Wasser für deine Mutter ?' Ich hörte, wie sie einige Schritte Richtung Küche ging und ich wich automatisch noch ein paar zurück, dann stoppte das Geräusch.

'Mum, nein, die Küche ist äh, sie ist ziemlich unordentlich. Ich wollte äh, Muffins backen, weißt du ?' schritt Shawn schnell dazwischen. Ich grinste.

'Ach, ich habe während deiner Pubertät viel unordentlichere Zimmer gesehen.' 

Doch als die Schritte immer näher kamen, machte sich in mir Panik breit. Ich trug nur Shawns T-Shirt über meiner Unterwäsche. Ich konnte nirgendwo hin, also tat ich, als wäre alles bestens und schüttete Shawns Mum bereits Wasser in ein Glas. 

'Hallo' lächelte ich nervös, als die blonde Frau in die Küche trat.

'Shawn' stieß sie hervor, 'Sag doch, dass ich störe'

'Muuuuuuum' stöhnte Shawn.

'Die Küche ist also unordentlich, mh?' sie grinste und Shawn kam in die Küche. Ich reichte seiner Mutter das Glas, sie mir ihre Hand.

'Hallo, ich bin Karen, schön dich kennen zu lernen' 

'Isla, freut mich auch.' 

'Ich danke dir Isla' Sie nahm mir das Wasser aus der Hand.

'Ja Mum, das ist Isla, Andrews Auszubildende und eine gute Freundin von mir.'

Autsch. Eine gute Freundin, danke Mendes. Aber ich verstand schon. Das Ganze hatte erst vor einem Tag begonnen, wir wollten es langsam angehen lassen. Ich hätte an seiner Stelle wahrscheinlich genau so reagiert.

Karen grinste verschmitzt, während ihr Blick auf dem großen T-Shirt lag, dass ich trug.

'Aha' Sie setzte das Glas an und trank es aus.

'Naja, ich möchte euch beide nicht länger stören. Viel Spaß noch' sie lächelte, umarmte ihren Sohn und wank mir zu.

'Bis bald' Und so schnell wie sie gekommen war, war sie auch schon wieder weg.

Shawn sah mich mit rotem Gesicht an.

'Es tut mir so so so Leid' Dann vergrub er sein Gesicht in seinen Händen.

'Hey, alles gut' lachte ich, ging einen Schritt auf ihn zu und nahm seine Hände von seinem Gesicht. Dann gab ich ihm einen kurzen Kuss.

'Sind meine Sachen eigentlich mittlerweile trocken ?' fragte ich ihn, als wir uns voneinander lösten.

'Lass uns nachsehen gehen' er nahm meine Hand und zog mich auf die Dachterrasse.

Ich lachte als ich das Desaster sah.

'Was ? Da habe ich doch glatt die Sachen hier auf der Wäscheleine vergessen. Ich konnte doch nicht wissen, dass es weiterhin regnet . Oh nein' meinte Shawn und seine Stimme triefte vor Reue. Ich lachte und schlug ihm auf den Arm.

'Idiot'

'Da musst du wohl noch etwas hier bleiben' lachte er und ich schüttelte meinen Kopf. Dieser Junge.


Toxic (Shawn Mendes)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt