Ich hatte ja schon neben Shawn geschlafen, aber das hier war irgendwie anders.
Erstens war das hier kein Hotel irgendwo in einer Metropole, es war sein Bett in seiner Wohnung in unserer Heimat.
Als ich aufwachte spürte ich Shawns ruhigen Atem in meinem Nacken, seinen Arm hatte er um mich gelegt und sein Körper lag dicht hinter meinem. Mir war unglaublich warm, Shawn war eine menschliche Heizung.
Einige Momente lang genoss ich noch das Gefühl der Geborgenheit, dass er mir gab, dann wurde es mir doch zu warm und ich musste mal auf Klo.
Vorsichtig hob ich seinen Arm an und schob eines seiner Kopfkissen darunter, damit er nicht nach vorne kippte. Möglichst leise tippelte ich zu seinem Bad und äh, ja, entleerte meine Blase mal kurz. Danach wusch ich meine Hände und mein Gesicht. Wieso sah ich nach dem Aufstehen immer aus wie ein grad überfahrenes Kaninchen ? Das ist ja schrecklich.
Nach der Katzenwäsche ging es dann doch und ich löste meinen Dutt vom Vorabend, um mir meine nun ziemlich hässlich gewellten Haare schnell runter zu flechten. Nach den Maßnahmen der Schadensbegrenzung öffnete ich die andere Tür, die zurück in seinen Wohnbereich führte. Praktisch war das ja schon, das reduzierte die Gefahr, dass ich ihn weckte.Ich hatte mir fest in den Kopf gesetzt, dass ich ihm jetzt Frühstück machte, ganz nach dem Motto 'Wir hatten quasi den besten Sex unseres Lebens gestern Nacht, und jetzt mach ich dir in deinem T-Shirt- was natürlich ultra sexy an mir aussieht- Frühstück, weil ich bin die ultimative sexy Traumfrau, die auch noch kochen kann und gut im Bett ist'. So wie in all diesen Filmen, wo die Perlen aufstehen und quasi aussehen wie aus einer dreistündigen Wellnessbehandlung. Mir fällt grad keiner ein, aber man kennt es, oder ?
Ich öffnete die Fenster, um etwas frische Luft herein zu lassen und versuchte mich an der Kaffeemaschine, die Shawn in seiner Küche stehen hatte. Nachdem ich nach etwas probieren den Kaffee angesetzt hatte, öffnete ich Shawns Kühlschrank. Neben einem Stück Käse, zwei Litern Milch und einem Glas Marmelade fand ich außerdem ein paar Eier und Speck. Ich nahm mir alles heraus und begann, das Rührei vorzubereiten. Shawns Küche war mir irgendwie etwas zu groß, bis ich mal eine Pfanne fand verstrichen weitere drei Minuten.
Ich stellte das Radio, was sich neben mir befand, leise an und summte zu den aktuellen Liedern mit. Ich hatte auf unerklärliche Weise gute Laune, und das an einem Montagmorgen.
Okay, ich hatte Urlaub. Und es roch nach gebratenem Speck und Kaffee. Und ich stand in einem schönen Appartement und konnte über die Dächer von Toronto sehen.
Ja gut, und ich hatte gestern mit Shawn Mendes geknutscht.
Und es hatte mir gefallen.Durch das Radio klang 'Bloodsport '15', eines meiner absoluten Lieblingslieder. Mitsingend deckte ich den Tisch und massakrierte mit dem Pfannenwender nochmal das Rührei. Als ich mich wieder umdrehte erschrak ich mich so, dass mir fast die Pfanne mit dem Ei herunter fiel.
'Shawn', stieß ich aus, 'Wie lange stehst du schon da?'
'Nicht lange, aber dein Privatkonzert gefiel mir' grinste er und ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg.
'Hast du Frühstück gemacht?' grinste er weiter und ich nickte.
'Soll ich schnell Brötchen holen ? Ich hab keine mehr gehabt oder ?' sah er mich fragend an. Innerlich schlug ich mir gegen die Stirn. Ich war so in meiner sexy-as-hell-Traumfraurolle, dass ich das Wichtigste vergessen hatte. Die Blake Lively in mir riet der tollpatschigen Isla, den Fehler gekonnt zu überspielen.
'Das wäre super' grinste ich. Ich war wohl doch nicht so der Typ 'Wir hatten quasi den besten Sex unseres Lebens gestern Nacht, und jetzt mach ich dir in deinem T-Shirt- was natürlich ultra sexy an mir aussieht- Frühstück, weil ich bin die ultimative sexy Traumfrau, die auch noch kochen kann und gut im Bett ist'. Ich war eher so 'Ich versuche eine ultra sexy Traumfrau zu sein und mache dir Frühstück in deinem T-Shirt, was an mir aussieht wie ein Kartoffelsack, und einem früh-am-Morgen-Gesicht, dass einer toten Ratte gleicht, aber ich vergesse natürlich die Hälfte'
Shawn zog sich kurz eine lange Jogginghose und ein weißes T-Shirt an, dann betrat er wieder die Küche.
'Ich bin sofort wieder da' wank er mir zu und ich wank zurück. Keine 4 Sekunden später spürte ich jedoch seine großen Hände an meiner Hüfte, die mich zu ihm drehten.
'Aber erstmal: Guten Morgen, Brown' grinste er verschmitzt und legte seine Lippen auf meine.
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Toxic (Shawn Mendes)
Fiksi Penggemar'Wir sollten nicht hier sein' flüsterte ich. 'Wir sollten das nicht tun' entgegnete er. Doch trotzdem taten wir es. Eine Geschichte über die Begegnung zweier Menschen. Zweier Menschen, die zusammen arbeiten. Zwei Menschen, die ihr eigenes Leben ha...