Ethan ging einen Schritt auf mich zu ich wich zurück.
Was machte er hier ? Wieso hatten wir ihn nochmal eingeladen ? Und wieso hatten wir ihn nicht ausgeladen ? Wieso hatte ich nicht daran gedacht ?
'Isla..' setzte er an.
'Nein.' unterbrach ich ihn. Mit ihm zu telefonieren war ertragbar gewesen, obwohl mich seine Stimme schon angewidert hat. Aber ihn jetzt hier zu sehen. Den Mann, der mich liebte, den ich liebte. Ich roch sein Aftershave, ich sah die kleine Falte auf seiner Stirn, die ich so oft in innigen Momenten nachgefahren bin, ich sah die Hände, die mich einige Jahre durchs Leben getragen hatten. Ich sah die dunkelblauen Augen, in die ich mich verliebt hatte. Aber in meinem Kopf spielten sich nicht die schönen Erinnerungen ab, aus der Zeit, die wir hatten.
Er zeigte mir abschnitthaft Bilderfetzen, die ich auch schon in meinen Träumen gesehen hatte. Ethan, wie er mit Brooke schlief, ihre Körper, innig und vertraut. Keine Spur von Reue im Gesicht.Mir wurde blitzartig so unglaublich schlecht, dass ich das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen. Mich überlief eine Gänsehaut, meine Augen wurden glasig, immer wieder dieselben Bilder in meinem Kopf.
'Isla, es...' versuchte er es nochmal.
'Nein!' wurde ich lauter, doch Schreien wollte ich nicht. Ich wollte nicht, dass uns jemand hörte, geschweige denn Reena es mitbekommt. Ich wollte ihr nicht durch seinen Besuch die Party versauen.
'Ethan es ist besser, wenn du jetzt gehst' stieß ich hervor.'Es tut mir Leid' sagte er. Dieser Satz löste etwas in mir aus. Es legte sich irgendwie ein Schalter um.
'Wie kannst du es wagen, so etwas zu sagen ? Du warst bei vollem Bewusstsein, als du meine beste Freundin gevögelt hast ! Es war deine freie Entscheidung. Hat es wenigstens Spaß gemacht ?! Das du jetzt auch noch die Dreistigkeit besitzt, hier aufzutauchen, obwohl du eigentlich genau wissen müsstest, dass du hier unerwünscht bist. Ich will dich nie wieder sehen, Ethan. Wenn du jetzt nicht deinen miesen verfickten Drecksarsch von diesem Grundstück bewegst, dann hole ich jemanden, der dir liebend gerne dabei helfen wird.' Ich wurde immer lauter.
'Isla bitte' Er ging einen weiteren Schritt in meine Richtung.
'Verpiss dich du verlogenes Arschloch!' schrie ich ihn jetzt an und endlich verstand er, dass er gehen sollte. Erst öffnete er seinen Mund, als wolle er noch etwas sagen, aber dann drehte er sich um und verschwand.Ich atmete tief durch und hockte mich hin. Mir durchs Gesicht fahrend registrierte ich zum ersten Mal die Tränen, die ich wohl still geweint hatte. Ich dachte, ich hätte mit ihm abgeschlossen, mit dem Verrat. Zumindest hatte ich das gehofft. Die Vorahnung, dass dies wohl nicht so ist, hatte ich schon öfter, nachdem ich diese Träume von den beiden hatte. Allerdings hatte ich diese Vorahnung immer erfolgreich ignoriert.
Ich stellte mich wieder auf und ging dann langsam Richtung Bad, was ja eigentlich mein Ziel gewesen war. Nachdem ich mich frisch gemacht hatte, setzte ich mich im Haus meiner Tante Laurie auf das Sofa und starrte in die Leere, bis ich wie von selbst mein Handy nahm und die Nummer anwählte, die mir wohl als Einzige nun helfen konnte.
'Hi Isla' ertönte die freudige Stimme von Shawn.
'Hey' antwortete ich leise.
'Wie ist die Party?' fragte er. Ich hatte ihm von unserem Plan erzählt.
'Gut' beantwortete ich ihm seine Frage. Er schwieg.
'Ist alles in Ordnung, Isla ? Du klingst so... Verwirrt' fragte er vorsichtig. Ich liebte es, wie er allein am Klang meiner Stimme, wusste was in mir vorging.
'Er war hier. Ethan.' brach ich hervor.
'Was hat er getan ?!' Shawn klang direkt angespannt.
Ich erzählte ihm von dem 'Gespräch' mit meinem Exfreund.
'Ich flieg zurück, morgen bin ich da' platzte er hervor.
'Shawn nein, du hast noch zwei Konzerte. Wie meinst du, soll das gehen ? Tu das nicht, mir geht es gut. Das kannst du nicht machen.' versuchte ich ihm seine völlig überstürzte Idee auszureden.
'Geht es dir wirklich gut?' vergewisserte er sich.
'Ja Shawn, ich verspreche es dir'
'Aber in 3 Tagen, wenn ich wieder in Kanada bin, dann komm ich vorbei und wir machen was zusammen okay ?' Er war so süß.
'Shawn..'
'Ich bestehe darauf' Ich hörte das freudige Grinsen aus seiner Stimme heraus.
'Okay' seufzte ich und musste lächeln.
'Ich weiß, dass du grinst' Und mir entfuhr ein Lachen. Zeitgleich öffnete sich die Tür und Maddy sah mich an.
'Da bist du ja, wir suchen dich schon die ganze Zeit, das Lagerfeuer wird gleich angezündet.' gab sie mir Bescheid.
'Shawn ich muss auflegen. Bis bald und... Danke' verabschiedete ich mich.
'Immer wieder gerne... Viel Spaß noch Isla, ich freue mich.'
Dann legte ich auf und ignorierte Maddys neugierigen Blick.
'Lass uns gehen' zog ich sie mit mir.
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Toxic (Shawn Mendes)
Fanfiction'Wir sollten nicht hier sein' flüsterte ich. 'Wir sollten das nicht tun' entgegnete er. Doch trotzdem taten wir es. Eine Geschichte über die Begegnung zweier Menschen. Zweier Menschen, die zusammen arbeiten. Zwei Menschen, die ihr eigenes Leben ha...