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Fünf Tage später verließ ich das Haus in der Vorfreude, gleich Shawn zu besuchen. Er war zwar gestern bereits angekommen, hatte den Abend jedoch bei seiner Familie verbracht. Er hatte zwar gesagt, dass ich gerne mitkommen dürfte, aber ich hatte dankend abgelehnt. Wir waren kein Paar, auf eine offizielle Vorstellrunde konnte ich also verzichten. Dafür fuhr ich heute Abend zu Shawn, der mitten in Toronto downtown wohnte. Eine halbe Weltreise mit der U-Bahn. Fünf Mal umsteigen und knappe dreißig Minuten Fahrzeit standen mir nun bevor. 

Auf die Frage meiner Eltern, wo ich denn nun hin sei, antwortete ich, dass ich eine Freundin besuche. Maddys komischen Seitenblick ignorierte ich gekonnt.

Die traurige Wahrheit ist, dass ich nun außer meinen Schwestern und Shawn niemanden hatte. Früher hatte ich meine kleine Clique, die sich nach der High School zwar etwas aus den Augen verloren hat,  jedoch ich und drei andere immer noch engen Kontakt hatten. Bis ich mit Ethan zusammen gekommen war. Er war sehr eifersüchtig auf die beiden Jungs gewesen, mit denen Brooke und ich regelmäßig Zeit verbracht hatten. Also verlief sich der Kontakt im Sande. Bis irgendwann nur noch Brooke über wahr. Und was Brooke anging - Fotze. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Tut mir Leid, wenn ich etwas ausfallend werde. Die Wunde, die meine beste Freundin hinterlassen hatte, ging tief.

Während mir so auffiel, was für eine soziale Amöbe ich also eigentlich war, verließ ich die stickigen Hallen der Untergrundhaltestellen und war froh, als wieder etwas frische Luft meine Nase erreichte. Ob der starke Regen, der sich allerdings nun auch auf meiner Haut bemerkbar machte, so positiv war, ist Ansichtssache. Laut Shawns Beschreibung war ich nun noch knappe zwei Minuten Fußweg von ihm entfernt. Zwei Minuten im völligem Gepläster waren allerdings genau so effektiv wie Dusche. Wenigstens stank ich nun nicht mehr nach U-Bahn.

Ich ging um die Ecke und blieb vor einem großen Gebäude stehen. Das musste es sein. Mir die großen Tropfen abschüttelnd betrat ich das Gebäude und der junge, freundlich aussehende Mann, der nun da am Empfang stand, sah mich mitfühlend an.

'Guten Tag, ich möchte zu Shawn Mendes' begrüßte ich ihn.

'Sie sind ?' fragte er, um zu überprüfen, dass ich kein liebeskranker Stalker bin.

'Isla Brown.' 

'Einfach vorne in den Aufzug, er hält passend. Schönen Tag noch, Miss Brown' schickte er mich zu Shawn und ich folgte seinen Anweisungen.

Ich fuhr einige Etagen nach oben, da öffneten sich die Türen mit einem leisen Pling und ich stand in einem kleinem Flur mit Garderobe. Zeitgleich mit der Aufzugtür öffnete sich die Tür mir gegenüber und ein strahlender Shawn sah mich an.

'Isla' rief er freudig aus und kam auf mich zu,

'Shawn' äffte ich ihn nach und erntete Gelächter.

'Du bist ja ganz nass' stieß er erstaunt aus und ich sah ihn trocken an.

'Schonnmal nach draußen gesehen ?'

'Komm rein, ich gebe dir ein Handtuch und was trockenes zum anziehen.' Er winkte mich herein und ich schlüpfte schnell aus meinen Schuhen.

'Hier vorne ist das Bad, da findest du Handtücher und einen Föhn, falls du ihn brauchst. Direkt hinter der Tür daran ist mein Schlafzimmer, ich lege dir ein paar Sachen raus.' Ich hatte keine Zeit mich umzusehen, da Shawn mich direkt ins Bad gezogen hat. Meine nassen Klamotten lagen schwer und kalt auf meiner Haut, während mir meine Haare strähnig im Gesicht hingen. 
Ich bedankte mich bei Shawn und er verließ das Bad, kurz bevor er die Tür schloss sagte er noch:

'Dusch lieber, ich will nicht, dass du krank wirst', dann verschloss er die Tür. Ich musste grinsen, dieser Junge war so unglaublich, wie er sich um mich kümmerte.

Ich entledigte mich meiner nassen Kleidung und stieg in die riesige luxuriöse Dusche.

Ich brauchte einen Moment, bis ich das Wasser zum Laufen gebracht hatte, doch dann genoss ich den angenehm warmen Strahl auf meiner Haut. Kurz überlegte ich, sein Duschgel zu benutzen, aus reiner Gewohnheit, aber dann wollte ich nicht noch mehr Mühen bereiten als sowieso schon. 

Die Handtücher von Shawn waren unglaublich weich. Ich trocknete mich ab, wickelte mir eines um den Körper und eines für meine Haare um den Kopf, dann öffnete ich die Tür zu seinem Schlafzimmer. 

Ein großes, schwarz bezogenes Bett stand in der Mitte des raumes, gegenüber von ihm befand sich ein großer Kleiderschrank, in der anderen Ecke standen zwei Gitarren neben einem Sessel und eine Zimmerpflanze wertete das Zimmer neben einem großem Bild über dem Bett auf.

Sein Zimmer war minimalistisch, jedoch gemütlich eingerichtet. Es passte zu ihm. Es sah nach Shawn aus. 

Auf dem schwarzem Bettlaken lag eine Jogginghose, zwei paar Socken, davon eines Kuschelsocken, und ein weinroter Pulli. Als ich in die Sachen schlüpfte und mich im Spiegel sah, musste ich lachen. Ich sah aus wie ein kleines Mädchen, dass die Sachen ihres Daddys geklaut hatte. Ich war zwar nicht klein, aber Shawn auch nicht. Also krempelte ich die Jogginghose und die Ärmel des Gryffindorpullis auf und band meine Haare in einen Dutt. Grinsend verließ ich das Zimmer, die Sachen rochen so gut nach Shawn.

Ich stolzierte auf meinem imaginären Catwalk auf Shawn zu, der lachend ans Sofa gelehnt stand. 

'Komm her, du Model, ich hab was vorbereitet'

Toxic (Shawn Mendes)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt