Andrew:
Prüfend warf ich einen Blick auf meine Uhr, es war 8:56 Uhr. In vier Stunden war mein Arbeitstag um, der Tag vor der Abreise zum nächsten Tourauftakt war eigentlich immer recht entspannt. Der Urlaub hatte gut getan, zwar hatte die, nunja, ich nenne sie mal Komplikation, mir einige Nerven gekostet, aber an sich waren die zwei Wochen wirklich erholsam gewesen.
Es tat mir zwar Leid, dass ich Shawn immer wieder in seine Beziehungen reinreden muss, ich wusste ja, dass er alt genug war, jedoch war das alle nur zu seinem - und natürlich- Islas Bestem. Ich wollte meine beiden jungen Hüpfer beschützen. Natürlich wusste Shawn die Gewalt der Medien einzuschätzen, aber Isla eben noch nicht. Und ich wollte nicht, dass sie von dieser Negativwelle überrollt wird.
Wenn man vom Teufel spricht. Gerade kommt Isla ins Büro und lässt sich auf ihren Stuhl fallen.
Natürlich entgeht es mir nicht, wie kaputt und erschöpft sie aussieht. Ich wusste, eine Trennung kann schwer sein, und das ganze ist ja noch frisch, aber ich war mir sicher, dass sie jemanden findet, der sie wieder lächeln lässt, anfangs scheint alles immer ausweglos.
'Guten Morgen, schönen Urlaub gehabt ?' begrüßte ich die junge Frau.
'Ja, und du ?' Ich atmete erleichtert auf. Da ich ja nicht wusste, was Shawn ihr gesagt hatte, hätte auch der Fall eintreten können, dass sie wütend auf mich ist. Aber anscheinend wusste sie nichts von unserem Gespräch und ging ganz professionell mit mir um.
'Danke, ich auch.'
'Was gibts heute zu tuen ?' fragte mich Isla und ich nahm einen Zettel, den ich mit Aufgaben beschrieben hatte, und reichte ihn ihr.
'Heute ist nur bis eins, morgen treffen wir uns dann um halb sechs am Flughafen, um nach Dublin zu fliegen. Zuerst kannst du die E-Mails durch gehen, dann zeige ich dir wie du eine Seriösitäts- und Bonitätsprüfung abhälst, dann kannst du das mal ausprobieren, wir gehen mit Shawn und den Produktdesignern die neuen Entwürfe für die Weihnachtskollektion durch, und dann planen wir noch ein paar Interviewtermine in Europa durch. Danach müsste es auch eins sein und wir dürfen nach Hause' erklärte ich ihr unsere heutigen Programmpunkte. Mir entging nicht, wie sie bei der Erwähnung Shawns kurz zusammen zuckte,allerdings nickte sie ganz sachlich und machte sich an die Arbeit.
Isla:
Andrew war lustig, am liebsten würde ich ihn bitten, mich von der Entwurfbesprechung auszunehmen, aber ich wollte ihm meine Gründe dafür nicht erklären. Die myteriöse Neue an Shawn Mendes Seite war Geschichte. Wieder einmal schoss mir eine schmerzhaft schöne Erinnerung vor die Augen. Ich, wie ich Shawn die Artikel über uns, also über ihn und die Unbekannte, vorlas, in seinen Armen auf seinem Sofa lag und er mich immer wieder mit Schokolade fütterte.
Kurz schloss ich die Augen, um mich darauf zu konzentrieren, keine Tränen in mein Auge zu lassen, ich hatte genug geweint die letzten Tage. Eigentlich war Shawn überhaupt keine Tränen wert, immerhin hatte er mich vor den Kopf gestoßen, ohne irgendetwas zu erklären. Ich wollte für ihn da sein, habe ihm meine Gefühle gestanden, und er hat mich gedemütigt und rausgeworfen.
Ich versuchte mich auf die Arbeit zu konzentrieren, was mir auch ganz gut gelang. Ich bearbeitete die E-Mails, lernte von Andrew Neues und redete mit ihm etwas über seinen Urlaub. Im Gegensatz zu mir schien sein Urlaub wirklich gut gewesen zu sein.
Laut Liste müüsten wir uns jetzt mit Shawn und den Designern treffen, aber Andrew bat mich, etwas für die Frühstückspause zu besorgen. Also lief ich, dankbar für die Ablenkung, zum Bäcker ein paar Straßen entfernt und besorgte Andrew und mir zwei Coffee to go und zwei belegte Brötchen. Für mich eins mit Käse, Tomaten, Gurken und Salat und für Andrew eins mit Schinken, Gurken und Salat. Ich ließ mir Zeit, fragte Lissie am Empfang, ob sie mir noch was mitzugeben hatte, an Post oder ähnlichem, und nahm dann die Treppe hoch zum Büro. Mit jedem Schritt den ich die Treppe hoch lief, kam ich ihm näher und mit jedem Schritt stieg meine Nervosität. Vor unserer Tür atmete ich tief durch und klopfte, dann öffnete ich sie und hielt meinen Blick gesenkt. Als ich mich dann doch aufrichtete um Andrew sein Frühstück zu reichen, nahm ich ihn aus den Augenwinkeln war, was mir einen kleinen Stich versetzte.
'Danke, Isla' nickte Andrew mir zu, 'Wir sind grade angefangen. Also...' ich hörte ihm nicht weiter zu, als er mir erklärte, was sie alles schon besprochen hatten. Es lag nicht an mir, ich konnte mich nur einfach nicht konzentrieren. Die ganze Zeit spürte ich seinen Blick auf mir, den ich versuchte zu ignorieren. Er brannte wie Feuer auf meiner Haut und ich fühlte mich unwohl. Obwohl ich verletzt war, freute ich mich ihn zu sehen und das machte mich wütend. Ich sollte sauer und verletzt sein, stattdessen vermisste ich ihn mit jeder Sekunde mehr, die er hier diagonal gegenüber von mir saß und nicht meiner war. Zumindest nicht mehr.
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Toxic (Shawn Mendes)
Fanfiction'Wir sollten nicht hier sein' flüsterte ich. 'Wir sollten das nicht tun' entgegnete er. Doch trotzdem taten wir es. Eine Geschichte über die Begegnung zweier Menschen. Zweier Menschen, die zusammen arbeiten. Zwei Menschen, die ihr eigenes Leben ha...