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Aufgeregt stand ich mit meiner kleinen Schwester Maddy am Flughafen von Toronto, Gate 15 um genau zu sein, um unsere große Schwester Reena abzuholen, die jetzt für drei Tage bei uns in Scarborough bleibt, bevor sie für den Rest ihres Auslandsjahres zurück nach Tansania fliegt.

'Da ist sie' quitschte Maddy auf und rannte los, um unsere Schwester zu begrüßen.

Nachdem Reena unsere Kleine strahlend los gelassen hatte, zog sie mich in eine Umarmung. 

'Na Kleine' lachte sie.

'Na Alte' grinste ich. Wie ich sie vermisst hatte. 

Reena sah gut aus. Richtig gut. Ihr braunes Haar war etwas heller geworden, ihre Haut einen Ticken dunkler, und auch ihre Sommersprossen hatten zugenommen. Ihre blauen Augen strahlten und wurden von noch mehr Lachfältchen geschmückt als noch vor ein paar Monaten. 

'Ich hab euch beide so vermisst' flüsterte sie und wischte sich ein paar Freudentränen aus den Augen. 

'Wir dich auch' erwiderte Maddy.

'Lasst uns düsen, Mum und Dad warten schon zuhause' schlug ich vor.

Gemeinsam setzten wir uns in den Wagen unserer Eltern und fuhren zu unserem Elternhaus.

Als auch Mum und Dad ihre älteste Tochter ausführlich begrüßt hatten setzten wir uns gemeinsam ins Wohnzimmer und aßen, wer hatte es gedacht, Mums Streuselschnecken. 

Reena erzählte viele Geschichten aus Afrika, während wir ihr gebannt lauschten und ab und zu auch etwas Neues aus unserem Leben hier in Kanada erzählten. 

Mums Augen wurden ganz glasig, während sie ihre Familie gerührt betrachtete.

'Marisa, was hast du denn?' fragte Dad erstaunt.

'Nichts, nichts, ich freue mich einfach nur, unsere Mädchen alle versammelt hier bei uns am Tisch sitzen zu haben. Ich habe das vermisst' lächelte sie.

'Oh Mum, ich war ja nicht ewig weg, und ich bin ja auch bald wieder komplett da' warf Reena ein.

'Ich weiß, aber ihr seid alle meine Babys, und du hast mir trotzdem gefehlt, Reena'

Wir lachten.

Ja, es hatte mir auch gefehlt, so alle Browns zusammen am Tisch. 

Wirklich.

-

Am Abend hatten wir uns nach langen Gesprächen und viel Gelächter auf der Couch zusammen gekrümelt und fingen an, Disneys Tarzan zu schauen, wie wir Mädchen es schon als kleine Kinder gemacht hatten. 

Als Reenas Handy klingelte, verzog sie sich mit den Worten 'Da muss ich ran gehen' aus dem Wohnzimmer, und Maddy und ich pausierten den Film, damit ich auf Klo gehen konnte und Maddy neues Popcorn machen konnte.

Als ich aus unserem Bad trat, hörte ich Reena um die Ecke auf der Treppe sitzend telefonieren.

'Ja, du fehlst mir auch... In drei Tagen bin ich ja wieder bei dir... Nein... Doch klar....'

Obwohl ich es eigentlich nicht sollte, wurde ich neugierig und lauschte ihrem Gespräch mit dem Unbekannten. Hatte Reena etwa einen Freund ? 

Als sie auflegte sprang ich aufgeregt auf sie zu.

'REEEEEENAAA' quitschte ich, 'Wer war das denn ? Dein Freund ? Dein Verehrer ? Warum weiß ich da nichts von ?'

'Isla !' schrie sie auf, 'Du hast mich erschrocken' 

Obwohl sie vom Thema ablenken wollte, entging mir nicht, dass meine große Schwester rot wurde. 

'Ist es Dan ? Es ist Dan oder ? Reeeena, sag doch was' Ich war eindeutig zu neugierig. EGal.

'Was ist hier los?' kam auch Maddy in den Flur.

'Dann lass uns aber wenigstens ins Wohnzimmer gehen' stöhnte Reena genervt, aber grinsend auf, 'Ich will nicht, das Mum und Dad was davon mitbekommen, zumindest noch nicht'

-

'Ja, ich habe mit Dan telefoniert. Und ja, wir führen eine... Beziehung. Wenn man das so nennen kann' platzte reena raus und wurde rot.

Maddy quikte auf.

'Hast du ein Foto von ihm ? Und uiuiui ich freue mich ? Lernen wir ihn mal kennen ? Zumindest über Skype ? Wie lange schon ?' fragte ich aufgeregt. Ich wusste doch, dass da was im Busch ist.

Reena lachte.

'Wir hatten ein paar Dates in Tansania, und vor 4 Wochen hat er mir dann erzählt, dass er sich in mich verliebt hat... Lasst uns etwas Zet, um zu schauen ob es was festes wird, okay? Dann könnte ich in Erwägung ziehen, ihn euch mal vorzustellen...'

'Wie ist er denn so drauf ? Und wie sieht er aus ? Zeig doch wenigstens ein Fotooooo' quengelte unsere kleine Schwester.

Lachend entsperrte Reena ihr Handy und zeigte uns ihr Hintergrundbild. Es zeigte Reena im Arm eines großen blonden Jungen mit blauen Augen und, ja, ziemlich beträchtlichen Oberarmen. 

'Haleluja, Reena, was ein Exemplar' haute Maddy raus.

Reena lachte.

'Ja, er sieht schon ziemlich gut aus'

Toxic (Shawn Mendes)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt