Toxic (Shawn Mendes)

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Kurz bevor der Einlass begann, versammelte sich das ganze Team -wie vor jedem Konzert- auf der Bühne, um ein Foto zu schießen. 

Wir waren viele Leute, das Gewusel war groß. So endete es damit, dass ich plötzlich neben Shawn stand. Ich musste schlucken, am liebsten würde ich noch schnell den Platz tauschen. Mir entging die Wärme nicht, die er ausstrahlte. Ich wusste, gleich würde er seinen Arm um meine Taille legen. Wir waren ein Team. Im nächsten Moment spürte ich seine große, warme Hand an meiner Taille. 

'Sorry' flüsterte er kaum hörbar, er bemerkte wohl, wie befremdlich seine Berührungen plötzlich für mich waren.

'Alles gut' antwortete ich, ebenfalls kaum hörbar. Es ging nunmal grad nicht anders. 

Doch das Unangenehme war nicht mal seine Berührung, es war das Gefühl, was sie in mir auslöste. Es war ähnlich dem des Flugzeuges, aber noch viel intensiver, er war mir viel näher. Es ärgerte mich, dass er immer noch diese unfassbare Wirkung auf mich hatte. In meinem Bauch begann etwas zu ziehen und nachdem der Blitz aufschoss, wand ich mich direkt aus der Berührung, bevor es noch verwirrender wurde.

Ich sehnte mich nach Shawn, und diese kleinen Berührungen machten nichts besser. Ich war aber noch nicht bereit dazu, den Kontakt zu ihm wieder aufzubauen. Und wenn es jemals wieder so werden würde wie früher, wie sollten wir es vor Andrew verstecken?

Verwirrt suchte ich den Raum auf, wo der ganze Merch gelagert wurde. Der Stand draußen war schon eröffnet, es würde also vorerst keiner diesen Raum betreten. Man konnte gut nachdenken, eswar ruhig und hier wuselten nicht diese vielen Menschen rum.

Etwas erschöpft ließ  ich mich auf eine Kiste fallen. 

Ich war hin- und hergerissen. Wie sollte ich versuchen, loszulassen, wenn wir ständig in Kontakt standen ? 
Wollte ich überhaupt loslassen ? 
War es nicht einfacher, meine Gefühle zuzulassen ?
Aber war ich schon bereit, sie wieder zuzulassen ?

Ich hob den Kopf, als die Tür sich plötzlich öffnete. Durch ein paar Löcher zwischen den Kistenstapeln entdeckte ich eine Person, sie lief in die andere Ecke des Raumes. Es war Shawn. Was tat er hier ? Auch er ließ sich auf eine Kiste fallen und vergrub sein Gesicht zwischen seinen Händen. Ich beobachtete ihn leise.

Egal was passiert war, ich konnte meine Gefühle für ihn nicht leugnen.

Als er seine Hände sinken ließ, fiel sein Blick auf mich. Er musste lächeln.

'Was machst du hier, Isla ?' fragte er grade so laut, dass ich es verstehen konnte.

'Ich musste nachdenken' antwortete ich. Shawn stand auf und setzte sich vor mir auf den Boden.

'Kenn ich, hier ist es gut oder ? Nicht so viel Hektik, Stille'

'Ja' murmelte ich.

Ich sah auf einen Fleck am Boden. Aus den Augenwinkel konnte ich sehen, wie er mich beobachtete.

'Hab ich was an mir?' fragte ich und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. 

'Nein, aber du siehst wunderschön aus.' Ich versuchte kläglich ein Lächeln zu unterdrücken, seufzte und stand auf.

'Ich sollte gehen' 

'Nein' kam es plötzlich von Shawn, der schnell hinter mir aufgesprungen war und plötzlich mein Handgelenk fest hielt. 

'Shawn' seufzte ich leise und drehte mich um, er stand direkt vor mir, ich konnte seinen Atem spüren.

'Isla' raunte er.

'Wir sollten nicht hier sein' flüsterte ich.

'Wir sollten das nicht tun' entgegnete er.

Doch trotzdem taten wir es.