♡Kapitel 54♡

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PoV. Zombey

Ich wachte mit schrecklichen Kopfschmerzen in einem komplett weißen Raum auf. Es roch nach Chemikalien, typischer Krankenhausgeruch. Schon nach einigen Sekunden kamen die Erinnerungen zurück. Maurice. Das langgezogene Geräusch. Ich schloss kurz die Augen, schaffte es nicht, die Tränen zurückzuhalten. Ich hatte ihn verloren. Die Liebe meines Lebens, nein, mein Lebenssinn. Nur für ihn hatte ich überhaupt geatmet, nur wegen ihm hatte mein Herz geschlagen und nun? Ich schluchzte laut auf und verdeckte mein Gesicht mit meinen Händen.

Es war, als wäre ein Teil von mir herausgerissen worden. Der Teil von mir, der am wichtigsten war. Ich hörte, wie die Tür sich öffnete und wieder schloss. "Zombey? Bist du wach?" Patrick. "J-jaa..." Meine Stimme war so leise und schwach, dass ich bezweifelte, dass er mich überhaupt hörte. "Ich bin froh. Es wäre echt dumm, wenn du jetzt irgendwie ins Koma gefallen wärst." "Wieso?" Ich setzt mich auf und ließ ihn gar nicht antworten. "Es wäre gut, wenn ich einfach gestorben wäre. Ohne ihn macht mein Leben doch keinen Sinn..." Er setzte sich lächelnd an mein Bett. "Nun ja, ich kann nur eins sagen: Ich glaube, du wirst gleich sehr glücklich sein." "W-was?" Mein Herz schlug schneller, meine Hände zitterten leicht.

"Herr Häusler hat ganze Arbeit geleistet. Er sagt, dass Maurice mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit morgen aufwacht." Meine Augen wurde groß, ich starrte ihn einfach nur an. "E-er lebt?" "Ja und er wird bald wieder bei dir sein." Ich sprang ihm um den Hals und schluchzte laut auf. "Hab ich dir nicht versprochen, dass er zu dir zurückkommt?" Lächelnd strich er mir über den Rücken, was wie immer eine beruhigende Wirkung hatte. Auf Patrick war immer Verlass. Er war nun mal ein toller bester Freund.

"Schön, dass du endlich wach bist, Michael." Ich antwortete nicht, sondern stand einfach auf und fiel ihm um den Hals. "Mich..." "Danke, dass du ihn gerettet hast..." Sein Kittel wurde an der rechten Schulter feucht, er tätschelte mir einfach den Kopf. "Ich machen nur meinen Job. Und ich bin froh, dass du jetzt wieder glücklich bist." Er lächelte mich an, als Manu hinter ihm auftauchte. "Du hast die tollen Neuigkeiten schon gehört, oder, Zombey?" Ich nickte dümmlich grinsend. Der Teil war wieder da, morgen dann vollkommen.

"Ich muss jetzt wieder los, Jungs. Könnt ihr ihm dann das Zimmer zeigen?" Meine Freunde nickten. "Okay, wir sehen uns dann morgen!" Daniel verschwand wieder. "Zimmer? Was meinte er damit?" "Wir dürfen im Krankenhaus übernachten und haben alle zusammen einen Raum bekommen. Es ist gleich nebenan. Hier lagst du nur, weil du ohnmächtig geworden bist.“ "Wie viel Uhr ist es ungefähr?" "Etwa halb neun." "Ich habe Hunger." Genau als ich das sagte, knurrte mein Magen laut. "Im Stock unter uns ist eine Mensa. Vielleicht gibt es da ja noch etwas."

Zusammen gingen wir runter, tatsächlich gab es da noch Sandwiches. Manu und ich nahmen uns jeweils eins mit Schinken, Pat mit Käse. Es waren nur noch wenige Leute da, weil es schon recht spät war. Nur noch eine etwas ältere Frau mit einem Mädchen in etwa Emmas Alter. Beide hatten lange, schwarze Locken und eine sehr zierliche Figur. Bei näherem Hinsehen waren sie nicht nur dünn, sondern auch blass mit dunkeln Augenringen. "M-mama... ich will gehen...", schluchzte das Mädchen plötzlich auf. "Wir dürfen morgen nach Hause. Es geht dir doch besser, oder?" Die Jüngere nickte langsam und stand auf. Seufzend folgte ihre Mutter ihr aus dem Speisesaal.

Mit mitleidigem Blick sah ich ihnen nach. Ob ich wohl auch so ähnlich aussah. Fertig, ausgezehrt, ermüdet. Wahrscheinlich. Aber morgen würde ich ihn endlich wieder bei mir haben. Mit diesen Gedanken lief ich fröhlich zurück in das Zimmer und ging schlafen. Also, ich legte mich eher hin. Bis tief in die Nacht konnte ich nicht einschlafen, so aufgeregt war ich. Lange, viel zu lange, hatte ich seine wunderschönen, strahlend grünen Augen nicht mehr gesehen.

Als ich aufwachte, war ich alleine. Es war schon hell draußen und ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon nach drei Uhr mittags war. Schnell sprang ich auf, zog mir die Sachen von gestern wieder an und stolperte aus der Tür. verdammt, ich wusste nicht, in welchem Zimmer er lag. Ob er wohl schon wach war? Ich hoffte es so sehr. Auch wenn nicht, musste ich ihn sehen.

Vorne sah ich den hageren Arzt, sofort sprang ich auf ihn zu. "Hallo, Daniel! In welchem Zimmer liegt Maurice?" Erstaunt sah er mich an. "Zwei Stockwerke über uns, 456. Aber, Michael..." Ohne ihn weiter zu beachten sprintete ich los, schlitterte fast schon in den Aufzug. Dort stand die dürre Frau von gestern. "Holen Sie Ihre Tochter?", fragte ich vorsichtig, um die Stille zu überbrücken. "J-ja‚ aber woher..." "Ich saß gestern auch in der Mensa."

Wie sich herausstellte, musste sie auch da raus wie ich. Sie erzählte mir, dass ihre jüngste Tochter Alina, das Mädchen, welches ich gestern gesehen hatte, eine sehr seltene Krankheit hatte, bei der man bei allem sehr vorsichtig sein musste. Ich verstand nur, dass sie sich nicht zu viel bewegen durfte. Als ich vor dem Zimmer mit dem Schild '456' ankam, verabschiedete ich mich von ihr und wünschte ihrer Familie noch viel Glück. Manche Menschen hatten noch mehr Pech als ich.

Vorsichtig öffnete ich die Tür und sah hinein. Sofort trafen meine blauen Augen auf ein Paar hellgrüner. Es waren die Augen, die ich so sehr vermisst hatte. Die Augen, die ich so sehr liebte. Sofort riss ich die Tür auf und fiel ihm um den Hals. Seine weichen Haare, die so gut nach ihm rochen, kitzelten leicht an meiner Nasenspitze. "Ich habe dich so sehr vermisst, Dado. Ich liebe dich so verdammt sehr! Bitte, bleib für immer bei mir!" Ich konnte sein Herz schnell an meiner Brust schlagen spüren. Mit meinen zittrigen Fingern strich ich ihm über den Nacken. Doch der erste Satz, den er nach so langer Zeit in meiner Gegenwart sagte, ließ mich erstarren.

"M-Manuel, P-Patrick, w-wer ist das?"

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Ok...Ihr werdet mich wahrscheinlich trotzdem umbringen😅

~Bye <3

My Best (Boy)friend [Zomdado +Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt