♡Kapitel 45♡

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PoV. Zombey

Ich dachte nicht länger darüber nach und folgte meinen beiden besten Freunden, die händchenhaltend durch das Krankenhaus liefen. Es war Manu, verdammt. Ich war wahrscheinlich einfach nur fertig, weil ich zu wenig geschlafen hatte. Genau, das musste es sein. Ich liebte Maurice und würde ihn heiraten.

Bei der Tür verweilte meine Hand kurz auf der Klinke. Ich schluckte schwer und drückte runter. Der Raum sah genau so aus wie gestern. Das regelmäßige Piepen der Maschine durchdrang die Stille. Es zerriss mir immer wieder das Herz, wie er da lag. So zerbrechlich und hilflos. Eine einzelne Träne lief mir über die Wange. "Sollen wir raus gehen?", fragte Patrick vorsichtig. Mit zusammengepressten Lippen nickte ich. Leise schlossen sie die Tür hinter sich, trotzdem rührte ich mich keinen Millimeter. Ich könnte ihn nicht ansehen, musste es aber.

Als ich mit meiner kalten Hand sein Gesicht berührte, nachdem ich endlich zu ihm rübergegangen war, zuckte ich etwas zurück. Er war wie immer warm, fast schon heiß. Es war, als wäre es wie immer. Sein Lachen klang noch in meinen Ohren nach und die Art, wie er meinen Namen aussprach. Ich vermisste seine helle, süße Stimme so sehr, so verdammt sehr. "Maurice... bitte... wach auf, mein Schatz..." Es blieb still. Nur dieses durchdringende Piepen und unsere Atemzüge. Ich kniete mich neben das Bett und legte den Kopf auf die strahlend weiße Decke, die sich regelmäßig hob und senkte. "Ich brauche dich doch..." Ich nahm seine Hand du führte sie zu meinen Lippen. Der Ring war das einzige Kalte. Er passte gut zu seiner blassen Haut.

Ich wusste nicht, wie lange ich so da saß, doch irgendwann kam wieder Kürbistumor ins Zimmer. "Zimbel? Der Arzt hat gesagt, dass die Besucherzeit gleich vorbei ist. Und er möchte noch kurz mit dir sprechen." Nickend stand ich auf und gab dem Blonden einen Kuss auf die Stirn. "Ich komme morgen wieder, mein Engel. Dann bringe ich dir auch Blumen oder so mit." Schwer löste ich mich von ihm und ging an meinen Freunden vorbei. "Vorne bei der Rezeption." "Danke."

Dort stand auch wieder der hagere Mann von gestern und sah sich einige Papiere an. "Ah, guten Tag, Herr Rankl." "Hallo." "Ich glaube ich habe mich gestern nicht richtig vorgestellt. Mein Name ist Daniel Häusler und ich bin der Arzt Ihres Verlobten. Es tut mir wirklich leid, was Ihnen zugestoßen ist und ich möchte mich für mein Verhalten gestern entschuldigen. Ich war ziemlich gestresst." "Schon gut." "Haben sie die Familie von Herrn Dormer verständigt." Ich zuckte zusammen. "D-das habe ich ganz vergessen! Ich rufe seine Mutter gleich an, wenn ich nach Hause komme!" "Ich verstehe das. Sie waren gestern einfach sehr aufgelöst. Aber ich werde alles tun, dass es Ihrem Verlobten wieder gut geht." "Wird er wieder aufwachen?" "Leider kann ich das nicht versprechen. Aber ich werde mein Möglichstes tun." "V-Vielen Dank..." Der Arzt war wirklich netter, als ich gedacht hatte. Hoffentlich war er auch gut...

"Sie dürfen Herrn Dormer täglich zwischen zwei und sechs Uhr besuchen. Wenn Sie noch Fragen haben, rufen Sie mich einfach an." Er drückte mir ein kleines Kärtchen in die Hand.

"Ich muss jetzt aber leider wieder los. Auf Wiedersehen, Herr Rankl." "Auf Wiedersehen, Herr Häusler." Und schon stand ich alleine da. Nein, nicht nur alleine, sondern auch verlassen. Ohne Maudado fühlte ich mich so kalt und leer. Als hätte die Welt ihre Farben verloren, ohne ihn war einfach alles sinnlos. Ich wollte einfach nur vergessen, wollte nur für einen Moment den Schmerz und die Leere loswerden.

"Du musst jetzt stark sein. Für Maurice. Ich bin immer für dich da, Bruder." Ich wirbelte herum und sah sofort in zwei giftgrüne Augen. Manus waren immer viel intensiver als Maudados. Man hatte immer das Gefühl, von ihnen durchstochen zu werden. "D-danke... wo ist eigentlich Palle?" "Der ist kurz aufs Klo." Sofort wusste ich, dass das nicht alles war. Ich kannte Manu schon seit Jahren und wusste alles über ihn. "Was ist Wirklich los?" "I-ich weiß nicht, was du meinst..." "Manuel Büttinger, sag mir sofort die ganze Wahrheit oder es wird Konsequenzen haben!", rief ich gespielt streng und sah ihn durchdringlich an.

"Wir... haben nur ein bisschen Stress in letzter Zeit, das ist alles. Auch gerade hatten wir eine kleine Meinungsverschiedenheit und er hat gesagt, dass er kurz ein bisschen Abstand braucht. Warum muss ich aber auch immer so stur sein," seufzte er und strich sich die etwas längeren, dunklen Haare aus dem Gesicht. "Es tut mir leid, Manu. Aber das wird schon wieder. Patrick liebt dich, das weiß ich. Ihr habt nur eine schwierige Phase." "Wahrscheinlich hast du Recht, Micha. Danke, du bist echt mein bester Freund." Er umarmte mich und versteckte das Gesicht in meinem Violetten Pullover. Beruhigend strich ich ihm über die Haare. Waren sie schon immer so weich gewesen?

"Hallo, Leute!" Palle kam mit eifersüchtigem Blick auf uns zu. Schnell löste ich mich von dem Grünäugigen. Pat war zwar der liebste und netteste Mensch, den ich außer Maurice kannte, doch wenn es um Manu ging, verstand er keinen Spaß. "Wollen wir uns Pizza bestellen? Ich muss gleich auch noch Isabella anrufen. Das habe ich gestern total verpennt." "Ja, Pizza!", riefen beide sofort und hielten wieder Händchen. Ich hoffte für beide, dass sie nur im Moment ein bisschen Zoff hatten. Aber ich hatte keine Ahnung, was noch auf uns alles zukommen würde.

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So das war es auch schon mit dem 45. Kapitel...

Ich wünsche euch noch viel Spaß beim Lesen <3
~Bye

My Best (Boy)friend [Zomdado +Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt