♡Kapitel 11♡

5.1K 196 78
                                    

PoV. Zombey

Irgendetwas stimmte mit Dado nicht. In letzter Zeit war er so still, redete in den Aufnahmen nicht viel und sperrte sich des Öfteren in seinem Zimmer ein. Und so ging das seit fast drei Wochen. Schließlich entschloss ich mich, mit ihm darüber zu sprechen, doch ich konnte ja schlecht zu ihm gehen und etwas sagen wie: "Hey, Dado! Wie geht's dir? Was ist eigentlich mit dir los? Du bist so komisch in letzter Zeit." Ne, so funktionierte das nicht.

Am Nachmittag, als Manu und Palle weg waren, fing ich ihn auf dem Weg zum Bad ab. "Maurice, warte Mal. Hast du Lust, mit mir Spazieren zu gehen? Ich war lange nicht mehr draußen." "Ich..." "Keine Widerreden, du kommst mit, mein Kleiner." Ich grinste ihn an. "Na gut, ich geh nur noch kurz aufs Klo und zieh mich um."

Eine Viertelstunde später machten wir uns auf den Weg. Naja, ein Ziel hatten wir nicht, aber wir würden wohl einfach ein bisschen durch Köln schlendern. Unauffällig griff ich nach seiner Hand, er zuckte zusammen und zog sie reflexartig weg. "Du magst es nicht, wenn ich dich anfasse?" "Ich...tut mir leid...ich hasse es nicht..." Wir verkeilten unsere Finger ineinander und gingen weiter. Es fühlte sich fast so an, alles wären wir ein Pärchen. Leider waren wir das halt nicht. Irgendwann müsste ich ihm aber meine Gefühle gestehen. Vielleicht hatte Manu Recht...

Doch zuerst musste ich das klären. Ich musste ihm helfen, ich konnte nicht einfach mit ansehen, wie mein bester Freund einfach in seinem eigenen Kummer versank. "Maurice?" "Ja?" "Du weißt, dass du immer mit mir reden kannst.", fing ich unsicher an. "Natürlich." "In letzter Zeit wirkst du immer bedrückt und... irgendwie unglücklich. Wenn ich dir helfen kann..." "Nein, es ist alles in Ordnung." Ich hielt an und sah ihn fest an. "Hör auf zu lügen. Du bist mein bester Freund, ich sehe, wenn es dir schlecht geht!" "Du würdest es nicht verstehen." "Woher willst du denn bitte wissen, was ich verstehe und was nicht? Bitte, sag es mir! Ich kann doch nicht einfach mit ansehen, wie es dir immer schlechter geht!" Er drehte den Kopf zur Seite, um mich nicht anzusehen. "Du weißt nicht, wie es ist, von seinen eigenen Gefühlen von innen zerfressen zu werden." Oh doch, mein lieber. Besser, als du denkst.

"Was ist denn passiert?" "Ich...Als ich etwa fünfzehn war, war ich in einen Mitschüler namens Tomas verliebt." Warte Mal, er war schwul?! Ist nicht wahr! "Er war gutaussehend und ein Frauenschwarm, dich für mich hätte er nicht wirklich viel übrig. Aber was ihm wirklich Spaß gemacht hat, war mit mir zu spielen. Erst war er nett und hat mir Hoffnungen gemacht, dann hat er mich zu Boden gedrückt. Ich...ich wusste damals einfach nicht, was ich machen sollte. Für ihn hätte ich mich fast geritzt. Ich bin so froh, dass meine Mutter mich aufge..." Ich drückte ihn mit leichten Tränen in den Augen an mich. "M-micha?" "Niemand ist es Wert, dass du dir wegen ihm weh tust. Du bist die schönste und wunderbarste Person, die ich kenne, Maurice. Jeder liebt dich. Bitte, tu dir nicht weh. Wegen niemanden. Spuck ihnen lieber ins Gesicht. Ich helfe dir dabei." Ich lächelte ihn wieder an, seine grünen Augen strahlten. Wie gerne ich ihn doch jetzt küssen würde. "Danke, Micha. Du bist der tollste Mensch, den ich das Glück hatte kennenzulernen!" Kurz standen wir noch , doch dann wurde es langsam dunkel und wir entschieden uns, nach Hause zu gehen.

Plötzlich klingelte mein Handy. Wer könnte das sein? Manu? Oder Patrick? Ich zuckte zusammen, als ich Chessys Namen auf dem Display las. "Was will die denn schon wieder?", knurrte ich wütend und nahm ab. Seit einiger Zeit hatte sie sich nicht mehr gemeldet. "Was ist?" "Micha, ich muss mit dir reden. Unter vier Augen." Sie klang nicht  wie bei den letzten Malen verheult. "Ich habe dir doch schon gesagt, dass das nichts..." "Ich komme gerade in dem Hotel an." "Bitte was?!" "Ich bin nach Köln gefahren. Ich bitte dich, Micha, dass du mit mir das noch einmal richtig klärst." Ich stöhnte genervt auf. "Wenn du dann endlich Ruhe gibst. Schreib mir die Adresse vom Hotel und deine Zimmernummer. Ich komme dann zu dir." Bevor sie etwas erwidern konnte, legte ich auf. Dado starrte mich entsetzt an. "Du...du willst wirklich zu ihr fahren?" "Wenn ich es nicht tue, gibt die Frau nie Ruhe. Ich werde ihr einfach wie ein Erwachsener sagen, was Sache ist und wieder gehen. Ich habe wirklich kein Interesse an ihr." Er lächelte leicht. Kurz darauf bekam ich eine Nachricht: Die Adresse des Hotels und die Nummer 326. "Wir sollten uns beeilen. Ich will das schnell hinter mich bringen."

_______________________________________

Das war es dann auch schon mit dem 11. Kapitel... Ich hoffe es hat euch gefallen :)

Ich wünsche euch noch viel Spaß beim lesen.
~Bye♡

My Best (Boy)friend [Zomdado +Kürbistumor]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt