The unloved boy | Namjin

Kapitel 5

"Hilf Namjoon nicht. Ignorier das einfach."

Jin

"Warum nicht? Man muss doch etwas unternehmen! Das geht gar nicht, was die da mit ihm machen! Er tut mir so leid.", ich möchte mich aus Hoseoks Griff befreien, aber er ist zu stark.

"Tu es einfach nicht, bitte. Du willst die Gruppe nicht zum Feind haben. Jackson und Mark sind die beiden Schlimmsten. Gib ihnen nie einen Grund, sauer auf dich zu sein. Und jetzt komm.", sein Griff um meinen Arm wird wieder lockerer, bis er mich ganz loslässt.
Ich wende meinen Blick von dem Schauspiel ab.

Im Bus hören Hoseok und ich Musik und unterhalten uns über dies und das, wobei ich ein bisschen eintönig bin. Ich kann nicht vergessen, was Namjoon angetan wurde.

Zu Hause angekommen, schwirrt mir Namjoon und das, was ich vorhin mit ansehen musste, noch im Kopf.

"Na, Jinnie, wie war die Schule?" Meine Mutter steht am Herd und bereitet das Essen vor. Ich setze mich an den Küchentisch und schaue meiner Eomma zu.

"Ganz gut. Ich habe neue Freunde gefunden. Die heißen Hoseok, Yoongi, Jimin, Jungkook und Taehyung. Jimin und Yoongi sind sogar ein Paar." Meine Eomma stellt das Essen auf den Tisch. Ich nehme mir etwas und erzähle währenddessen weiter. "Die sind total süß zusammen. Die haben die ganze Pause über 'heimlich'", ich setze mit meinen Händen Gänsefüßchen in die Luft. "Händchen unter dem Tisch gehalten. Und am Ende der Pause, hat Jimin Yoongi gar nicht mehr losgelassen. Der wollte die ganze Zeit noch einen zweiten Abschiedskuss. Und dann noch einen dritten und dann einen vierten, dann einen fünften und immer so weiter.", ich mache eine kleine Pause, um ein bisschen von meinem Essen zu essen.

"Allgemein finde ich die Schule sehr schön, aber da ist so ein Junge, Jackson, der hat mit seiner Clique heute nach der Schule einen anderen Jungen verprügelt. Da ich mit Hoseok zur Bushaltestelle gegangen bin, habe ich sie natürlich gesehen. Ich wollte Namjoon, so heißt der Junge, der verprügelt worden ist, helfen, aber Hoseok meinte, ich solle es lieber lassen. Offenbar sind Jackson und die Anderen so etwas wie die Schläger der Schule.", meine Eomma schaut mich an. "Das ist ja schrecklich. Ich meine, nicht, dass du Freunde gefunden hast, oder dass die beiden Freunde von dir ein süßes Paar sind, sondern dass der arme Junge verprügelt worden ist. Passiert das öfter?" "Ich weiß es nicht, aber ich hoffe nicht." "Wenn ja, sag mir Bescheid, dann unternehmen wir gemeinsam was dagegen." Meine Eomma ist so lieb. Sie kümmert sich einfach um jeden, selbst, wenn sie ihn nicht kennt.

Nach dem Mittagessen gehe ich hoch in mein Zimmer, um Hausaufgaben zu machen.

Als ich fertig bin, schaue ich auf mein Handy. Mein bester Freund aus Gwacheon hat mir geschrieben und mich gefragt, wie es mir auf der neuen Schule geht. Ich schreibe ihm allerdings nur die Version ohne die Prügelei. Ich will nicht, dass er sich Sorgen um mich macht.

~

Ich lege mein Handy weg. Okay, was soll ich jetzt noch mit mir anfangen heute?

Mein Blick schweift durch mein Zimmer und bleibt an dem noch unausgepackten Umzugskarton hängen. Ich könnte den ja langsam doch mal auspacken...

Ich stehe langsam von meinem Bett auf und gehe auf den Karton zu, dabei stoße ich mir mal wieder den kleinen Zeh an der Bettkannte. Aish, wozu wurde der kleine Zeh eigentlich erfunden? Lukas würde jetzt sagen, 'Der kleine Zeh ist dafür da, sich im Dunkeln zurechtzufinden und im Weg stehende Gegenstände zu ertasten'. Bei dem Gedanken an ihn muss ich lächeln, er ist schon immer ein kleine Special Edition gewesen.

Ich mache den Karton auf und sofort springen mir viele Fotos von meinen Freunden aus Gwacheon in die Augen. Ich habe mich nie aufraffen können, den Karton auszupacken, weil ich immer noch nicht genau weiß, ob ich das Leben davor vergessen oder ihm nachtrauern soll. Momentan stehe ich neutral dazu. Ich bin weder total depressiv, noch fröhlich darüber, dass wir weggezogen sind.

Ich nehme einige der Fotos und der anderen Gegenstände heraus und stelle sie irgendwo ins Zimmer. Vielleicht werde ich einige der alten Fotos ersetzten und neue Bilder mit Jungkook, Taehyung, Jimin, Yoongi und Hoseok in die Rahmen stellen.

Als aller Letztes liegt ein Kuscheltierkissen in dem Karton. Ich nehme es vorsichtig heraus und lege es auf mein Bett. Das habe ich schon seit ich klein bin. Mein Appa hat es mir zum zweiten Geburtstag geschenkt. Es ist ein weißes Lama mit einem roten Halstuch. Damals habe ich es liebevoll RJ getauft.

Ich weiß, ich bin ein bisschen zu alt für Kuscheltiere, aber mit RJ habe ich bisher alles gemacht. Er war an meinem ersten Kindergartentag dabei, an meinem allerersten Schultag hatte ich ihn in der Tasche, als ich das erste mal zum Arzt musste, war er auch mit und er hat mich und Eomma getröstet, als wir herausgefunden haben, dass Appa sie betrogen hat und es nur noch Streit Zuhause gab. RJ war sogar live dabei, als meine allererste feste Freundin mit mir Schluss gemacht hatte, weil sie einen Typen aus der damaligen Parallelklasse interessanter fand. Okay, Eomma und das Schokoladeneis sind auch für mich da gewesen.

"Jin, komm bitte essen!" Was? Schon so spät?

Unten in der Küche sitzen schon Kwon und Eomma und warten auf mich. Während wir zu Abend essen, reden wir über alles Mögliche und albern ein bisschen herum.

Spät am Abend mache ich mich bettfertig. Im Bett schweifen meine Gedanken wieder zu Namjoon. Ich würde ihm so gerne helfen, aber wie? Alleine kann ich auch nichts gegen Jackson und Co ausrichten. Ich hoffe einfach, dass das heute eine einmalige Sache gewesen ist. Mit diesem Gedanken lande ich auch schon im Land der Träume.

-♡-

Hallöleee~

Das Kapitel ist ein bisschen kürzer und langweiliger als sonst, aber ich hoffe ihr mögt es trotzdem.

Tschüsseliii🙈💕