Kapitel 84

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Namjoon

Jetzt stehe ich hier. In einer Ecke in meinem Zimmer, in einer Schockstarre.

Langsam löse ich mich aus dieser Schockstarre und gehe langsam auf mein Fenster zu und mache es auf.

Tief atme ich die frische Luft ein. Wie gut sie mir gerade in diesem Moment tut.

Warum hat Eomma und dieser Typ mir das nur angetan?  Warum in meinem Zimmer? Warum habe ich vergessen abzuschließen?!

Ich muss in ein Café. Ich brauche einen straken Kaffee.

Mit zitternden Händen öffne ich meine unterste Schreibtischschublade und hole einen Umschlag aus der Bibel ganz unten raus.

Welche Ironie, dass ich das Geld in einer Bibel versteckt habe. Erstens bin ich Atheist und zweitens die Bibel soll ja für neue Hoffnung stehen und ich habe definitiv keine mehr.

Als ich den Umschlag öffne bleibt mir das Herz stehen. Das ganze Geld ist weg. Alles. Alles, was ich mir erarbeitet habe.

Geschockt stolpere ich rückwärts. Langsam hebe ich meinen Blick und schaue für ein paar Sekunden aus dem Fenster.

"Eomma.", knurre ich. Schnell laufe ich zur Tür und reiße sie auf.

Eigentlich will ich den Flur entlang laufen, doch ich halte inne.

Auf dem Flur auf der Kommode liegt ein Zettel, der vorher nicht da war.

Ich nehme den Zettel in die Hand. Ich stutze unter dem Zettel liegt Geld. Das stecke ich schnell in meine Hosentasche, dann lese ich den Zettel.

Lieber Sohn des Hauses Kim,

Wie gesagt, es tut mir schrecklich leid, was ich getan habe. Ich hoffe von dem Geld kannst du dir etwas nettes als Entschuldigung kaufen.

Okay, er ist doch vielleicht ein wenig ein netter Typ.

Den Zettel mir in die Hosentasche steckend gehe ich nach draußen und laufe in das nächstbeste Café.

Ich setzte mich an einen Tisch in der Ecke. Wenig später kommt auch eine Bedienung zu mir.

"Hallo und Willkommen in unserem Café. Was kann ich für sie tun?", leiert sie gelangweilt ihren Standarttext runter.

"Einen Frappuccino bitte.", entgegne ich genauso trocken zurück.

Die Dame schreibt sich das auf und verschwindet ohne irgendein Wort von sich zu geben.

Langsam schaue ich mich in dem kleinen Café um. Die eine Hälfte der Menschen ist ekelhaft, verdorben und schlecht und die andere Hälfte ist glücklich, aber egoistisch.

Sie kümmern sich nur um sich. Wie das Paar da vorne. Sie teilen ihre Liebe zu einander voller Leidenschaft und tauschen Küsse aus, aber sie bemerken nicht die Blicke des Mädchens.

Sie schaut die ganze Zeit den Jungen mit wässrigen Augen an. Man sieht, dass sie ihn auch liebt.

Doch wer interessiert sich schon dafür? Jeder kümmert sich nur um sich selbst.

Die junge Frau da vorne. Sie lernt für die Uni, um besser zu sein als alle anderen. Sie will die beste Klausur haben und nimmt so sie jemand anderen, der sie vielleicht mehr verdient hätte.

Der Mann in dem Anzug. Er telefoniert. Wahrscheinlich, ohne seinen Telefonpartner zu fragen, ob das für ihn okay ist, dass so gut wie jeder sein Gespräch belauschen könnte.

Der alte Herr. Er schnauzt gerade eine noch sehr junge Bedienung an, weil ihm sein Kaffee seiner Meinung nach zu langsam gebracht wird.

"Hier, ihr Kaffee." Die Bedienung stellt mein Getränk vor meiner Nase  ab.

Die beiden Mädchen einen Tisch  weiter. Die Brünette erzählt gerade etwas, doch die andere ist an ihrem Handy. Ich kann hören, wie sie immer leiser wird und schließlich verstummt. Anschließend nimmt sie ein Schluck ihres Getränks. Ihre 'Freundin' hat das noch nicht einmal mitbekommen.

Die vierer Gruppe von Jungen. Der eine hat schon die ganze Zeit ein Lächeln aufgesetzt, während die anderen auch mal ernst schauen. Der Junge leidet höchst wahrscheinlich am meisten von den Vieren und wenn man ihn fragt, wie es ihm geht, sagt er, ihm ginge es gut, doch keiner fragt genauer nach.

Mein Leben ist doch verdammt. Diese Generation ist doch verdammt. Diese Welt ist doch verdammt.

Vielleicht... sollte man einfach...  alles... aufgeben...

-♡-

Hallöleee~

Vielen Dank für 10k!!! \♡o♡/

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Tschüsseliii🙈💕

The unloved boy | NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt