Namjoon
Gedankenverloren wische ich die Tische im Café ab. Sana, meine Chefin, wollte mit uns Bedienungen sprechen.
Ich gehe in den Mitarbeiterraum. Dort sitzen schon Tzuyu, Guanlin, Soojin und noch ein anderer Junge, den ich nicht kenne.
"Okay, wir sind alle da. Ich muss euch was wichtiges mitteilen. Es steht sehr schlecht um das Café. Ich habe leider nicht mehr genug Geld, um euch alle bezahlen zu können.", gesteht Sana.
"Mein Bruder würde hier kostenlos mithelfen." Der Junge nickt uns zu. "Aber trotzdem muss ich leider zwei von euch entlassen."
Nein... Nein! Geschockt blicke ich auf. Das darf nicht sein! Ich brauche den Job!
"Es tut mir leid, aber ab heute können Tzuyu und Namjoon nicht mehr mitarbeiten. Ihr könnt euch euren Restlohn bei mir gleich abholen."
Tzuyu sieht zwar ein wenig traurig aus, aber ich glaube richtig getroffen hat sie das nicht. Während bei mir gerade die Welt zusammen bricht!
Ich brauche diesen Job um zu überleben! Seit dem die Sache mit Julyn passiert ist, hat sie überall rum erzählt, dass ich ihren Hund 'vergiftet' hätte und deswegen lässt mich keiner mehr seine Hunde Gassi gehen.
Mir bleibt nur noch das hier!!!
Die üblichen Bedienungen umarmen erst Tzuyu und danach mich, während Sana in ihr Büro geht.
"War toll mit euch zu arbeiten.", meint Guanlin und klopft mir auf dir Schulter.
Wie in Transe gehe ich mit Tzuyu in Sanas Büro. Wir setzen uns auf die Stühle vor ihrem Schreibtisch.
"Tut mir wirklich leid, aber ich kann gerade eben nicht anders. Ich befinde mich in einer finanziellen Kriese.", erklärt sie uns noch einmal.
Tzuyu wikt ab. "Ach, ist schon okay. Namjoon und ich sind eh noch Schüler und von daher wohnen wir ja noch bei unseren Eltern. Von unserem Leben hängt der Job also nicht ab."
"Mh.", mache ich nur. Oh doch davon hängt mein Leben ab.
"Warum hast du uns entlassen?", frage ich meine Chefin.
"Na ja, ich meine ihr seid beide gute Mitarbeiter, aber du, Tzuyu, bist am jüngsten von allen und brauchst das Geld wahrscheinlich nicht ganz so dringend, wie Guanlin zum Beispiel und du, Namjoon, du ähm... bist der, der die meisten Dinge kaputt macht. Das kostet halt noch einmal extra."
Sana überreicht uns unser letzten Betrag und wir verabschieden uns voneinander. Toll, wegen meiner Schusseligkeit bin ich also gefeuert worden. Was für ein tolles Gefühl.
Als ich mit Tzuyu das Café verlasse spüre ich nur noch kälte und Hoffnungslosigkeit.
"Gute Nacht.", trällert noch das Mädchen, ehe sie in die entgegengesetzte Richtung geht.
Mit hängendem Kopf schlurfe ich die Straße entlang. Uns was bitte soll ich jetzt machen? Ich habe keine Ahnung, wie ich mich jetzt über Wasser halten soll.
Auf meinem Weg komme ich an einem Bäcker vorbei, der tatsächlich noch auf hat. Kurz überleg ich rein zu gehen, aber lasse es dann doch.
Ich habe zwar einen riesen Hunger, aber ich muss mir mein restliches Geld gut aufteilen. Ich brauche morgen auch noch etwas zu essen.
Zurück in der Hütte lege ich mich samt Jacke auf die Couch. Hier im Wald ist es Arschkalt. Dementsprechend in der Hütte auch.
Seufzend stehe ich wieder auf und setze mich an den Tisch, um meine Hausaufgaben zu machen. Geschichte und Koreanisch.
In Koreanisch sollen wir einen Poetry Slam schreiben und in Geschichte einen Aufsatz über den zweiten Weltkrieg und, wie man ihn mit dem ersten vergleichen könnte.
Nach einer Stunde bin ich nun auch endlich damit fertig und kann mich endlich schlafen legen.
Samt Jacke lege ich mich auf die Couch mit den zwei dünnen Decken über mir. Es ist verdammt kalt. Ich zitter am ganzen Leib.
Nach einer gefühlten Ewigkeit bin ich dann auch eingeschlafen und spüre endlich meinen vor Hunger schmertzenden Magen und die kälte nicht.
-
Mein Handywecker klingelt. Zeit aufzustehen.
Langsam richte ich mich auf. Mein Rücken schmerzt von dem alten Sofa und mein Hunger ist immer noch da.
Ich stehe auf und schnappe mir meine Schultasche. Waschen und Zähne putzen kann ich mir nicht, da ich hier kein Waschbecken habe.
Trottend laufe ich zur Schule. Wieder komme ich an der Bäckerei vorbei und es riecht so gut nach frisch gebackenen Brötchen.
Vom Duft lenkend gehe ich in den kleinen Laden.
"Guten Morgen.", begrüßt mich eine ältere Dame. "Morgen.", grüße ich zurück.
"Was kann ich für Sie tun?" "Ein normales Brötchen bitte.", bestelle ich.
Die Frau packt mir das Brötchen in eine Tüte. Sie nennt mir den Betrag und ich zahle ihn. Zum Glück ist so ein Brötchen nicht ganz so teuer.
"Ich hätte eine Frage.", sage ich, als die Frau sich abwenden will. Aufmerksam sieht sie mich an. "Könnte ich vielleicht das Badezimmer benutzen?"
"Aber natürlich mein lieber. Geh einfach durch die Tür und dann links." Sie deutet auf eine weiß gestrichene Tür.
Ich verbeuge mich zum Dank und mache mich auf den Weg.
Im Badezimmer gehe ich noch einmal auf die Toilette und kann mich auch endlich waschen. Ich habe mich schon ganz ekelig gefühlt.
Als ich wieder raus komme bedient die Frau einen älteren Mann. "Auf Wiedersehen.", sage ich noch schnell ehe ich aus der Bäckerei gehe.
Auf dem Weg zur Schule esse ich mein Brötchen. Dadurch lege sich auch langsam die Hungerbauchschmerzen.
Vor der Schule passiert wieder das übliche. Abfällige Bemerkungen und Beleidigungen.
"Ey, Namjoon!", höre ich auf einmal JBs Stimme. Langsam drehe ich mich um. "Was?"
"Was?", äfft er mich nach. "Du sollst höflicher sein! Müssen wir dir beibringen, was Respekt ist?"
"Ich hab da ein ganz tolle Idee!", kommt Mark dazu.
Ehe ich mich versehe hat man mich zu der nächstbesten Tür gezerrt und hält meine Hand an den Türrahmen.
"Kommt alle her!", schreit Mark. "Hier seht ihr die ultimative Türquetsche!"
Kaum habe ich seine Worte gehört schmeißt er mit voller Wucht die Tür zu und schmeißt sich noch einmal gegen die Tür.
Meine Augen fangen sofort an zu tränen und ich schreie auf. Der Schmerz ist nicht zu beschreiben so weh tut das!
Sie lassen die Tür wieder los und mich mit. Alle Schüler um mich herum lachen. Ich kann mir gerade noch sie die Tränen zurück halten.
Ich stürze in das Schulgebäude und halte mir die rechte schmerzende Hand. Langsam fühle ich über die einzelnen Knochen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen die ist Gebrochen.
Na super! Ausgerechnet die rechte Hand! Dabei schreibe ich doch heute in der ersten eine Klausur.
Ich könnte heulen. Mein Leben ist so etwas für den Arsch! Warum ziehe ich nicht einen Schlussstrich? Warum kann ich nicht aufhören zu atmen? Warum bin ich überhaupt geboren?
-♡-
Hallöleee~
Fragen?
Ideen?Wünsche?
Tschüsseliii🙈💕
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The unloved boy | Namjin
FanfictionNamjoon ist das Mobbingopfer der Schule. Die Hoffnung auf Hilfe hat er schon längst aufgegeben, da jeder Angst vor seinen Mobbern hat. Doch da kommt ein neuer Schüler, in Form von Seokjin in die Schule... - boy×boy - fluff - drama - little bit viole...