Namjoon
Tief durchatmend stehe ich an der Bushaltestelle und warte auf den Bus. Nach fünf Minuten kommt er und ich steige ein.
Noch zwei Haltestellen und dann steigt Jin mit Hoseok ein.
Ich wurde gestern gegen Nachmittag aus dem Krankenhaus entlassen. Eomma hat mich noch nicht einmal eines Blickes gewürdigt, als ich nach zwei Tagen wieder zu Hause aufgetaucht bin.
Heute morgen habe ich auch das erste mal seit Monaten Appa wieder gesehen. Ich weiß, dass ich angeblich meine Gesichtszüge von ihm haben soll, aber erkennen kann man das nicht.
Offenbar nimmt er jetzt noch mehr Drogen als letztes mal. Seine Augen waren rot, seine Haut an den Wangen komplett eingefallen und er hat, wenn er auch nur eine Sekunde still saß, sofort angefangen zu zittern, obwohl es nicht kalt war.
Der Bus hält und ich kann Jin erkennen, wie er sich mit Hoseok in den letzten Zweierplatz setzt.
Ich habe gestern Abend eine Entscheidung getroffen. Ich will nicht mehr zu diesem Leben meiner Eltern gehören. Ich will unabhängig und glücklich werden.
Fürs erste such ich mir einen Job, damit ich irgendwann auf eigenen Beinen stehen kann, schließlich will ich später studieren.
Und... ich will... Jin zurück haben. Ich liebe ihn immer noch und es tut weh ihn nicht ansehen zu können. Wenn er mir dann sagt, dass er mich hasst, na gut. Dann kann ich ihn wenigstens vergessen, aber ich möchte mich wenigstens bei ihm entschuldigen.
Die einzigen, die mir einen Strich durch die Rechnung machen, sind Jackson und die anderen und ich hoffe inständig, dass Jackson bei ihnen ist, ich will nicht wieder so schnell ins Krankenhaus.
Inzwischen sind wir an der Schule angekommen und fast der ganze Bus bis auf ein paar Senioren steigen aus.
Ich will schnell zu meinem Spind laufen und kein großes Aufsehen erregen, da stellt sich meine Lieblingsmensch mir schon in den Weg.
Ein wenig panisch gucke ich hinter Jackson vorbei. Ich will doch nur zu meinem Spind und danach ins Sekretariat, um die Entschuldigung für das Krankenhaus abzugeben. Anscheinend kann ich das erst mit Glück in der Pause machen.
Jackson guckt mit Genugtuung auf seine Armbanduhr. "Hi, Namjoon. In fünf Minuten kommt der nächste Bus. Wie wäre es, wenn du dich darunter legst?"
"Ja, das wäre für uns alle das beste. Dein Anblick reicht ja schon und ich kriege Migräne.", sagt so ein Mädchen aus der Mittelstufe und gesellt sich mit ihren Freundinnen zu uns.
"Haben deine Eltern dich nie gebeten, von zu Hause wegzulaufen?", fragt mich so ein richtig dreister Unterstufenschüler.
"Das geht nicht.", erklärt ihm Mark. "Seine Eltern sind ihm so egal, sie ignorieren ihn ständig und ich frage mich, wie lange es wohl dauern wird, bis sie ihn einfach verhungern lassen."
"Du bist so unnötig, wie ein Sandkasten in der Sahara.", giftet mich ein weiteres Mädchen mit ihrer Clique an.
Inzwischen hat sich um mich herum eine Gruppe von Schülern gebildet. Ich drehe mich einmal im Kreis. Überall sind mich auslachende Schüler.
Ich versuche durch einen kleinen Spalt zwischen zwei Jungen zu fliehen, aber die schubsen mich nur wieder zurück und ich knalle gegen JB. "Oh, du willst schon gehen?", fragt er mich. "Dabei ist es doch gerade erst lustig geworden."
JB wirft mich von sich und der Kreis um mich herum wird immer kleiner. Ich werde rum geworfen von einem Schüler zum anderen.
Ich will hier raus. Ich will einfach nur einmal einen Tag lang genauso leben, wie jederandere Schüler auch.
Ich will von mir aus auch nur einen Tag lang in der Schule herum gehen, ohne Angst vor so etwas wie jetzt haben zu müssen.
Es geht noch gefühlte Stunden so weiter. Mit jeder Minute steigen die Beleidigungen und mein Selbstwertgefühl, was eh schon kaum vorhanden ist, sinkt immer weiter. Vielleicht haben sie ja recht. Vielleicht sollte ich wirklich aufgeben.
Auf einmal hört man schnelle Schritte mit Stöckelschuhen. Die Menge löst sich erschrocken auf und Mrs Kim steht vor mir.
"Was ist hier los?", fragt sie mit einem strengen Blick die übrig gebliebene Menge.
"N-nichts.", sage ich mit unschlüssiger Stimme.
Mrs Kim sieht mich ungläubig an. "Nach nichts sah das aber nicht aus.", meint sie streng, aber dennoch besorgt.
"W-wir hatten nur Meinungsverschiedenheit.", Lüge ich schnell.
Mrs Kim seufzt. "Wenn ihr meint. Und jetzt schnell zu eurer Klasse, es könnte jeden Moment klingeln.", sagt sie etwas lauter und läuft wieder ins Gebäude.
Ich schulter meine Tasche von neu und gehe mit gesenktem Kopf richtung Schule.
Als ich ihn kurz hebe sehe ich Jin, wie er mich gleichgültig anschaut. Kurz treffen sich unsere Blicke und er schaut sofort wieder weg.
Traurig und niedergeschlagen öffne ich meinen Spind, der relativ nah am Eingang ist und schaue hinein.
Im Spind hängt tatsächlich ein Foto. Auf dem Foto sind Jin und ich.
Er hat mich mal gezwungen mit ihm ein Foto zu machen. Sein Lächeln wirkt echt, während meines nur gestellt und unsicher ist.
Vorsichtig nehme ich das Bild ab, falte es und stecke es in meine Hosentasche.
Gerade will ich mein Mathebuch aus dem Spind nehmen, da fällt mir Zettel auf.
Ich nehme den Zettel und falte ihn auf. Mit einer relativ sauberen Schrift, die wahrscheinlich einem Mädchen gehört steht In der Pause in der Mensa vor großen Tür drauf.
Wer hat das geschrieben und warum? Wer will mich sehen oder viel mehr mit mir reden?
Verwirrt stecke ich den Zettel ebenfalls in meine Hosentasche und nehme mir die Bücher die ich brauche.
Während ich zu meiner Klasse gehe mache ich einen kleinen Umweg zum Sekretariat, um das Krankenhausformular abzugeben.
-♡-
Hallöleee~
Habt ihr schon den ersten Teaser von Bangtan gesehen? OMG! Ich finde es soooo toll. Ich weiß das wird ein gutes Lied sein!
Ideen?
Wünsche?
Fragen?
Tschüsseliii🙈💕
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The unloved boy | Namjin
FanfictionNamjoon ist das Mobbingopfer der Schule. Die Hoffnung auf Hilfe hat er schon längst aufgegeben, da jeder Angst vor seinen Mobbern hat. Doch da kommt ein neuer Schüler, in Form von Seokjin in die Schule... - boy×boy - fluff - drama - little bit viole...