Kapitel 88

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Namjoon

Tief Luft holend gehe ich aus dem kleinen Café, in dem ich arbeite. Meine Chefin hat mich eine Stunde länger arbeiten lassen, da ich ein oder zwei Gläser und einen Teller kaputt gemacht habe.

Eigentlich ist sie total nett, aber wenn es um ihr Café geht, dann wird sie sofort richtig pingelig.

Schlurfend schlage ich den Weg zu Mr Kang ein. Ich soll seine zwei Hunde auch ausführen, da er mit seiner Frau essen gehen will.

Mit einen falschen Lächeln auf den Lippen klingle ich und kurz darauf öffnet ein schwarzhaariger Mann mir die Tür.

"Ach, hallo. Du musst Namjoon sein.", begrüßt er mich. "Ja, guten Tag."

Der Mann holt die Leinen seiner Hunde und befestigt sie an ihnen. Es sind zwei englische Cocker Spaniel.

Mr Kim zeigt auf den rechten Hund. "Das ist Juhee und das Danbi." Er zeigt auf den linken.

"In einer halben Stunde kannst du sie frühestens zurück geben, weil dann erst meine Tochter da ist. Sie gibt dir dann auch das Geld. Ich hoffe das ist okay."

Ich nicke und nehme die Leinen entgegen. "Viel Spaß noch Ihnen und Ihrer Frau.", verabschiede ich mich.

Mit einem Dankeschön wird die Tür geschlossen und ich trete den Weg nach Hause an.

Zu hause angekommen schließe ich unsere Wohnung auf und nehme die beiden Hunde auf den Arm.

Als ich drinnen bin kicke ich die Tür zu und husche schnell in mein Zimmer.

Dort habe ich schon einen kleinen Teil mit Zeitungen ausgelegt und umzäunt, damit die beiden sich frei bewegen können.

Ich das ist nicht gerade nett von mir sie wieder ins Haus zu holen, aber ich esse erst einmal etwas und dann gehe ich mit ihnen raus.

Mit knurrendem Magen gehe ich in die Küche. Doch da ist kein Essen vorhanden.

"Eomma?", rufe ich durchs Haus. "Wieder mal da?", lallt es aus dem Wohnzimmer.

Ich gehe in die Küche und muss augenblicklich husten. Eomma sitzt auf der Couch, in einer Hand eine halb leere Hugo Flasche und in der anderen Hand eine Zigarette mit vermutlich Gras.

"Ich koche nicht mehr.", meint sie einfach so. "Du hast doch selber Geld und dann sehe ich nicht ein, warum ich für dich kochen soll."

"Eomma, du hast mir mein Geld weggenommen.", erinnere ich sie.

"Als Strafe. Dafür dass du noch hier wohnst." Ich runzle die Stirn. "Du bist nun 18 uns du sollst verdammt noch mal ausziehen!", erhebt sie die Stimme.

"Ich gebe dir noch morgen, um eine neue Wohnung zu finden und eine gefunden hast, dann verpiss dich verdammt nochmal und wenn du keine hast, dann verpiss dich trotzdem!!!", schreit Eomma.

Erschrocken taumle ich rückwärts. Schnell laufe ich hoch in mein Zimmer, hole mir die beiden Hunde und gehe mit ihnen schnell nach draußen.

Scheiße... Scheiße! Scheiße! Scheiße!

Wo soll ich denn sonst hin? In allen möglichen Heimen nehmen sie nur Kinder und Jugendliche unter 18 auf.

Jin würde ich nur nerven. Für ihn bin ich ja eh nur ein Zeitvertreib.

Noch eine weitere halbe Stunde laufe ich durch die Viertel Seouls und überlege, was ich nun tun soll. Am Ende lande ich wieder vor dem Haus von Mr Kim, um die Hunde abzugeben.

Ich klingel, doch als sehe, wer mir öffnet, würde ich lieber wieder gehen.

Kann die Welt bitte groß genug sein, dass  ich solchen Personen aus dem Weg gehen kann?

"Namjoon? Was willst du denn hier?", fragt Julyn mich abwegig.

Julyn ist in meiner Klasse und schwärmt Jackson hinterher. Also hasst sie mich auch.

"Ich wollte eure Hunde vorbeibringen. Dein Appa hat mich gebeten, mit ihnen Gassi zu gehen und hat mir 6600 Won (5€) versprochen.", versuche ich nett zu klingen.

Julyn entreißt mir die Leinen und sieht mich böse an. "Bist du bescheuert, dass du Danbi und Juhee genommen hast? Was haben sie bei so einem ekelhaften und hässlichen Nerd, wie dir zu suchen?"

Das Mädchen knallt die Tür vor meiner Nase zu. "Und das Geld?", frage ich ein wenig schüchtern.

"Vergiss es!", schreit sie aus dem Haus.

Seufzend trete ich mit gesenktem Kopf den Weg nach Hause an.

Zum Glück ist alles still und ich kann ruhig in mein Zimmer gehen. Ich ziehe mir meinen Schlafanzug an und putze mir die Zähne.

In meinem Bett stecke ich mein Handy ans Ladekabel. Schon neun Uhr und ich habe heute noch nichts gegessen außer das Frühstück in der Schule.

Mit knurrendem Magen checke ich all meine Nachrichten. Okay, ich will nicht so tun. Ich habe keine Nachrichten bekommen außer von YouTube die Empfehlungen.

Gelangweilt gehe ich also auf Instagram, Pinterest und sonst noch wohin.

Plötzlich fällt mir was ein. Ich steige wieder aus meinem Bett und schleiche aus meinem Zimmer ins Schlafzimmer von Eomma.

Vorsichtig öffne ich ihre Nachttischschublade und nehme ihre Powerbank heraus. Zusätzlich lasse ich den schwarzen Koffer von ihr auch noch mitgehen.

In meinem Zimmer wieder angekommen schließe ich die Powerbank neben mein Handy an den Strom und klappe den Koffer auf meinem Bett auf.

Wenn ich schon gehen muss, dann soll Eomma auch was beitragen.

In den Koffer packe ich allerlei Klamotten und Badutensilien ein. Ich nehme mir auch noch das bisschen Geld, was ich habe und packe es in mein Portmonee und ebenfalls in den Koffer.

Vorsichtig tue ich da auch noch die Einladungskarte von Jins Eltern für ihre Hochzeit rein. Sie hat schöne Erinnerungen, sonst würde ich sie hier lassen.

Als alles drinnen war mache ich den Koffer zu und stelle ihn vor mein Bett und lege mich hinein.

Hoffentlich vergisst Eomma, dass sie mich raus schmeißen wollte.

Und schon gleite ich in einen unruhigen Schlaf, indem ich ständig vir irgendwas auf der Flucht bin.

-♡-

Hallöleee~

Fragen?

Ideen?

Wünsche?

Tschüsseliii🙈💕

The unloved boy | NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt