Kapitel 74

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Namjoon

Im Büro deutet dir Chefin mir an mich auf einen Stuhl vor einem Schreibtisch zu setzten.

Wir setzten uns beide hin und sie schaut mich erwartungsvoll an.

"So.", fängt sie an. "Du willst also hier arbeiten?", fragt sie mich. Ich nicke. "Dann erzähle mal etwas über dich."

"Ich heiße Kim Namjoon, bin 18 Jahre alt, gehe noch zur Schule und möchte, wie Sie es gesagt haben, hier anfangen zu arbeiten.", fange ich an.

"Haben Sie schon irgendwelche Erfahrungen im Kellnern oder im Verkaufsbereich?", fragt sie mich.

Ich schüttel mit dem Kopf. „Leider nicht, aber ich bin sehr geschickt und für alles gibt es ein erstes Mal.", sage ich.

Die Chefin nickt und schreibt sich etwas auf. „Und wie sieht es mit Bezahlung aus? Wieviel fordern Sie?", fragt sie mich wieder.

„Mir ist alles lieb, solange es etwas ist.", antworte ich ehrlich.

„Okay, wenn du möchtest kannst du auf Probezeit hier arbeiten, aber wir haben hier ein paar Regeln. Erstens, ich möchte kein Konkurrenzverhalten unter meinen Mitarbeitern. Zweitens für ein gutes Klima dutzen wir uns untereinander und manchmal unternehmen wir in den Ferien etwas zusammen. Ist das okay für dich?"

Ich lächle. „Nichts ist mir lieber. Vielen Dank.", sage ich glücklich. Die Chefin lächelt ebenfalls.

„Schön", sagt sie. „Dann fangen wir erst einmal mit 10€ die Stunde an. Ich bin übrigens Sana.", Sana steht auf und ich tue es ihr gleich. „Wenn du möchtest kannst du morgen schon anfangen. Von deinem Vorgänger dürften dir seine Arbeitsklamotten passen. Wann hast du morgen Zeit?"

„Um zwei ist die Schule vorbei, dann könnte ich sofort vorbeikommen.", schlage ich vor.

„Das ist super. Genau dann haben ich und Soojin unsere Schicht." Sana lächelt mich freundlich an. Ich lächele glücklich zurück.

Ich verabschiede mich noch und schlage nun endgültig den Weg nach Hause ein.

Ich bin so glücklich. Endlich habe ich einen Job. Auch, wenn es nur ein kleiner ist, ist es etwas. Wenn ich mich anstrenge und noch ein paar neben Jobs suche, wie Zeitung austragen oder so, kann ich mir irgendwann eine eigene Wohnung holen.

Okay, das könne noch dauern. Okay, ich muss vielleicht etwas Geld von Eomma und Appa ‚leihen'. Die wollen mich ja eh so schnell wie möglich los werden.

Kurz vor meiner Haustür hole ich meinen Schlüssel raus. Plötzlich spüre ich einen stechenden Schmerz an meinen Kopf.

Erschrocken drehe ich mich um. An der Ecke steht JB mit Mark mit Steinen in der Hand. Haben die etwa auf mich gewartet?!

Schnell beeile ich die Haustüre aufzuschließen, aber der Schlüssel klemmt. Warum jetzt? Warum immer in den schlimmsten Momenten?!

Der nächste Stein fliegt auf mich zu. Ich kann gerade noch so ausweichen, da geht die Tür zu Glück auf und ich trete erleichtert ein. Zu früh gefreut.

Eomma steht vor mit dunklen Schatten unter den Augen und eingefallenen Wangenknochen. Ihre Hände zittern verdächtig und ihr Blick ist verschwommen. Kurz gesagt, sie sieht einfach zu fürchten aus.

Angst erfüllt laufe ich in mein Zimmer und schließe sofort ab. Hat sie etwa schon wieder Crack geraucht? Das verträgt sich überhaupt nicht mit dem, was sie normalerweise nimmt. Wenn sie das genommen hat ist sie immer unberechenbar.

The unloved boy | NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt