Kapitel 55

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Namjoon

Vor der Tür steht Jackson. Mit den Händen in den Hosentaschen kommt er lässig auf mich zu.

Diese Geste macht mir schon wieder angst. Angst. Das habe ich ständig.

"Namjoon, Namjoon, Namjoon. Du hast wohl, wie du wahrscheinlich bereits gemerkt hast, gegen die Regeln mit Seokjin verstoßen. Was soll ich jetzt nur mit dir machen?", sagt er in einem Angsteinflösendem Ton.

"Wie wäre es, wenn ich nicht nur Jin und seine Geliebten um ihn herum vor deinen Augen leiden lasse, sondern zusätzlich dir auch noch Verletzungen zufüge? Ist doch toll, oder?"

Ich weiche einen Schritt zurück. "Ich nehme das als ein ja." Jackson kommt auf mich und ich wünsche ich könnte weglaufen.

Stock steif stehe ich da, die Augen vor Angst weit aufgerissen. Schon der erste Schlag in meine Magengegend sitzt perfekt.

Ich krümmen mich vor Schmerz und muss mir die Schmerzenstränen unterdrücken.

Jackson zieht mich an meinen Haaren hoch und schaut mich böse funkelnd an. "Warum tust du das?", frage ich leise.

"Ich kann dir sagen, warum ich das tue. Ich könne dir nichts. Du bist erbärmlich. Du hast nichts verdient. Das einzige was ich dir jemals können werde ist ein Streberzeugnis von 1,1.", sagt Jackson mit Verachtung in der Stimme.

Tatsächlich war mein letzter Notendurchschnitt so gut. Damit war ich Stufenbester und mein Lehrer hatte mich vor der ganzen Klasse gelobt.

Ich kassiere noch einen heftigen Tritt in den Bauch, doch diesmal kann ich mich nicht krümmen, weil Jackson mich immer noch an den Haaren hoch zieht.

Die Tränen kommen wieder auf, doch ich schlucke sie mühsam runter. Ich will nicht auch noch vor Jackson weinen.

Endlich lässt er meine Haare los. Der Schmerz auf meiner Kopfhiaut lässt nach, doch sofort breitet sich ein unertragbarer Schmerz in meinem Kiefer aus. Er schlägt mir mehrmals mit der Faust dagegen.

Letztendlich fließen doch eisige einzelne Tränen meine Wangen hinunter.

Bestimmt noch weitere 15 Minuten prügelt Jackson auf mich ein, bis er ein paar Schritte zurück geht und sein 'Werk' bewundert.

"Und jetzt, Gute Nacht.", sagt er und das letzte was ich noch spüre, bevor alles schwarz wird ist ein stechender Schmerz gegen meine Schläfe.

Julia

Warum sagen das alle? Warum sagen alle, Jackson sei schlimm und kein guter Umgang?

Erst Jin, dann Momo und jetzt auch noch Eomma! Sie meinte sie habe ihn im Unterricht und er habe sie angebaggert.

Ich kann das alles nicht glauben. Als ich mit ihm in der Stadt war, war er richtig nett.

Er hat jeden angelächelt, mir ein Eis spendiert und sogar einem Bettler ein paar Münzen gegeben.

Im der Schule sagt jeder er sei gefährlich oder so etwas in der Art, aber jedes mal, wenn ich ihn sehe ist er nur mit seiner Gruppe aus Freunden unterwegs.

Ich verstehe sie alle nicht. Warum?

Und was, wenn sie recht haben? Wenn Jackson wirklich- Ach quatsch. Jetzt lasse ich mich auch noch verunsichern.

Jackson würde nie auch nur einer Fliege was zu leide tun. Nie und nimmer.

Ich liege im Bett und denke über all diese Dinge nach. Jin kommt erst gleich. Ich war vor ihm im Bad, deswegen musste er warten.

Die Zimmertür geht auf und ich tue schnell so, als ob ich schlafen würde.

Neben mit senkt sich die Matratze und Kinder klettert ins Bett. "Ach, Julia. Liebe macht wohl tatsächlich blind.", flüstert er für sich leise.

Ich drehe mich auf die andere Seite um, damit ich Jin nicht mehr anschauen muss.

Morgen ist ein neuer Tag und dann wird alles besser.

Jimin

Langsam wache ich von einer Berührung auf meiner Wange auf. Die Berührung kommt noch ein mal und noch mal.

Jetzt berührt mich dieses etwas auf den Mund und schlagartig wird mit klar, dieses etwas sind Yoongis Lippen.

Sofort erwidere ich diesen Kuss. Als wir uns lösen schlage ich die Augen auf und sehe meinen Yoongi über mir breit grinsend an.

"Guten Morgen, Mochi.", begrüßt er mich und ich muss grinsen. "Guten Morgen.", gähne ich und lege mich in Yoongis Arme.

"Wie wäre es mit einem kleinen Spaziergang?", fragt mein Schatz und steht auf. Ich grummel. "Wenn es sein muss."

Wenig später stehen wir Hand in Hand, gewaschen und angezogen vor der Haustür. Langsam gehen wir in der Morgenkühle die Straße entlang.

Nach ein paar Minuten bleibt Yoongi plötzlich erschrocken stehen. "Was ist?", frage ich besorgt. "Da vorne." bringt er nur gepresst raus.

Jetzt she ich es auch. Da vorne liegt ein Mensch. Vermutlich ein Junge, wie es von hier aus aussieht.

Ich laufe hin und als ich das Gesicht erkenne schreie ich auf. Yoongi kommt auch angerannt. "Namjoon.", sage ich nur aufgelöst.

"Wir bringen ihn am besten zu mir nach Hause. Wir müssen ihn versorgen.", sagt Yoongi schnell.

"Kannst du ihn tragen?", frage ich hoffnungsvoll. "Ich weiß es nicht. Vermutlich nicht alleine." "Aber du trägst doch auch ständig mich.", protestiere ich.

"Jimin, du bist ja such ein Fliegengewicht, aber Namjoon ist größer als ich und damit auch schwerer.", sagt er. Ich nicke. Daran hatte ich gar nicht gedacht.

Trotzdem haben wir es irgendwie geschafft Namjoon zu Yoongi nach Hause zu bringen.

Jetzt liegt er in Yoongis Bett und wir betrachten ihn genauer. "Ach du scheiße.", flüstert Yoongi.

Das drückt eindeutig aus, wie er aussieht. Namjoon ist voller blauen und lila Flecken. Dazu hat er auch noch eine Wunde am Kopf, wahrscheinlich ist er dort auf den Asphalt aufgeschlagen.

Nicht zu vergessen ist auch noch seine Lippe aufgeplatzt und er hat mehrere Schrammen an den Armen.

"Ich hole ein Verbandskasten.", sagt Yoongi schnell und verschwindet im Badezimmer. Ich lege meine Hand auf Namjoons Stirn. Sie ist klüht gerade zu.

Yoongi kommt wieder, mit besagtem Verbandskasten, einem Waschlappen und einem Glas Wasser.

Er stellt das Glas auf dem Nachttisch ab und ich nehme ihm den Waschlappen ab, um die Wunden vorsichtig zu säubern.

Gerade als ich an die kleine Platzwunde gehe, zischt Namjoon auf und öffnet die Augen.

-♡-

Hallöleee~

Jetzt fängt bei mir in der Schule wieder die Klassenarbeiten langsam an. Ich habe so gar keine Lust. :\

Fragen?

Ideen?

Wünsche?

Tschüsseliii🙈💕

The unloved boy | NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt