Kapitel 79

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Jin

Jimin fängt an zu lächeln. "Es ist super, wie eh und je.", antwortet er nur.

"Hast du eigentlich auch jemanden gefunden, den du magst oder der dich mag?", fragt Jimin unanständiger weise. So etwas fragt man doch nicht einfach so!

Namjoon zieht scharf die Luft ein. "Ich... Mich hat niemand verdient. Ich bin eine Schande der Menschheit... Sollten wir nicht langsam mal zurück gehen? Es gibt bestimmt schon Kaffee und Kuchen oder so etwas."

Namjoon bleibt abrupt stehen und geht wieder zurück. Jimin und ich folgen ihm nur stumm.

Warum sagt er so etwas? Eine Schande der Menschheit? Wie kommt er denn darauf?

Als wir am Lokal ankommen sind, hat Namjoon sogar recht gehabt. Der Kuchen wird gerade hingestellt.

Doch anstatt nur Kaffee an den jeweiligen Tischen gibt es auch noch zusätzlich Sekt und Rotwein.

Ist das Eommas und Kwons ernst? Wir haben noch nicht einmal fünf Uhr!

Jimin nimmt sich sofort begeistert den Rotwein und schüttet sich welchen ein.

Namjoon sieht den Alkohol nur abwertend an und nimmt den Kaffee.

Ich möchte einerseits auch ein Glas Sekt, aber andererseits auch nicht. Später wird bestimmt ja auch noch mal getrunken.

Kurzerhand entscheide ich mich auch für Kaffee.

-

Inzwischen ist es schon viertel vor zwölf. Alle kleinen Kinder sind schon längst weg und ein oder zwei Familien und Sunmi auch.

Ich wünsche mir ich könnte auch gehen, weil so gut wie alle hier sind besoffen.

Der einzige komplett nüchterne ist wahrscheinlich Namjoon. Ich habe höchstens zwei oder drei Sekt mitgetrunken, aber Jimin ist wirklich betrunken.

Er hat zwar noch keinen Sprachfehler, aber seine Handlungen sind ein wenig ähm... fragwürdig manchmal.

Gerade trinkt er sein gefühlt 50stes Glas Bier aus, während Namjoon murmelt: "Ich hasse Alkohol."

Das hat er tatsächlich in den letzten paar Stunden oft gesagt.

"Jinnie?", fragt mich Jimin mit quängelnder Stimme. "Ich will zu Yoongi!"

Jimin klammert sich an meinen Arm. "Ich will kuscheln, aber nicht mit dir, sonst wird Yoongi sauer und das mag ich nicht!", quängelt er weiter.

"Ist gut! Ich ruf ihn ja schon an.", sage ich genervt und hole mein Handy raus. Die letzte halbe Stunde hat er mich damit genervt.

"Was?!", ertönt die genervte und verschlafene Stimme von Yoongi.

"Hey, Yoongi." "Spar dir den Smalltalk. Was ist los?" Der ist ja echt mies gelaunt.

"Ja, also Jimin hat ein bisschen getrunken und fragt seit einer halben Stunde nach dir, um zu kuscheln und mein armer Arm wird von ihm gerade zerquetscht.", erkläre ich.

Yoongi seufzt. "Schick mir die Adresse ich komme. Tut mir leid, Jimin wird immer ein wenig anhänglich, wenn er betrunken ist."

"Ein wenig ist untertrieben, aber danke.", sage ich erleichtert und lege auf. Ich schreibe ihm noch kurz die Adresse und wende mich dann an Jimin.

"Yoongi kommt gleich, okay? Bis dahin kannst du ja mich schon einmal los lassen, oder?" Ich rede mit ihm, wie wenn ich mit einem Kleinkind sprechen würde.

"Au ja!", schreit Jimin, holt seine Jacke und wartet vor der Gaststätte auf Yoongi.

Ich und Namjoon gehen ihm gemächlich hinterher.

Nach zirka einer viertel Stunde fährt ein Auto vor und hält an. Yoongi steigt aus und kommt auf uns zu. Seine Müdigkeit kann man ihm deutlich ansehen.

Jimin rennt sofort auf ihn zu und presst seine Lippen auf Yoongis, als ob sie sich ein halbes Jahr nicht gesehen hätten.

Kurz drauf löst Yoongi sich aber von Jimin. "Du schmeckst nach Alkohol.", kommentiert er und bringt Jimin zur Autotür.

Brav setzt sich Jimin rein. Gerade will ich mich noch einmal bei Yoongi bedanken, da fährt Jimin das Autofenster rauf und runter.

"Schaut mal! Das ist voll cool. Wie geht das?" Wir alle beachten ihn einfach nicht weiter.

"Danke, Yoongi. Ich würde ihn wohl an deiner Stelle nicht bei seinen Eltern abladen. Kannst du ihn vielleicht bei dir die Nacht über behalten?", frage ich.

Yoongi lacht. "Das hatte ich eh vor. Bis Montag." "Bis Montag." Wir umarmen uns zum Abschied und Jimin zieht dabei eine beleidigte Schnute.

Yoongi steigt lachend ein, doch bevor er los fährt, lehnt sich Jimin zu mir aus dem Auto.

"Hör auf dich an meinen Yoongo Boongo ran zu machen! Der ist MEINER!" Und um mir das noch einmal zu demonstrieren krallt Jimin sich Yoongi und verwickelt ihn in einen Leidenschaftlichen Kuss.

Yoongi löst sich danach lachend von Jimin und winkt mir noch einmal zu, bevor er losfährt. Jetzt stehen nur noch Namjoon und ich hier draußen.

Eine peinliche Stille tritt aus. "Wollen wir uns hinten in den Garten setzten? Da gibt es eine schöne Bank.", schlage ich vor.

Namjoon nickt und geht schon einmal los. Wir setzen uns neben einander auf die Bank und schauen in den Himmel.

Die vielen Sterne und der einviertel Mond leuchten unfassbar schön!

"Du hast eben die ganze Zeit vor dich hingemurmelt, dass du Alkohol hassen würdest. Hat das einen bestimmen Grund?", frage ich schließlich nach.

Namjoon schaut runter auf seine Schuhspitzen. "Das ist persönlich.", antwortet er mir nur.

Wenn er meint. Warum redet er eigentlich nicht über alles, was mit ihm zu tun hat? Hilft reden nicht normalerweise?

Ein böses Lachen holt uns aus unseren Gedanken ins hier und jetzt zurück.

Jackson kommt auf uns zu mit einem fiesen grinsen. "Was willst du?", frage ich finster.

Namjoon schaut nur auf die Erde mit einem Blick, der Scham, Trauer und Schmerz wiederspiegelt.

"Wo ist Julia?", frage ich zusätzlich, weil Jackson auf meine erste Frage hin nur dumm gegrinst hat.

"Sie schläft auf dem Sofa hinten im Aufenthaltsraum. Endlich ist sie eingeschlafen. Deine Cousine hat echt ein hohes Alkohol Limit. Ich habe lange gebraucht, um sie so unauffällig wie es geht abzufüllen, damit sie einschläft. Sie wird morgen echt verkatert sein."

Ich balle meine Hände zu Fäusten. Wie kann er nur? Meine Cousine hat mit alle dem eigentlich nichts zu tun!

"Na na na. Nicht aufregen Seokjin. Vielleicht wird es ihr morgen Abend ja schon besser gehen." Jackson lacht wieder sein ekelhaftes lachen.

"Und wenn du willst, kannst du dich ja zu ihr auf das Sofa legen. Auf dich habe ich es nicht abgesehen, aber Namjoon muss schön hier bleiben."

Jackson macht ein Schritt auf unsere Bank zu und ich springe wütend auf.

"Nein, geh ruhig.", ertönt die Stimme von Namjoon. Ich ignoriere sie gekonnt.

"Du wirst auf der Hochzeit meiner Eomma nichts bescheuerten tun.", knurre ich so bedrohlich, wie möglich.

Jackson lacht nur und schubst mich unsanft zur Seite. Er packt Namjoon am Kragen und zieht ihn auf seine Füße.

Ich kann die Angst und den Schmerz in Namjoons Augen deutlich erkennen.

Mein Blick schnellt kurz nach drinnen und dann wieder zu Namjoon.

Er nickt mir zu, um mir zu sagen, dass es okay ist, wenn ich rein gehe.

-♡-

Hallöleee~

Fragen?

Ideen?

Wünsche?

Tschüsseliii🙈💕

The unloved boy | NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt