Kapitel 83

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Plötzlich klingelt es.

Namjoon

Verwundert schauen alle auf. Eine Sekunde lang passiert nichts.

"Ich gehe schon.", erklärt Jin sich bereit und steht auf, um die Tür zu öffnen. Wir andern essen währenddessen weiter.

Man hört, wie Jin die Tür öffnet. "Jungkook? Was machst du denn hier?", fragt Jin.

"Wir waren verabredet. Schon vergessen?", lacht offenbar Jungkook.

Man kann hören, wie Jin sich mit der flachen Hand gegen die Stirn klatscht, gefolgt von einem: "Stimmt!"

"Komm doch in die Küche, Kookie. Wir frühstücken gerade." "Klar."

Schon hört man Schritte und die beiden Jungen kommen rein. Jungkook mit einem verwirrten Blick.

"Habe ich irgendwas verpasst? Warum sitzt Jackson ganz friedlich bei Namjoon? Ich hätte eher erwartet, dass  Jackson ihn fertig macht.", sagt Jungkook an Jin gewandt.

"Hört auf alle so über Jackie zu reden! Er ist nicht so, wie ihr alle denkt! Er könnte niemals einer Fliege was zu Leide tun! Also warum sollte er Namjoon weh tun?", regt sich Julia auf.

"Ähm, ja. Was immer du sagst. Ist ja auch nicht so wichtig.", meint Jungkook. "Also können wir los?", fragt er wieder an Jin gerichtet.

"Klar, ähm... und Namjoon." "Der geht dann nach Hause.", sagt Jungkook so selbstverständlich, als ob ich nicht im Raum wäre.

Jin zögert, doch dann stimmt er Jungkook zu. "Macht es dir was aus?", fragt er mich nur aus reiner Höflichkeit.

Ich winke mit einem Fake-Lächeln ab. "Ach, kein Problem. Ich muss eh zur Arbeit."

Dann stehe ich auf und raus aus dem Haus.

Gelogen ist das nicht einmal. Ich habe jetzt insgesamt dreieinhalb  verschiedene Jobs.

An allen Werktagen nach der Schule das Café, jeden Samstag- und Sonntagmorgen Zeitungaustragen (nur Heute morgen war ich nicht da) und ich arbeite jeden Samstag nach dem Zeitungaustragen den ganzen Tag als Laufbursche in einem Hotel.

Und ab und zu helfe ich Leuten im Haushalt aus. Wie zum Beispiel Heute.

Ich bin gerade auf dem Weg zu einer älteren Dame. Ich soll ihren Hund gegen Vormittag ausführen.

Ihr Haus ist zum Glück nicht weit von hier entfernt, sodass ich nicht weit gehen muss.

Als ich klingele hört man schon den Goldenen Retriever bellen hören. Bevor die Tür aufgemacht wird hört man noch ein: "Aus, Chaster."

"Ach, hallo ähm... Namjoon, richtig?" "Ja, Mrs Wang." Ich verbeuge mich lächelnd zur Begrüßung.

"Okay, hier ist die Leine." Sie drückt mir diese und Hundekotbeutel in die Hand.

"Mein kleiner Chaster darf weder etwas von der Straße essen, noch an Hunden schnuppern und schon gar nicht darf er dreckig werden.", erklärt Mrs Wang mir.

"Ich erwarte euch in frühestens einer halben Stunde und spätestens einer Stunde. Auf Wiedersehen." Und schon wird die Tür zu gemacht.

Verblüfft gehe ich mit Chaster die Straße entlang. So etwas nennt man wohl sehr Kontaktfreudig.

Stumm laufen wir immer weiter die Straße zum Park entlang. Kaum sind wir dort verrichtet Chaster auch schon sein Geschäft. Ew, genau wegen so etwas  will ich keinen Hund haben.

Im Park lasse ich den Hund auf einer Hundewiese freien Lauf und setzte mich auf eine Bank daneben.

Seufzend hole ein paar Karteikarten heraus und fange ein bisschen an zu lernen. Durch die vielen Jobs leiden meine Schulischen Leistungen ein wenig darunter, weil ich weniger Zeit zum lernen habe.

Klar, ich habe zwar immer noch oft 100% in Klausuren, aber eben immer mehr eher im 90%tigen Bereich.

Und das ist sehr schlecht, weil ich später Medizin studieren möchte und dafür einen hohen NC brauche. Es dafür wohl ein paar Schlaflose Nächte drauf gehen.

Nach einer halben Stunde packe ich die Karteikarten wieder weg und hole Chaster von der Wiese.

Zurück bei Mrs Wang bellt Chaster aufgeregt seiner Besitzerin entgegen, während sie ihn abschmust.

Nach einer peinlichen Ewigkeit richtet sie sich wieder auf und schaut mich mit einem Pokerface an.  "Danke, für das Aufpassen."

Wahrscheinlich denkt Mrs Wang, dass ich geschlagene 45 Minuten mit ihrem Hund Gassi gegangen bin und keine Minute aus meinen Augen gelassen habe. Na klar, als ob.

"Kein Problem, Mrs Wang.", bleibe ich trotzdem höflich. Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß.

"Hier." Sie drückt mir 4000 Won in die Hand (Etwa drei Euro). "Auf Wiedersehen."

"Auf Wieder-" Den Rest kann ich mir sparen, da  sie die Tür zugeschlagen hat.

Sofort verschwindet auch mein Fakelächeln und ich betrachte die 4000 Won in meiner Hand. Für eine Stunde arbeiten diese Summe. Ist das Fair?

Seufzend stecke ich das Geld ein und mache mich auf den Heimweg.

Wann werde ich wohl das Geld für eine eigene Wohnung zusammen haben? Bestimmt dauert das noch über drei Jahre.

Zu Hause angekommen schließe ich die Haustüre auf. Sofort kommt ein ekeliger stickiger Geruch in meine Nase.

Angewidert öffne ich auf dem Weg in mein Zimmer alle Fenster an denen ich vorbei komme. Es soll hier ja schließlich keiner ersticken.

Als  mein Zimmer in Sichtweite kommt trifft mich der Schlag. Meine! Zimmertür! Steht! Offen!

Schnell renne ich in mein Zimmer und hier ist es genauso stickig, wie im Flur. Doch das ist bei weitem nicht das schlimmste!

In meinem Bett liegt ein mir Wildfremder mit meiner Eomma!

Zum Glück haben beide Unterwäsche an, falls man sowas Glück nennen kann. Außerdem schlafen beide.

"Hallo?! Geht's noch?!", schreie ich so laut ich kann. Offenbar hat das keine Wirkung.

Ich schnappe mir einen meiner Schuhe und schmeiße ihn auf den Kerl. Dieser wacht sofort auf, da ich ihn am Kopf getroffen habe.

"Scheiße.", flucht er leise. Er richtet sich auf, reibt sich die Stelle, wo ich ihn getroffen habe und öffnet die Augen.

Völlig verwirrt schaut er sich erst einmal in meinem Zimmer um und sieht dann meine Eomma. Erschrocken weitet er seine Augen.

"Mist! Wie soll ich das nur Mella erklären?" So verzweifelt habe ich lange niemanden mehr gesehen.

Erst jetzt guckt er in die Ecke, in der ich mich befinde und sein verzweifelter Gesichtsausdruck ändert sich schlagartig in ein geschocktes.

"Oh mein Gott. Oh, mist! das... das mit deiner Eomma... also... das ist mir jetzt unangenehm.... und... äh...", während er vor sich hin stammelt sammelt er seine Klamotten vom Boden ein und zieht sich an.

"Kann ich... kann ich das irgendwie wieder gut machen?", fragt er mich völlig mit den Nerven am Ende.

"Verschwinden Sie.", hauche ich. "Verschwinden Sie einfach von hier für immer, aber tragen Sie vorher bitte noch meine Eomma ins Wohnzimmer. Ich will sie so nicht in meinem Zimmer haben."

Der Mann lächelt schwach. "Es tut mir so unglaublich leid.", entschuldigt er sich noch einmal bei mir, ehe er mit Eomma aus meinem Zimmer raus ist.

-♡-

Hallöleee~

Fragen?

Ideen?

Wünsche?

Tschüsseliii🙈💕

The unloved boy | NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt