ᴄɪɴᴄᴏ

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PoV. Jisung

„Jisung Hyung! Komm her!" rief der jüngere und wahrscheinlich verlangte er wieder etwas von mir.
Genervt stand ich auf und ging auf ihn zu. Ich stellte mich vor den größeren und verschränkte meine Arme. Eine Augenbraue von mir hob ich hoch und fragte etwas entgeistert: „Was gibt es?"
Sofort sagte er mir, was Sache ich, indem er sich dabei beschwerte: „Du bist entweder in unserem Schlafzimmer und kommst nur raus, um zu rauchen oder aufs Klo zu gehen. Essen tust du auch kaum noch. Du brauchst definitiv mehr Bewegung und frische Luft. Da reicht der Balkon nicht."
Er selber verschränkte die Arme und sah mich enttäuscht an.
Ich verdrehte meine Augen und fragte ihn ganz in einem etwas normalerem Ton: „Und was soll ich draußen bitte machen?"

Sofort geht er zur Küche und kommt mit einem Zettel und Geld wieder. Was hatte er wieder vor?
„Ich gebe dir 65.000 Won. Du sollst für uns Sachen einkaufen, die auf der Liste stehen! Wenn Geld übrig bleibt, dann gebe es nicht für Bullshit aus!" Er klang schon so wie meine Eltern. Sie wollten jede Kleinigkeit erledigt bekommen. Aus diesem Grund bin ich zu Hyunjin gezogen. Ich hatte keine Lust mehr auf meine Eltern und mein großer Bruder ist selbst schon lange ausgezogen.

Ich nickte nur und schaute mir den Einkaufszettel an. Ich schätzte den Wert auf 45.000 Won, also musste etwas übrig bleiben.
„Wann du wiederkommst, spielt keine Rolle. Hauptsache du gehst etwas an die frische Luft Hyung." wollte er klarstellen und umarmte mich dann sanft. Er näherte sich meinem Ohr und flüsterte mir zu: „Wir machen uns richtig sorgen um dich, Jisungieee! Wir wollen das beste für dich!"
Als er sich von der Umarmung löste, lächelte er mich sanft an und strich mit seiner Hand kurz über meine Wange.
Wenn ihr das Beste für mich haben wollt, dann holt mir Minho zurück. Kein Mensch verdiente das Leben mehr als Minho.

„Dann mache ich mich auf dem Weg." kündigte ich an und umarmte den Jüngeren nochmal, bevor ich das Gebäude verließ und sofort nach einer Kippe griff. Keine Ahnung.. wenn ich rauchte, dann konnte ich für einen Augenblick alles vergessen, was mich runterzog. Dasselbe war es mit dem Trinken. Ich konnte vergessen, dass ich die wichtigste Sache in meinem ganzen Leben verloren habe.

Aber mit meinen 21 Jahren konnte es doch egal sein, was ich mit meinem Leben mache. Leben und Leben lassen, egal wie sehr das Leben schmerzt.

ᴀs ɪғ ʜᴇ'ᴅ ᴀᴡᴏᴋᴇɴ ᵐᶤᶰˢᵘᶰᵍ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt