sᴇsᴇɴᴛᴀ ʏ ᴄᴜᴀᴛʀᴏ

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PoV. Jisung

„Ich weiß nicht, ob ich es schon bereits erwähnte habe, aber ich wohne bei Hyunjin, der schon eine eigene Wohnung hat. Momentan studiert er Mathe, damit er irgendwann Architekt werden kann." erzählte ich ihm, als wir beide von der Bahn ausgestiegen sind. Nun waren wir wieder zurück, in unserem Viertel. Dongnae-Gu. Jahrelang verbrachte ich hier und langsam wurde es auch langweilig. Deswegen wollte ich mal in eine andere Stadt ziehen. Minho gab mir schon eine 𝐈𝐧𝐬𝐩𝐢𝐫𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧.

„Und was machst du Beruflich, Jisung?" wollte er wissen und ich kratzte mir dabei am Hinterkopf. Ich sagte ihm ganz einfach:
„Ich hatte keine Lust zu studieren und wollte sofort mit Arbeiten anfangen. Ich mache grade ein.. keine Ahnung.. wie es grade auf Koreanisch heißt.. aber auf Englisch heisst es gap year. Ich bin sozusagen für ein Jahr in einer Kindereinrichtung, was ich mehr oder weniger bereue. Also der Beruf an sich ist nicht schlecht, aber die Kinder dort sind grauenhaft." Minho lachte mich am Ende etwas aus, was mehr oder weniger gerechtfertigt war, denn ich hätte wirklich etwas mehr über mein Praktikum nachdenken sollen.

„Naja.. es dauert nicht mehr lange, bis das Jahr vorbei ist. Ich habe mich schon für eine Ausbildung beworben. Die in Seoul ist. Wir haben vorgehabt, nach Seoul zu ziehen. Bis zum Ende des Jahres. Dann können wir uns wieder öfters sehen. Cool oder?" erklärte ich ihm und bremste ihn kurz, damit ich ihm besser in die Augen schauen kann.

Sofort nickte der Ältere und fragte mich: „Und was ist mit Innie? Er müsste jetzt die Schule abgeschlossen haben, oder?"
„Ja hat er. Er wartet noch darauf, dass er bei seiner Uni angenommen wird. Wenn er in keiner Uni in Seoul angenommen wird, dann wären wir dezent am Arsch. Es gibt organisatorisches zu erledigen. Hyunjin zum Beispiel.. er will die Uni wechseln. Naja.. er muss.. es ist grade viel zu tun." stellte ich fest und seufzte leise. Erst, als ich mich auf Busans Boden befand, fielen wir die ganzen Probleme ein, die wir hier hatten. Es könnte auch sein, dass nichts nach Plan laufen wird und wir in Busan bleiben mussten.

Er merkte, wie angespannt ich dadurch war und griff nach meinen beiden Händen, um diese mehrmals zu drücken, als wäre das mein Herzschlag, wenn ich ihn sogar nur ganz anschaue. Dieser Junge wusste einfach, wie man mich am besten beruhigen konnte. Langsam wagte ich es, zu ihm nach oben zu schauen, denn ich sollte ernsthaft daran arbeiten, nicht immer verlegen zur Seite zu schauen. Ich sollte keine Angst haben, meine Gefühle zu zeigen. Minho will mir nichts Böses. Hoffentlich.

„Lass uns weitergeben." Schluss ich vor und ich ließ eine Hand los, um direkt nach meinem Koffer zu greifen. Er tat dasselbe und wir bewegten uns immer weiter und waren irgendwann vor Hyunjins Haus. Da ich selber ein Bewohner von Hyunjin war, hatte ich die Schlüssel für seine Haus- und Wohnungstür. So schloss ich erstmals unten auf und gemeinsam gingen wir nach oben.

„Bist du aufgeregt?" fragte ich, obwohl ich es lieber nicht nicht fragen sollte, da ich nicht wusste, wie Hyunjin darauf reagieren würde, dass Minho anscheinend doch lebte. Nach seinem Tod hat er nur noch schlecht über ihn geredet. Darüber wollte ich einfach nicht denken, weil wir uns einmal deswegen fast krankenhausreif geprügelt hätten. Wir waren nicht die normalsten.

ᴀs ɪғ ʜᴇ'ᴅ ᴀᴡᴏᴋᴇɴ ᵐᶤᶰˢᵘᶰᵍ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt