Ensar
Gegenwart
„Du hast dich verändert. Hab dich gar nicht wieder erkannt", lachte Berkan und wuschelte durch meine Haare. Er war vier Jahre älter als ich und somit hatte ich auch einen großen Respekt gegenüber ihm.
„Du wurdest entlassen", stellte ich erfreut fest. „Seit ein paar Wochen schon", winkte er ab.
„Babyboy, wer ist das?", ertönte Dardans Stimme hinter mir. Stimmt, er war ja auch hier...Berkan riss seine Augen auf und sah zwischen uns beiden hin und her. „Du bist schwul?!", kam es laut von ihm, weswegen Enes anfing zu lachen.
„Ja", antwortete Dardan und kuschelte sich an mein Oberarm.Ich stoß Dardan zu Seite und schüttelte hastig meinen Kopf: „NEIN! Nein! Er ist... Das ist Dardan... Er ist nur ein Kumpel, nicht das was du denkst! Und das ist Enes, auch ein Kumpel. Jungs, das ist Berkan. Vartolu Berkan", stellte ich die drei aneinander vor.
Dardan zog scharf die Luft ein: „Hast du mich gerade gekumpelzoned?"
Daraufhin bekam er von Enes einen Nackenklatscher und verstummte.
Irgendwann, wirklich irgendwann werde ich ihn noch umbringen.Berkan wirkte leicht verstört und skeptisch, jedoch sagte nichts mehr dazu.
Ich öffnete gerade meinen Mund, um etwas zu sagen, bis ein Mann auf uns zu gerannt kam: „Boss, er ist fast da!"Berkans Augen wurden augenblicklich dunkler und sein Kiefer spannte sich an. Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Diesen Blick kannte ich doch irgendwoher... Als ich ihn das letzte mal gesehen hatte, hatte er genau den gleichen Blick aufgesetzt.
Das letzte mal...
Als Erkan gestorben ist und die Schuld auf ihn geschoben wurde, wobei Emir der eigentliche Mörder war. Emir.
Er hatte Emir genauso angesehen als er Rache geschworen hatte.„Man sieht sich Jungs", verabschiedete er sich und ging fort, während ich ihm verwirrt hinterher starrte.
„Boss, er ist fast da!", wiederholte sich dieser Satz in meinem Kopf. Nachdenken Ensar, nachdenken.Er wurde nach Jahren endlich entlassen und ist hier in Frankfurt. Alles in meinem Kopf fing an langsam einen Sinn zu ergeben, bis ich auf einen logischen Entschluss kam. Er wollte sich mit Emir treffen. Er wollte Rache.
„Bitte Dardan, halt die Fresse", nahm ich Enes Stimme wieder wahr. „Nein! Er hat mich gekumpelzoned! Stell dir mal vor, Nazli würde dich "Bruder" nennen", meckerte Dardan immer noch herum.
Ich ignorierte beide und lief Richtung Ausgang um Berkan noch rechtzeitig aufzuhalten. „Ensar!", riefen Enes und Dardan mir hinterher.
Gott sei Dank war er noch nicht weg, sodass ich mein Tempo erhöhte und ihn überholte.
Ich blieb vor ihm stehen, sodass er automatisch auch stoppte.
„Ensar? Alles gut?", fragte er, während ich außer Atem dastand.„Du...Du triffst dich mit ihm, mit Emir stimmt's?", richtete ich mich auf und sah in seine überraschten Augen.
„Woher-", ich unterbrach ihn, bevor er seinen Satz zu Ende sprechen konnte. „Ich bin ein Fuchs. Ich weiß alles", zuckte ich mit meinen Schultern und blickte zu Dardan und Enes, die mich verwirrt musterten.„Nicht nur du möchtest Rache, ich möchte es auch", spannte ich mich allein an dem Gedanken automatisch an.
Er hatte...sie umgebracht.
Er müsste dafür bezahlen.„Was für Rache?", fragte Enes, doch mein Blick lag stets auf Berkan, der über meine Worte grübelte.
„Wie kann ich dir vertrauen? Schließlich warst du damals mit Emir befreundet", zweifelte er an meiner Loyalität. ,„Du warst mit Emir befreundet?!", kam es erschrocken von Dardan, den ich ebenfalls ausblendete.
„Er hat nicht nur Erkan umgebracht, sondern auch... auch meine Frau. Wenn hier einer seinen Tod möchte, dann bin ich es", versuchte ich das komische Piepen in meinem Kopf zu unterdrücken.Berkan öffnete überrascht seinen Mund, doch schloss es dann wieder als er meine Worte wahrnahm.
„Das wusste ich nicht. Es tut mir Leid. Ich habe jetzt etwas wichtiges zu tun, aber... kommt doch später vorbei. Hier steht meine Nummer drauf, ruf mich die nächsten Tage einfach an... Versprochen, er wird für alle seine Fehler büßen", drückte er mir eine Visitenkarte in die Hand.Er nickte uns allen einmal zum Abschied zu, bevor er auf ein Jeep zuging.
„Was meinte er? Was für Emir?", wurde ich schon mit Fragen bombardiert. „Ich erzähle es euch...Kommt, lass uns nach Hause", sah ich ein letztes mal zu Berkan, der gerade in sein Auto stieg.Würde er sich jetzt mit Emir treffen? Vielleicht sollte ich einfach geduldig sein und ihn die nächsten Tage anrufen. Berkan hatte schon immer einen stabilen Rücken gehabt und das würde uns auch ermöglichen Emir komplett zu zerstören.
„Ist dieser Bastard in Frankfurt?", zischte Dardan auf, dessen kindische Seite wie verschwunden war.
„Anscheinend schon", zuckte ich mit den Schultern.
„Krass, dass er sich hierher traut", las Enes meine Gedanken, während wir uns auf den Weg nach Hause machten.Wir hatten alle Lebensmittel, die wir geholt hatten im Supermarkt stehengelassen, doch dies war gerade nicht besonders wichtig. Emir Sayer hatte seinen Todesvertrag unterschrieben.
Sooo nach genau drei Monaten habe ich jetzt ein neues Kapitel veröffentlicht 🤧
Keine Sorge, ab jetzt geht es hier regelmäßig weiter.
Ich werde sogar versuchen diese Story spätestens im April zu beenden. Der Grund für meine Abwesenheit war, dass ich mich mehr mit der Story »Alles ist Para« beschäftigt habe, die jetzt zu Ende ist.Die meisten von euch haben bestimmt schon vieles vergessen, deswegen würde ich euch raten die letzten Kapitel erneut zu lesen, um eure Erinnerungen aufzufrischen.
Weil so lange nichts kam, bekommt ihr heute sogar noch ein Kapitel 🤝
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Sein Herz - FF
FanfictionFortsetzung von Mein Herz, Dein Herz: Achtung: Die Story kann nur gelesen werden, wenn die ersten zwei Teile gelesen wurden. Ansonsten wird man es nicht verstehen. Stelle aus dem Buch: „D-Du lebst?", hörte ich eine unbekannte männliche Stimme hinter...