Ahsen
„Ich muss jetzt zu Ilayda und nach ihr sehen. Ich werde spätestens in einer Stunde wieder zurück sein. Ich werde dich nicht im Zimmer einschließen, da du so oder so nicht fliehen kannst. Versuch es erst gar nicht. Fühl dich wie zu Hause, aber wehe du machst irgendwelche Faxxen. Dann wird es eklig", hielt Berkan mir eine Predigt, während er seine Jacke anzog.
„Schön für dich", antwortete ich kalt und warf mich auf die Couch. Er verdrehte seine Augen und verließ das Haus mit einem lauten Türknall. Paar Sekunden darauf konnte man hören wie die Tür von außen wieder abgeschlossen wurde. Na toll...
Nichtsdestotrotz hatte ich jetzt die Möglichkeit im Haus zu schnüffeln, ohne dass er es bemerken würde. Ich erhob mich von der Couch und ging in die zweite Etage, wo sich die Schlafzimmer und andere komischen Räume befanden. Ich testete gefühlt jede Tür, doch alle waren verschlossen bis auf eine und das war das Zimmer in dem ich schlief. Super...
Ich ging wieder nach unten und durchsuchte die Schränke im Wohnzimmer, die komplett leer standen. Warum stehen hier Schränke, wenn sowieso nichts drinnen ist? Hier muss es doch irgendwas geben, womit ich ihn bestechen kann mich gehen zu lassen. Wieso verschließt er auch alle Türen?!
Ich sah aus dem Fenster nach draußen. Das Haus wurde von dutzenden Männern bewacht. Es war unmöglich von hier zu fliehen.
Es gab nicht mal einen Telefon, womit ich nach Hilfe rufen konnte. Es muss doch einen anderen Weg geben, wie ich unbemerkt davon komme.Grübelnd ging ich im Wohnzimmer hin und her. Was könnte ich machen? Ein brummendes Motor war zu hören, weswegen ich mich sofort wieder ans Fenster stellte um zu gucken, wer gekommen war. Berkan?! Wie schnell ist diese eine Stunde bitte schön umgelaufen?! Ich habe rein gar nichts herausgefunden, was mich von hier raus bringt! Was soll ich jetzt machen?!
Er blieb vor seinen Männern stehen und redete mit ihnen, sodass die Männer nickten und sich langsam vom Gelände entfernten. Er schickte seine Männer weg? Aber warum?
Vielleicht möchte er mich jetzt umbringen und will nicht, dass seine Männer etwas davon mitbekommen?!
Nein oder?!Sofort lief ich in die Küche und öffnete die Schubladen. Hier muss es doch irgendwas geben. Ich zückte ein Messer heraus und betrachtete es, während ich ihn die Haustür öffnen hörte.
Scheiße, er kommt!Ich schloss die Schublade wieder zu und steckte das Messer zwischen meinen Hosengurt. Ich richtete mein Pullover wieder ordentlich, sodass man das Messer nicht sehen konnte.
„Wo bist du?", hörte man schon seine tiefe Stimme nach mir suchen.Ich richtete schnell meine Haare, atmete tief ein und aus, bevor ich mir einen Glas aus dem Schrank schnappte und es mit Wasser füllte. „Ich bin in der Küche", rief ich zurück. Ich darf mir nichts anmerken lassen...
Keine Angst zeigen...Er kam in die Küche und stützte sich am Türrahmen ab, während er mich dabei beobachtete wie ich aus meinem Glas trank. „Was hast du während meiner Abwesenheit so gemacht?", fragte er plötzlich, sodass ich mich verschluckte und anfing zu husten.
Er kam zu mir und klopfte auf mein Rücken. Als ich langsam wieder zu mir kam, stoß ich ihn leicht weg von mir. „Gar nichts", log ich, was einigermaßen der Wahrheit entsprach.
Ich hatte sowieso nichts gefunden.„Lass mich raten, du hast geschnüffelt, aber nichts gefunden", las er wortwörtlich meine Gedanken und machte sich lustig über mich. „Hast du hier Kameras oder so?", sah ich in alle Ecken des Raumes.
„Leider nicht, aber gute Idee. Ich sollte mir vielleicht welche anschaffen", dachte er ernsthaft darüber nach Überwachungskameras zu holen.Ich verdrehte meine Augen und begab mich wieder ins Wohnzimmer. Das Messer zwischen meinem Hosengurt hatte ich natürlich nicht vergessen. Ich konnte es doch unmöglich anwenden. Sollte ich ihn einfach erstechen um von hier zu fliehen oder was?
Ich setzte mich auf die Couch und er tat es mir gleich. „Wie geht es Ilayda?", fragte ich, da ich mir wirklich Sorgen um sie machte. „Gut", antwortete er kurz und knapp. Gut?
Eine unangenehme Stille kehrte ein. Ich konnte nicht aufrecht sitzen, da das Messer zwischen meinem Gurt mich sonst selber verletzen würde.
„Was ist eigentlich mit deinen Eltern? Hast du Geschwister?", fragte er aus dem Nichts, sodass ich hart schlucken musste. Wie kam er auf diese Fragen? Wieso fragte er mich ausgerechnet sowas? Das war ein sehr riskantes Thema, ich konnte nicht so einfach darüber reden.„W-Wieso fragst du mich s-sowas?", konnte ich es nicht verhindern, dass meine Stimme dabei zitterte. „Du meintest, dass Emir der Einzige wäre, der sich um dich gekümmert hat, als du dein Gedächtnis verloren hast", argumentierte er. Oh...
„Das geht dich nichts an!", antwortete ich harsch.
Tief ein- und ausatmen...
„Was hast du bitte schön für Eltern, dass sie dich so einem Bastard überlassen haben?!", provozierte er meine Nerven nur noch mehr. Seitdem ich aus dem Koma erwacht war, hatte ich solche komischen Wutanfälle. Vielleicht hatte ich sie auch früher schon, aber konnte mich nicht dran erinnern.„Sag nie wieder sowas! Es geht dich rein gar nichts an, was mit meinen Eltern ist, wo sie sind und was sie machen! Wer bist du überhaupt, dass du sowas fragst?!", stand ich auf während er mich dabei beobachtete. Allein wenn ich dran dachte, dass alle meine Familiengehörigen schon gestorben waren, stiegen mir die Tränen, die ich sofort weg blinzelte.
Berkan erhob sich ebenfalls von seinem Platz und stellte sich dicht vor mich. Im Gegensatz zu mir war er jedoch ruhig. „Ach erinnerst du dich etwa auch nicht mehr an deine Eltern? Warum wirst du gleich so wütend?", ein Lächeln umschlich seine Lippen, während er mich belustigt anstarrte.
Machte er sich ernsthaft lustig darüber, dass ich meine Erinnerungen verloren hatte? Er konnte doch nicht über sowas lachen! Meine Eltern sowie mein Bruder waren verdammt nochmal tot und er lacht hier schamlos darüber?
Eine kleine Auseinandersetzung zwischen Ahsen und Berkan...
Wie wird es enden?
Habt ihr Bock drauf, dass etwas Blut fließt? Natürlich habt ihr Bock drauf, warum frage ich überhaupt? Drama ist das Beste, was es überhaupt gibt 🤧
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Sein Herz - FF
FanfictionFortsetzung von Mein Herz, Dein Herz: Achtung: Die Story kann nur gelesen werden, wenn die ersten zwei Teile gelesen wurden. Ansonsten wird man es nicht verstehen. Stelle aus dem Buch: „D-Du lebst?", hörte ich eine unbekannte männliche Stimme hinter...