Emine
Es war so still, dass man eine Nadel fallen hören würde. Niemand traute sich etwas zu sagen. Jeder wartete darauf, dass Dardan wie immer mit seiner aufgedrehten Art Stimmung verschaffte, doch er stocherte stumm in seinem Essen herum.
Niemand von uns hatte erwartet, dass Dardan wirklich erscheinen würde. Er hatte sich seit...ihrem Tod verändert. Er war nicht mehr der Kindische, der jeden auf die Palme brachte. Er war erwachsener geworden.
Trotzdem hatten wir seine aufgedrehte Art vermisst. Er war einzigartig.„Könnt ihr mir das Salz rüber reichen?", unterbrach Nima diese unangenehme Stille. Dardan sah kurz auf, bevor er wieder sein Kopf senkte. Er hatte immer noch Depressionen, aber uns ging es nicht besser. Ahsen war meine Kindergarten Freundin. Ich habe sie mit 3 kennengelernt und seitdem waren wie unzertrennlich.
Es fühlte sich so an, als wäre meine Zwillingsschwester gestorben. Ich fühlte mich nicht gerade besser als Dardan, dennoch versuchte ich es mir nicht anmerken zu lassen.„Wisst ihr wo Ensar ist?", fragte nun Cem, weswegen alle zu Nazli blickten, die gerade aus ihrem Glas Wasser trank. „I-Ich weiß es nicht...E-Er meldet sich nicht u-und geht nicht an meine Anrufe d-dran", stotterte sie. Es war verständlich, dass es sie ebenfalls mitnahm von ihrem Bruder ignoriert zu werden.
„Ich weiß wo er ist", kam es leise von Dardan, weswegen alle zu ihm sahen. Woher wusste er das?
„Du weißt wo er ist? Wo ist er?!", fragte Enes direkt aufgeregt.
„Er ist...bei ihr zu hause. Wo soll er sonst sein?", zuckte Dardan mit seinen Schultern und trank seine Kuhmilch.„Logisch", meinte nun auch mein Mann. „Steht auf, wir gehen unseren Bruder zurück holen", stand Ghassan auf, während wir ihn alle fragend ansahen. Jetzt?
Es war 23 Uhr.„Wollen wir nicht lieber morgen gehen?", fragte Azra.
„Nein umso früher, desto besser", leistete Cem Ghassan Gesellschaft. Ich stand ebenfalls auf. Wir müssen wissen, was er tut. Ihm geht es bestimmt nicht so gut.Alle standen nacheinander auf und wir beschlossen nicht alle zusammen zu gehen.
Azra ging mit Mira zusammen nach Hause, da Mira schon eingeschlafen war. Hilal hatte leichte Wehen, weswegen sie ebenfalls nach Hause wollte. Hussein bot ihr an Gesellschaft zu leisten, doch sie meinte es würde schon gehen. Somit stiegen wir restlichen in unsere Autos und fuhren los. Dardan fuhr mit Enes und Nazli mit.„Denkst du er ist wirklich da?", fragte ich Albion als wir im Wagen saßen. „Bestimmt Zemër, wo soll er sonst hingehen?", stellte er mir eine Gegenfrage und ich zuckte mit meinen Schultern.
Ich hatte keine Ahnung.Vor seiner beziehungsweise ihrer Einfahrt parkten wir und stiegen die Treppen hoch zu ihrer Wohnung, da die Haustür unten offen stand. Wir standen vor der Wohnung, wo alles angefangen hatte. Hier hatten wir die meisten Sachen zusammen erlebt. Hier hatten wir die Jungs noch näher kennengelernt. Hier hatte unsere Geschichte angefangen.
Cem der ganz vorne stand, klingelte an der Tür. Keiner öffnete es. „Hier ist er nicht", murmelte schon Asmin vor sich hin, bis die Tür von Ensar höchstpersönlich aufgemacht wurde. Wir alle musterten ihn schockiert, da wir ihn nach so langer Zeit das erste mal wieder sahen.
Er hatte eine Jogginghose und einen einfach T-Shirt an.
Was uns aber besonders auffiel, war das Blut an seiner Lippe und das blaue Auge. Hat er sich etwa mit jemandem geschlagen?
Er sah uns kurz alle an, bis er die Tür wieder zuknallen wollte, doch Cem stellte sein Fuß dazwischen und drückte die Tür wieder auf, sodass wir alle reinstürmten.
Alles sah gleich aus...
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Sein Herz - FF
FanfictionFortsetzung von Mein Herz, Dein Herz: Achtung: Die Story kann nur gelesen werden, wenn die ersten zwei Teile gelesen wurden. Ansonsten wird man es nicht verstehen. Stelle aus dem Buch: „D-Du lebst?", hörte ich eine unbekannte männliche Stimme hinter...