Ahsen
Mein Körper zitterte wie verrückt und mein Herz schlug viel zu schnell gegen meine Brust. Innerlich betete ich, dass der Typ, der hier reingekommen war einfach so verschwinden würde, aber ich wusste ganz genau, dass sowas so gut wie unmöglich war.
Nach ungefähr einer Minute Stille, die sich wie mehrere Stunden angefühlt hatte, öffnete ich meine Augen um direkt in Berkans Gesicht zu blicken.
„BOOH!", grinste er verschmitzt, während ich aufschrie, doch er seine Hand schnell auf meinen Mund presste, sodass ich verstummte. Ich stoß ihn sofort von mir und krabbelte wieder raus, bevor ich mich aufstellte.
„Erschreck mich nie wieder... Nie wieder!", hob ich warnend meinen Zeigefinger.
„Habe ich dir nicht gesagt, du sollst im Zimmer bleiben. Was suchst du hier Kleines?", lag er seinen Kopf schief und funkelte mich wütend an. „Ich muss zu Ilayda", murmelte ich eingeschüchtert.„Du musst jetzt was anderes tun. Hör mir jetzt ganz genau zu. Emirs Männer haben das Haus überfallen, er will euch beide hier rausholen", fing er an zu erzählen, doch ich unterbrach ihn. „Was?!"
Mich schockierte die Tatsache, dass Emir Männer beauftragt hatte in Berkans Haus zu stürmen, wobei viele Menschen ums Leben kamen.Ich hatte schon lange aufgehört an das Gute in Emir zu glauben. Allein wenn ich dran zurück dachte, dass er mir Tabletten verabreicht hatte, die meine Erinnerungen auslöschen sollten, bekam ich einen noch größeren Hass auf ihn. Wieso tat er mir sowas an?
„Unterbrich mich nie wieder! Ich werde dich zum Hintereingang führen. Du musst wegrennen, so schnell du kannst. Er-", ich unterbrach ihn ungewollt erneut.
„Du lässt mich gehen? Einfach so?", meine Augenbraue hatte ich in die Höhe gezogen.
Hier war doch etwas faul...„Habe ich dir nicht gesagt, du sollst mich nicht unterbrechen! Außerdem lasse ich dich nicht gehen. Emir sucht dich in diesem Haus, er würde niemals darauf kommen, dass ich dich gehen gelassen habe. Ehrlich gesagt ist mir gerade alles lieber als dass du wieder bei ihm bist. Wenn sich die Lage hier etwas beruhigt, werde ich dich schon finden. Frankfurt ist nicht so groß wie du denkst, mir entkommst du nicht, aber ihm... du musst ihm entkommen", erzählte er zu Ende.
Er wollte mich für einen kurzen Zeitraum gehen lassen, nur damit Emir mich nicht in die Finger bekam? Er war überzeugt davon, dass er mich danach wieder finden würde, doch was wenn ich es schaffen würde ihm zu entkommen? Dann bin ich doch endlich frei oder nicht?
Ich nickte mit meinem Kopf, um ihm zuzustimmen. „Was ist mit Ilayda?", fiel es mir wieder auf.
„Sie bleibt hier. Mach dir um sie keine Sorgen. Sie ist hier sicherer als du es bist", machte er mir deutlich und zog mich an meinem Arm aus dem Zimmer.„Ilayda soll mit mir kommen", ließ ich nicht locker. „Denkst du ehrlich, dass sie freiwillig mit dir geht, wenn sie erfährt, dass ihr Bruder auf der Suche nach euch beiden ist?", zog er mich weiter mit sich, bis wir vor einer abgeschlossenen Tür stehenblieben.
Logisch, er hatte recht.Die Schüsse unten wurden immer mehr und lauter, sodass er sich beeilte. Er öffnete die Tür und vor uns befand sich eine Treppe nach unten. Es ähnelte eher einem versteckten Bunker. Warum besaß er sowas?
„Geh die Treppen nach unten. Da ist eine Tür, die die nach draußen führen wird", erklärte er mir, während er immer wieder nach hinten sah. Ich nickte und wollte die Treppen runterrennen, bis er mich an meinem Arm festhielt.
„Merk dir für das nächste mal, dass du dich nicht unterm Tisch verstecken solltest. Bis später Kleines", verabschiedete er sich indirekt von mir, bevor er mich losließ, die Tür laut zuknallte und abschloss. Vielleicht sehen wir uns auch nie wieder Berkan...
Höchstwahrscheinlich würde ich es sowieso nicht schaffen ihm zu entkommen, aber meine Hoffnung starb zuletzt. Wie er es schon beschrieben hatte, befand sich unten eine Tür. Ich öffnete sie und trat das erste mal nach so langer Zeit wieder alleine ein Fuß nach draußen.
Ohne Berkan,
ohne Emir,
ohne irgendwelche komischen Männer...
Alleine...Ich zögerte nicht und rannte los, auch wenn sich ein Stechen in meinem Bauch breit machte. Ich ignorierte es und rannte ohne nach hinten zu sehen. Wohin wusste ich selbst nicht genau.
Ich rannte ohne einen Ziel vor Augen zu haben.Mittlerweile war ich auf einer normalen Straße angekommen und hatte meine Geschwindigkeit etwas verringert, doch nichtsdestotrotz wollte ich nicht aufhören zu rennen.
Abrupt blieb ich stehen als ein fremder Typ mir meinen Weg versperrte. Zwischen uns waren mindestens drei Meter, dennoch machte sich ein komisches Gefühl in mir breit. Warum blieb er ebenfalls stehen? Wieso ging er nicht weiter?
Er musterte mich von unten bis oben und stoppte an meinem Gesicht angekommen. Sein Mund hatte sich ein Stück geöffnet, doch er bewegte sich nicht von der Stelle. Ich musterte ihn ebenfalls, da mir sein Aussehen von irgendwoher gewaltig bekannt vorkam.
Gefesselt riss ich meine Augen auf, als mir klar wurde, dass er der Junge aus meinem Traum war.
'...Er hielt mich an meinem Arm fest und drehte mich wieder zu sich, bis er mich plötzlich umarmte. „Verlass mich nicht noch einmal mein Herz. Bitte, verlass mich nie wieder." 'Mein Traum spielte sich mehrere male in meinem Kopf ab. Wieso stand der Junge aus meinem Traum in Fleisch und Blut vor mir? Das könnte doch kein Zufall sein... Als ob diese Erfahrung nicht ausreichen würde, zog sich schon wieder ein Schmerz durch meinen Kopf.
Ich kniff meine Augen zusammen, um mich auf die eigentlich wichtige Sache zu konzentrieren.
Mein Herzschlag beschleunigte sich und auch meine Luft zum atmen wurde knapper.Warum stand ich hier eigentlich noch rum? Ich atmete tief ein und aus und rannte einfach an dem Typen vorbei, der mich perplex und ohne jegliche Reaktion anstarrte.
Dies war gerade ein sehr komisches Aufeinandertreffen, jedoch war es komischer, dass ich ausgerechnet von dem Typen geträumt hatte. Wie kann ich so von jemandem träumen, denn ich gar nicht kenne? Und wieso hatte er mich so sprachlos und perplex angesehen, wenn er doch eigentlich nur ein Fremder für mich ist?
Wir alle wissen ganz genau wer der Junge war...
Ich glaube, ihr habt Bock auf eine Sicht von Ensar.
Hab ich recht oder hab ich recht?

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Sein Herz - FF
Fiksi PenggemarFortsetzung von Mein Herz, Dein Herz: Achtung: Die Story kann nur gelesen werden, wenn die ersten zwei Teile gelesen wurden. Ansonsten wird man es nicht verstehen. Stelle aus dem Buch: „D-Du lebst?", hörte ich eine unbekannte männliche Stimme hinter...