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Ahsen

„Tut es sehr weh?", setzte sich Dardan auf meine Bettkante und deutete auf meinen Kopf, welches mit einem Verband umwickelt war. Er war zwar komisch, aber man konnte ihm seine Art nicht übelnehmen. „Es geht", sagte ich ehrlich und setzte mich aufrecht hin. Berkan, Enes und Ensar waren vor der Tür.

„Bist du wirklich mit Ensar zusammen?", fragte ich, da es mich immer noch etwas verwirrte.
„Nein, er ist doch mit dir verheiratet. Wir haben nur eine heimliche Affäre", erzählte er, als wäre es das normalste auf der Welt. Verheiratet?
Der Zweite, der es mir schon sagte... Aber das könnte doch nicht sein. Wieso sollte ich...?
Außerdem was für eine Affäre?

„Das geht gar nicht", sprach ich meine Gedanken aus, bis sich die Tür öffnete und die drei Jungs ebenfalls das Zimmer betraten.
„Könnt ihr mir jetzt bitte erzählen wer ihr seid?", kam es ohne zu zögern von mir. Ich wollte endlich die Wahrheit beziehungsweise ihre Sicht hören. Noch wusste ich nicht genau, ob ich ihnen vertrauen könnte.

„Der Arzt meinte, wir sollen dein Gehirn nicht belasten Kleines", sagte Berkan, doch ich schüttelte meinen Kopf. „Ich will es wissen. Jetzt", blieb ich stur und verkreuzte meine Arme vor der Brust. Berkan stöhnte genervt und richtete sich an die anderen: „War sie schon immer so anstrengend?"

„Ich will nichts falsches sagen, sie schlägt mich sonst", flüsterte Dardan, obwohl ich es trotzdem hören konnte. Schlagen? Was zum...? „Glaub mir Bruder, das hier ist noch gar nichts", schüttelte Ensar schmunzelnd seinen Kopf.
Über was genau sprachen sie da?

Ich verdrehte genervt meine Augen und schlug die Decke weg, bevor ich aufstand, doch es hielt nicht lange, denn Ensar, der ungefähr ein Meter weiter entfernt stand, drückte mich wieder zurück, sodass ich auf das Bett plumpste. Wütend zog ich meine Augenbrauen zusammen und funkelte ihn an: „Was soll das?!"

„Ich schwöre auf meine Kuhmilchflaschen, sie wird ihn gleich schlagen!", stand Dardan auf und entfernte sich etwas von mir. Verwirrt schaute ich zu ihm rüber. Ich glaube, ich würde niemals verstehen, was genau sein Problem war.

„Nazli fragt, wo wir stecken", starrte Enes auf sein Handy. Wer genau war jetzt Nazli? „Sag ihr nichts", meinte Ensar. „Ihr müsst mein Gehirn ja nicht belasten. Erzählt einfach, wenn es zu viel wird, stoppe ich euch", klimperte ich unschuldig mit meinen Wimpern und sah die Jungs nacheinander an.

„Okey, ich fange an!", kam Dardan wieder motiviert auf das Bett zu, doch stoppte abrupt als die drei anderen laut brüllten: „NEIN!"
Selbst ich zuckte zusammen. Wieso brüllten sie den armen Jungen so an?
Er hatte doch nichts getan...

„Jetzt ist ein sehr schlechter Zeitpunkt, Kleines. Wir müssen den Doktor ausfragen, aber morgen früh werden wir dir alles erklären. Versprochen. Du musst dich jetzt ausruhen", wuschelte Berkan mir durch die Haare und verließ das Zimmer. Sein Ernst?

„Gute Nacht", lächelte Enes mir zu, bevor er Berkan hinterher eilte. „Gute Nacht Badgirl. Träum von unserer Kuhmilch Fabrik", zwinkerte mir Dardan zu, bevor er ebenfalls das Zimmer verließ.
Was hatte er immer mit seiner Kuhmilch? Und er sollte aufhören mich so zu nennen, denn jedesmal wenn ich das Wort hörte, fing an mein Kopf zu schmerzen.

Ich sah fordernd zu Ensar und wartete darauf, dass er auch ging, doch er blieb bei mir. „Willst du nicht gehen?", lag ich mein Kopf schief, doch er schüttelte seinen Kopf und setzte sich stattdessen auf Berkans Sessel.
„Erzählst du mir wenigstens etwas von meiner Vergangenheit?", legte ich mich wieder ins Bett.

Sein Herz - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt