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Ahsen

„D-Du lebst?", hörte ich eine unbekannte männliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und starrte den braunhaarigen Jungen mit den braunen Augen verwirrt an. Was sollte das bitte schön heißen? Wer ist das überhaupt?

„Kann ich dir helfen?", fragte ich, während ich seine Blicke auf mir spürte. Er war wie in einer Schockstarre und starrte mich einfach so an. „Hallo", wedelte ich mit meiner Hand vor seinem Gesicht herum, doch er reagierte nicht, weswegen ich mich wieder ans Gehen machte.

Er hielt mich an meinem Arm fest und drehte mich wieder zu sich, bis er mich plötzlich unerwartet umarmte. „Verlass mich nicht noch einmal mein Herz. Bitte, verlass mich nie wieder."

Ich setzte mich in meinem Bett aufrecht hin und starrte die Uhr, die auf meinem Nachtisch stand an. Wir hatten gerade mal 3 Uhr mitten in der Nacht. Was war das für ein Traum? Ein unbekannter Junge, den ich nicht kannte, hatte mich umarmt und mir gesagt, dass ich ihn nie wieder verlassen sollte. Es ergab kein Sinn. Ich kannte den Jungen doch nicht. Seine Wörter „Verlass mich nicht noch einmal mein Herz. Bitte, verlass mich nie wieder" wiederholten sich in meinem Kopf und sorgten für ein angenehmes Kribbeln in meinem Bauch.

Ich schüttelte meinen Kopf, um wieder auf klare Gedanken zu kommen. Es war nur ein Traum, welches nicht einmal eine Bedeutung hatte. Ich stand auf und ging in die Küche, um mir was zu trinken zu holen.

Ich konnte es immer noch nicht akzeptieren, dass ein Bastard namens Ensar meinen Bruder ermordet hatte und das nur weil ich nichts von ihm wollte. Mein Bruder hatte den Tod nicht verdient, niemand hätte es verdient. Was mich am meisten aufregte war, dass er seine gerechte Strafe noch nicht bekommen hatte. Wie konnte er es schaffen sich zu decken und die Schuld auf andere zu schieben? Ich verstand es nicht.
Wie ekelhaft muss er sein, um friedlich weiterzuleben, während er einen Leben auf dem Gewissen hat?

„Ahsen? Was machst du hier?", löste mich Emirs Stimme aus meinen Gedanken. Ich drehte mich zu ihm und hielt meinen Glas in der Luft, um zu zeigen, dass ich nur was trank. Ich war wütend auf ihn, weil er mir die Wahrheit verschwiegen hatte.
Er stellte sich neben mich und seufzte. „Ich weiß, dass es ein Fehler war dich anzulügen, aber ich wollte dir nicht die Wahrheit erzählen, da ich Angst hatte, dass du wieder in das schwarze Loch fällst aus dem ich dich rausgenommen habe...Nachdem Mord deines Bruders ging es dir nicht gut mein Engel. Du hattest Depressionen und ich habe dir da rausgeholfen. Ich wollte nicht, dass du das alles nochmal erlebst", erklärte er mir.

Ich konnte ihn eigentlich verstehen. Er machte sich einfach nur Sorgen um mich.
„Ich verstehe dich Emir. Ich bin nicht sauer auf dich", lächelte ich gezwungen. Er nickte glücklich.
„K-Kannst du mich zu meinem Bruder bringen? Ich möchte seinen Grab sehen", sprach ich die Wahrheit aus. Ich wollte ihn besuchen...

Seine Augen verdunkelten sich augenblicklich. Hatte ich etwas falsches gesagt?
„Das geht nicht mein Engel. Sein Grab ist in F-Frankfurt", erklärte er mir. Das war mir klar, aber warum wollte er nicht, dass ich nach Frankfurt ging?
„Ich weiß. Ich möchte dahin", sagte ich festentschlossen, er jedoch schüttelte seinen Kopf.

„Tut mir Leid Ahsen, aber ich kann das nicht zulassen. Der Mörder deines Bruder ist auf freiem Fuß und könnte dir was antun", sagte er ruhig. Ich knirschte mit meinen Zähnen und warf das Glas, was ich in der Hand hatte zu Boden, sodass es in viele kleine Scherben zerbrach. „Ich.möchte.zu.meinem.Bruder!", kam es sehr wütend von mir.
Ob ich auch vor meinem Unfall solche Aggressionsprobleme hatte?

Emir versuchte mich zu beruhigen, aber es regte mich einfach auf, dass er mich nicht zu meinem Bruder bringen wollte. Außerdem wollte ich Rache von diesem Bastard namens Ensar, der meinen Bruder kaltblütig ermordet hatte. Anstatt mir beizustehen, versuchte Emir mich zu hindern.

„Du musst dich beruhigen Ahsen, das tut dir nicht gut", meinte er besorgt und zog mich in eine Umarmung, um beruhigend über mein Rücken zu streichen.
Ich war währenddessen in meinen Gedanken versunken und überlegte wie ich Emir davon überzeugen konnte nach Frankfurt zu ziehen.

Er löste sich leicht von mir und sah in mein Gesicht. Seine Haare waren durcheinander, da er neu aufgewacht war. Er kam mir mit seinem Gesicht näher und ich konnte mir schon denken was er vorhatte, weswegen ich schnell ein Schritt nach hinten ging. Er wollte mich gerade fast küssen.

Er zog seine Augenbrauen zusammen und sah mich verwirrt an. Ich wusste auch nicht, warum ich es nicht zulassen wollte. Es fühlte sich so...falsch an. Er ist doch mein Verlobter, sowas ist doch normal. Warum hindere ich ihn dran?

„Ich...Ich...Ich brauche Zeit",meinte ich wahrheitsgemäß. Er sah enttäuscht und zugleich verletzt aus, bevor er ohne was zu sagen die Treppen hochging. Ich hatte ihn unabsichtlich verletzt. Ich wollte das nicht, aber was sollte ich machen?
Es hat sich nicht richtig angefühlt.

Nachdem ich die Scherben auf dem Boden aufgeräumt hatte, ging ich ebenfalls wieder die Treppen hoch nach oben, um mich auf mein Bett zu schmeißen und zu schlafen. Meinen Traum werde ich nicht vergessen.

Was machen währenddessen die anderen? Denkt ihr, dass sie heimlich nach Frankfurt gehen wird? Warum ist Emir so komisch? Was denkt ihr, wie es weitergeht?

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Sein Herz - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt