Sude
Ich atmete tief ein und aus, bevor ich die Klingel betätigte. Hamza drückte aufmunternd meine Hand, was mir ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte.
Hamza und ich waren erst seit einem Monat zusammen und teilten sogar schon eine gemeinsame Wohnung. Für andere mag das etwas schnell sein, doch Hamza war reif für sein Alter und plante auch schon seine Zukunft mit mir.
Ehrlich gesagt hatte ich Angst vor der Reaktion meiner Freundinnen. Was wenn sie Hamza nicht mögen? Was wenn sie dagegen sind? Am Telefon klangen sie alles andere als begeistert. Ich musste optimistisch denken. Sie würden ihn schon akzeptieren, da er mich glücklich machte.
Die Tür wurde plötzlich von Azra geöffnet, die kurz aufkreischte und mich in eine feste Umarmung zog. Ich ließ gezwungenermaßen Hamzas Hand los und erwiderte ihre Umarmung. Sie löste sich von mir und blickte zu Hamza.
„Du musst...Hamza sein. Ich bin Azra. Kommt doch rein, die anderen sind alle im Wohnzimmer", ließ sie uns rein. Wenigstens hatte sie nicht komisch auf Hamza reagiert. Aber was war mit den anderen?
Wir zogen unsere Schuhe aus und gingen zu dritt ins Wohnzimmer, wo ich schon viele Stimmen wahrnahm. „Sude!", sprang Asmin mir um den Hals. Ich lachte und erwiderte ihre Umarmung.
Ich drückte alle Mädels nacheinander und ließ mein Blick im Wohnzimmer wandern. Cem, Granit, Ghassan und Hussein waren hier, doch die anderen Jungs fehlten.
Ich begrüßte auch die Jungs und beschloss Hamza endlich vorzustellen. „Das ist Hamza, mein Freund", verschränkte ich unsere Hände miteinander. Ich war sichtlich angespannt, da ich nicht wusste wie ich reagieren würde, wenn sie ihn nicht akzeptieren würden.
„Hallo Hamza, ich bin Emine", unterbrach sie die unangenehme Stille und setzte ein Lächeln auf. Die anderen Mädels stellten sich nacheinander einzeln vor und ich war froh, dass sie nichts negatives dazu sagten.
Die Jungs erhoben sich und stellten sich ebenfalls vor. Eigentlich hätte ich gedacht, dass sie negativ darauf reagieren würden, da sie ein Freund von... Nima waren.
Wie auch immer, da sich das alles geklärt hatte, müsste ich mir auch keine weiteren Sorgen machen.„Setzt euch ans Tisch", rief Azra uns zu, sodass wir uns ans Esstisch setzten. Hilal und Hussein diskutierten über irgendetwas, Ghassan unterhielt sich mit Hussein und Granit, Dilara und Azra verstanden sich sehr gut mit Hamza und stellten ihm viele Fragen, während Nazli und Asmin gemeinsam das Tisch deckten.
Cem saß still auf seinem Platz und musterte Hamza mit einem strengen Blick. Ich konnte Cems Reaktion verstehen. Ich war die Ex Freundin seines besten Freundes und kam jetzt mit einem anderen Typen an.
„Wo sind die anderen Jungs?", fragte ich und nahm mein Teller aus Nazlis Hand. Dardan, Enes, Ensar und Albion waren nicht da. „Albion hat anscheinend etwas wichtiges zu tun", kam es genervt von Emine. „Was denn?", wollte Granit wissen, doch Emine zuckte ahnungslos mit ihren Schultern. Komisch...
„Nima hat etwas zu tun", sagte Cem knapp und blickte mir dabei direkt in die Augen. Mir war klar, dass er mich nur provozieren wollte, aber warum tat er das? Ich ging nicht drauf ein und konzentrierte mich auf mein Essen.
„Ensar, Enes und Dardan sind wie immer zu dritt unterwegs", verdrehte auch Nazli genervt ihre Augen.
„Was soll das denn heißen?", fragte ich und nahm einen großen Schluck aus meinem Glas.„Emir ist hier in Frankfurt und die Jungs sind hinter ihm her", beantwortete Ghassan meine Frage, sodass ich mich verschluckte und anfing zu husten. Emir?!
Hamza klopfte mir besorgt auf mein Rücken, während ich mich etwas beruhigte. „E-Emir ist hier in Frankfurt?", mir wurde schon unwohl wenn ich an ihn dachte. Wie traute er sich zurück?
„Wir wissen es auch erst seit ein paar Tagen. Ensar, Dardan und Enes wollen nichts erzählen, wir müssen sie immer zwingen", antwortete Hilal und schlürfte an ihrer Suppe.
„Wer ist Emir?", fragte Hamza aus dem Nichts. Ich fuhr mir durch die Haare und überlegte eine passende Antwort. „Emir ist ein alter Bekannter mit dem wir ein paar Konsequenzen haben Schatz", erfand ich eine halbe Lüge. Mit der Wahrheit würde er nicht klarkommen, dafür war er zu gutherzig.
Nachdem Essen setzten wir uns wieder auf die Couch und Hamza wurde mit Fragen bombardiert. Er beantwortete alles höflich und hinterließ einen guten Eindruck bei den anderen außer bei Cem. Dieser funkelte ihn die ganze Zeit über wütend an und gab ab und zu abstoßende Kommentare von sich.
„Ich muss jetzt leider gehen. Morgen habe ich einen Meeting und ich muss davor noch ein paar Sachen erledigen", stand er entschuldigend auf. „Willst du mitkommen oder soll ich dich später abholen?", fragte er an mich gerichtet, doch ich beschloss zu mit ihm gehen, da ich echt müde war.
Die Mädels begleiteten uns mit zur Haustür. Ich umarmte alle einmal und öffnete die Haustür, um rauszugehen, doch verharrte in meiner Bewegung als ich in seine grünen Augen blickte. Er war gerade dabei die Klingel zu betätigen, doch sein Arm sank wieder runter als sein Blick auf mich fiel.
Das Grün in seinen Augen wurde deutlich heller und sie fingen an zu funkeln. Sein Mund öffnete sich überrascht einen Stück und er schluckte fest. Mein Herz fing an schneller zu schlagen und mein Atem beschleunigte sich, während ich meine Tränen wegblinzelte. War das Sehnsucht?
„Sude?", riss mich Dardans Stimme aus den Gedanken, der hinter Nima zum Vorschein kam. Ich setzte sofort ein Lächeln auf und wendete meine Blicke von Nima ab, der mich immer noch perplex anstarrte. Hamza, der hinter mir stand sah die Jungs verwirrt an. Ensar und Enes waren ebenfalls gekommen.
„Wir wollten gerade gehen", meinte ich entschuldigend und ignorierte Nima. „Wir?", fragte Enes verwirrt und die Jungs blickten alle gleichzeitig zu Hamza. „Mein Freund Hamza", verschränkte ich wieder unsere Hände miteinander. Die Jungs sahen zu Nima rüber, doch ich sah starr nach vorne. „Hamza das sind Dardan, Enes, Ensar und... Nima", kam es zögernd von mir.
Nimas Augen hielten mich wieder in seinem Bann gefangen. Das Grün in seinen Augen, welches noch gerade eben hell war, war nun viel dunkler geworden und er spannte sich an, während er enttäuscht auf unsere verschränkten Hände blickte.
Ich musste hier sofort verschwinden!„Wir müssen jetzt los, wir sehen uns bestimmt später", drängte ich mich an den Jungs vorbei und zog Hamza hinter mir her. Ich würde die Enttäuschung in seinen Augen niemals vergessen. Ich dachte ich wäre über ihn hinweg, doch anscheinend war es ganz und gar nicht so. Ich war doch in einer glücklichen Beziehung, warum musste ich aber jetzt an Nima denken?
Ich habe eine richtig richtig richtig fette Schreibblockade.
Ich musste mich wortwörtlich zwingen um weiter zuschreiben und wenn ich mich bei einer Sache zwinge, dann läuft es immer schief. Allein dieses Kapitel habe ich sechs mal gelöscht und von vorne angefangen, doch hatte keine Motivation mehr es noch einmal zu schreiben, obwohl ich immer noch unzufrieden damit bin.Ich werde auf jeden Fall versuchen weiter zuschreiben, aber wie gesagt, ich muss mich zwingen und dabei kommt nichts gutes raus. Also weiß ich nicht genau wann wieder ein Kapitel kommen wird, aber ich hoffe ich kann diese Blockade schnellstmöglich loswerden.
Nebenbei sind wir schon fast bei der Hälfte dieser Geschichte angekommen. 🙃
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Sein Herz - FF
FanfictionFortsetzung von Mein Herz, Dein Herz: Achtung: Die Story kann nur gelesen werden, wenn die ersten zwei Teile gelesen wurden. Ansonsten wird man es nicht verstehen. Stelle aus dem Buch: „D-Du lebst?", hörte ich eine unbekannte männliche Stimme hinter...