Ensar
Ich war gerade auf dem Weg zu Berkan, da er meinen Anruf einfach weggedrückt hatte. Er wollte sich heute sowieso mit mir treffen, um etwas wichtiges zu besprechen. Vielleicht würde er mir sein komisches Verhalten letzter Zeit begründen.
Seitdem er erfahren hatte, dass Ahsen die Schwester von Erkan war, benahm er sich so abweisend und komisch. Ich wusste, dass dahinter etwas steckte und ich musste es herausfinden, komme was wolle.
Ich kramte mein Handy heraus, welches einen Ton von sich gegeben hatte.
„Sollen wir kommen?", hatte mir Enes geschrieben. Ich antwortete ihm, dass es gerade nicht nötig war. Vielleicht wollte Berkan ja mit mir alleine sprechen.„Ich warte immer noch auf dich", erschien ihre Halluzination erneut neben mir. Diese Halluzinationen raubten mir den letzten Nerv. Ununterbrochen schwirrte sie mir durch den Kopf. Ich wusste, dass es nicht normal war, dass ich sie andauernd vor mir sah, jedoch fühlte es sich so echt an.
Ich sah geradeaus und würdigte ihr keinen Blick, damit sie verschwand. „Du liebst mich nicht", kam es enttäuscht von ihr, weswegen ich doch zu ihr rüber sah. „Doch", kam es rasch von mir. „Würdest du mich lieben, würdest du zu mir kommen", verschränkte sie beleidigt ihre Arme. Es ist nur eine Halluzination Ensar, nur eine Halluzination.
„Ich muss dich doch erst rächen", murmelte ich und steckte mein Handy wieder in meine Hosentasche. Ich hatte Glück, dass sich kaum Menschen hier aufhielten. Sie würden mich für verrückt halten, weil ich hier gerade Selbstgespräche führte.
„Ich möchte, dass du jetzt zu mir kommst. Es ist ganz einfach Ensar. Du musst einfach vor ein fahrendes Auto springen oder... viele Tabletten zu dir nehmen. Dann bist du bei mir, für immer und ewig", drängte sie mich dazu Selbstmord zu machen.
„Ich kann das nicht", antwortete ich ehrlich. Wie sollte ich mich bitte schön selbst umbringen?
Sie war eine krankhafte Halluzination, Ahsen würde niemals sowas von mir wollen.
Niemals.„D-Du willst mich hier oben alleine lassen?! Ich bin wegen dir tot! Hättest du mich beschützt, wäre ich gar nicht erst in so einer Situation! Es ist alles deine Schuld!", zischte sie aufgebracht, was für den Ausstieg der Schuldgefühle in mir sorgte.
Es war wirklich meine Schuld...
Hätte ich sie beschützt, wäre es nie dazu gekommen.Die Halluzination von ihr war verschwunden, doch ich war mir sicher, dass sie wieder auftauchen würde. Ihre Worte wiederholten sich in meinem Kopf und mein Kopf wurde schwerer.
Sie würde doch nicht so denken oder? Sie würde mir niemals die Schuld für ihren Tod geben oder?Ich fuhr mir mit meinen Händen durchs Gesicht und blieb stehen, als ich sie wieder sah. Jedoch war sie diesmal nicht neben mir aufgetaucht, sondern ungefähr drei Meter vor mir. Warum blieb sie ebenfalls stehen? Wieso kam sie nicht auf mich zu?
Normalerweise müsste sie jetzt auf mich zukommen und mich erneut dazu drängen Selbstmord zu machen, aber wieso redete sie nicht? Ich musterte sie von unten bis oben und blieb an ihrem Gesicht stehen. Wieso sah diese Halluzination anders aus als die anderen Halluzinationen von ihr?
Sie atmete hektisch ein und aus, als wäre sie einen Marathon gelaufen. So hatte ich noch nie von ihr halluziniert...
Plötzlich öffnete sich ihr Mund ein Stück und sie musterte mich überrascht. Warum redete sie nicht? Wieso blieb sie dort stehen?
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Sein Herz - FF
FanfictionFortsetzung von Mein Herz, Dein Herz: Achtung: Die Story kann nur gelesen werden, wenn die ersten zwei Teile gelesen wurden. Ansonsten wird man es nicht verstehen. Stelle aus dem Buch: „D-Du lebst?", hörte ich eine unbekannte männliche Stimme hinter...