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Ahsen

„Und bist du schon schwanger?", fragte mich Dilara, während sie an ihrem Cocktail schlürfte. Ich verdrehte genervt stöhnend meine Augen. Ich dachte, ich wäre diese komische Frage schon los, aber anscheinend wollte Dilara mich weiterhin damit belästigen.

„Komm schon, Babys sind doch niedlich", versuchte sie mich zu überreden, während mein Blick zu Ensar schweifte, der gerade von Dardan angetwerkt wurde.
Oh Gott...

„Hilal kriegt doch bald ein Baby", argumentierte ich. „Das Baby wird Husseins Genen in sich haben. Weißt du was das heißt? Sie wird potthässlich!", zischte Dilara beleidigt. Das arme Kind...
Hilal zog scharf die Luft ein, während ihre Augen glasig wurden. Hormone...

„Wie kannst du meine ungeborene wunderschöne Tochter als hässlich betiteln?!", lag sie beschützerisch ihre Arme um ihr Bäuchlein. „Sie meinte das bestimmt nicht so", versuchte Azra sie irgendwie zu trösten.
„Was ist passiert? Wer hat dich zum Weinen gebracht?!", kam Hussein aus tiefster Ecke und quetschte sich neben Hilal ein.

„Dilara hat unsere Tochter hässlich genannt!", schluchzte Hilal. „Dilara!", drehte sich Hussein wütend in Dilaras Richtung, die unschuldig ihr Hände hob. „Ich bin nur ehrlich", kam es von ihr, was Hilal noch mehr zum Weinen brachte.

Ich fing an zulachen. „Wisst ihr eigentlich schon, wie ihr sie nennen möchtet?", stellte ich die Frage an Hussein und Hilal gerichtet.
„Vanessa." „Layla."
Verwirrt blickte ich zwischen beiden hin und her. „Was jetzt?", zog ich meine Augenbrauen zusammen.

„Hussein, wir hatten uns auf Layla geeinigt!", schlug Hilal gegen seine Brust. „Hab mich unentschieden. Vanessa ist viel schöner", zuckte dieser lässig mit seinen Schultern. „Weißt du was noch schöner ist?", fragte Hilal sichtlich genervt. „Was denn?", wurde ihr Mann ganz Ohr.
„Meine Faust in deiner Fresse", zischte sie und attackierte ihn.

„Nicht schon wieder", stöhnte Ghassan genervt und setzte sich neben Dilara, bevor er einen Arm um ihre Schulter lag. Ich sah mich etwas um und konnte alle bis auf Sude sehen, weswegen ich mich dazu entschied Nima zu fragen. „Nima?", setzte ich an und bekam auch direkt seine Aufmerksamkeit.

„Wo ist Sude? Warum ist sie nicht gekommen?", sah ich mich ein zweites mal um, bevor ich in Nimas grüne Augen blickte.
Sein Gesicht spiegelte deutlich die Verwirrung in ihm, bis sich seine Augenbrauen zusammen zogen und er wütend seine Augen zusammenkniff. Hatte ich was falsches gesagt?

„Woher soll ich das wissen?!"
Bei seinem aggressiven Ton zuckte ich automatisch zusammen. „Tut mir Leid", nuschelte ich etwas verlegen. Ich wusste zwar nicht, was genau sein Problem war, aber ich wollte ihn keineswegs verärgern.
„Nima", kam es warnend von Cem, der es anscheinend mitbekommen hatte.

Nimas Blicke wurden augenblicklich sanfter, bevor er sich übers Gesicht fuhr und sich neben mich setzte. „Ich wollte meine Wut nicht an dir rauslassen, tut mir Leid", lächelte er entschuldigend. Ich winkte ab, da ich mich in diesem Gebiet gut auskannte. Ich ließ meine Wut ständig an Menschen raus, die nichts dafür konnten.

„Sude und ich... Naja, wir sind schon lange nicht mehr zusammen", kratzte er sich beschämt am Hinterkopf. Mein Mund öffnete sich ein Stück und diesmal war ich diejenige, die ihn verwirrt anstarrte. „Schon wieder? Wie kam es dazu?", wollte ich wissen.

„Wir haben uns nicht verstanden. Nach deinem Tod... ich meine, also... nachdem du verschwunden bist, fingen wir an uns wegen jeder Kleinigkeit zu streiten und das führte zu einer Trennung. Sie ist dann weit weggezogen. Sie ist erst seit ungefähr einem Monat wieder hier in Frankfurt. Geschäftliches", erzählte er.
Ich schluckte und versuchte die Neuigkeit zu verdauen.

Sein Herz - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt