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Dilara

„Glaubt ihr an Übernatürliches?", fragte Hilal aus dem Nichts und bekam direkt unsere Aufmerksamkeit.
„Was meinst du?", wollte Emine wissen und sah interessiert zu Hilal. „Geister, Vampire, Werwölfe, Hexenmeister, Dämonen...", zählte sie auf bis Nazli losprustete: „Bist du auf dein Kopf gefallen? Was für Vampire?"

„Sowas existiert!", war Hilal überzeugt davon. Vielleicht lag es einfach an ihren Hormonen. „Vielleicht habe ich ja Ahsens Geist in Berlin gesehen", kam es plötzlich von Asmin.
Was zum...?
„Stellt euch mal vor, wir würden Ahsens Geist rufen", atmete Hilal tief ein und aus.

„Das ist gruselig. Hört mal auf damit", zog sich Emine etwas zurück. „Genau, Mira bekommt Angst", benutzte Azra ihre Tochter als Ausrede.
„Was für Geist rufen? Ihr habt definitiv zu viele Filme geguckt. Sie ist Tod, mehr muss man dazu nicht sagen", antwortete ich scharf.

Es tauchten erneut die Bilder in meinem Kopf auf, wo wir ihre Leiche aufgefunden hatten. Sofort schüttelte ich diese Gedanken wieder weg. Nicht jetzt Dilara...

„Wo bleiben eigentlich die Jungs?", wechselte Nazli nach einer Minute Stille das Thema. Sie waren kurz rausgegangen um eine zu rauchen. Wie aufs Stichwort kamen sie wieder rein. Ensar, Enes und Dardan waren jedoch immer noch nicht zurück gekommen. Man konnte die Sorge aus Nazlis Augen lesen.

„Wollen wir was essen gehen?", schlug Cem vor und viele im Raum stimmten zu. Ghassan setzte sich neben mich und blickte mir besorgt in die Augen. „Ist was passiert? Du bist so blass", ertönte seine raue Stimme. Ich schüttelte lächelnd meinen Kopf: „Alles gut."

Er kaufte mir meine Lüge zwar nicht ab, doch hinterfragte es auch nicht. Was würde ich nur ohne ihn machen? Plötzlich klingelte es an der Tür, weswegen Nazli direkt aufstand um sie zu öffnen.

Die drei Jungs kamen ins Wohnzimmer und wurden skeptisch von jedem beobachtet. „Wart ihr nicht einkaufen? Wo sind eure Tüten?", fiel es Albion als erstes auf. Nun wurden unsere Blicke noch viel skeptischer.
Wo waren sie sonst?

Sie tauschten untereinander Blicke aus als würden sie was verheimlichen. „Wir haben nichts gefunden", log Enes.
Nima zog seine Augenbrauen zusammen: „Ihr wollt mir sagen, dass ihr mit Dardan in einem Supermarkt wart und er sich keine Schafsmilch geholt hat?"

Plötzlich kreischte Dardan auf, weswegen ich zusammenzuckte. „Hast du gerade Kuhmilch mit Schafsmilch verwechselt?! Wie kannst du nur?!", zog er scharf die Luft ein. „Was auch immer, warum hat er sich keine Kuhmilch geholt?", verbesserte sich Nima.

Enes und Ensar tauschten wieder verdächtige Blicke untereinander aus, bis Dardan erneut die Aufmerksamkeit auf sich zog. „Wir haben einen alten Freund von Ensar getroffen und er hat uns verraten, dass E-", er konnte nicht zu Ende sprechen, denn Enes hinderte ihn, indem er seine Hand auf sein Mund drückte.

„Okey Jungs, was ist hier los?", richtete sich nun Hussein auf.  Hier war jedem bewusst, dass die drei hier etwas verheimlichten. Die Frage war nur, was?
„Wir sind eine Familie. Los, erzählt es uns", forderte nun auch Cem.

„Warum habt ihr mir eigentlich keine Mango mitgebracht?", hatte Granit wieder einmal reingeschissen. „Granit, ich flehe dich an, bitte halt deine Fresse", brachte ihn seine Frau zum Schweigen. „Wir warten", wendete sich mein Freund wieder an die Jungs.

„Wollen wir es sagen?", fragte Enes an Ensar gerichtet, der zögernd nickte. Er öffnete gerade seinen Mund, um uns zu antworten, bis Dardan die ganze aufgebaute Spannung zerstörte: „Ensar hat mich gekumpelzoned!"

„Dardan!", klagten alle genervt im Zimmer, der unschuldig seine Arme hob. Ensar verdrehte seine Augen und räusperte sich, sodass alle wieder zu ihm blickten. Er schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter und zögerte kurz, bevor er uns endlich antwortete: „Emir ist in Frankfurt."

Emir, Emir, Emir...
Ich glaube es wird langsam Zeit, dass ein paar Geheimnisse gelüftet werden. Was sagt ihr dazu?

Sein Herz - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt